Die Stadt soll das marode Schloss Übigau von der Eigentümerin Ingrid Schinz kaufen. Maximal 1,3 Millionen Euro sollen dafür bereitgestellt werden. Das zumindest will Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (Linke), unter deren Federführung jetzt eine entsprechende Vorlage erarbeitet wurde.
Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) hat angekündigt, selbst mit der Eigentümerin reden zu wollen. „Es würde sich anbieten, wenn ich sowieso mal in der Nähe von Heidelberg unterwegs bin“, sagte er im Gespräch. Persönlich habe er Ingrid Schinz noch nicht kennengelernt, fügte er hinzu. Termin und Ort würden aber nicht öffentlich mitgeteilt, hieß es.
Rathaussprecher Kai Schulz dämpfte allerdings die Erwartungen. „Es existiert bisher keine abgestimmte Vorlage der Verwaltung, sondern lediglich eine Vorlage des Geschäftsbereiches Kultur“, sagte er. Ob die dort vorgeschlagenen Maßnahmen „realisierbar sind und die Zustimmung der anderen Fachämter und Geschäftsbereiche finden, wird nun im normalen Verfahren geklärt“, ergänzte Schulz.
Nach Informationen des Onlinejournals Pieschen Aktuell fehlt in der Vorlage ein Finanzierungsvorschlag. Bisher ist völlig offen, aus welchem Topf die 1,3 Millionen Euro genommen werden sollen. Geplant sei wohl, das gesamte Areal weiter zu veräußern. Den Rahmen dafür könnte der in der Vergangenheit bereits mehrfach angewandte Weg einer Konzeptausschreibung sein. Damit wird der Käufer an bestimmte Rahmenbedingungen gebunden. Im Fall von Schloss Übigau ist für die Denkmalschützer vor allem wichtig, dass das gesamte Ensemble mit Schloß und Park erhalten bleibt.
Derzeit nehmen Experten die Baugeschichte des Schlosses noch einmal genau unter die Lupe. Ziel sei es, eine „denkmalgerechte Entwicklung der Sachgesamtheit Schloss Übigau bei Gewährleistung ihrer funktionalen und architektonischen Zusammengehörigkeit zu sichern“, hatte Bernhard Sterra, zuständiger Abteilungsleiter im Dresdner Amt für Kultur- und Denkmalschutz, in diesem Zusammenhang erklärt.
Eine mögliche Enteignung von Schlossbesitzerin Ingrid Schinz scheint damit vom Tisch zu sein. Wie schwierig dieser Weg sei, hätten auch die Anfragen beim Rathaus und im Landtag gezeigt, mit denen die Grünen diesen Schritt prüfen ließen, bestätigte Thomas Löser, Fraktionschef der Grünen im Stadtrat. Er begrüßte die Initiative des Oberbürgermeisters, das Gespräch mit der Eigentümerin zu suchen. Es sei wichtig, sie zum Verkauf zu bewegen, sagte er. Nur wenn die Stadt zum Eigentümer von Schloss Übigau werde, sei ein weiterführendes seriöses Verfahren möglich.
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