Der Pieschener Ortsbeirat hat sich gestern Abend für die baldige Sanierung und einen Ausbau der 8. Grundschule stark gemacht. Außerdem stimmte er der Zusammenführung der Standorte des Förderzentrums „A.S. Makarenko“ in der Leisniger Straße zu. Hier ist für 2019 der Umzug der Zweigstelle von der Konkordienstraße in den Schulneubau in der Leisniger Straße geplant. Das dann freiwerdende Gebäude in der Konkordienstraße soll als Auslagerungsstandort für die geplante Sanierung der 8. Grundschule genutzt werden. Nach Abschluss der Sanierung, so der von SPD-Ortsbeirat Stefan Engel vorbereitete Änderungsantrag, soll die 8. Grundschule bis zu vier Zügen ausgebaut werden. Damit könnte auf den prognostizierten Zuwachs in dem Stadtteil reagiert werden.
Verbunden mit dieser Empfehlung der Pieschener Ortsbeiräte ist die Ablehnung des Umzugs der „Robinsonschule“, einer Schule für geistig Behinderte, aus der Schweizer Straße 7 nach Pieschen. Diese Variante im Entwurf der Fortschreibung der Schulnetzplanung hatte zuvor bereits die Lehrerkonferenz der Robinsonschule und der Ortsbeirat Plauen abgelehnt.
Michael Fücker, Abteilungsleiter Schulbau und Schulentwicklung im Dresdner Schulverwaltungsamt, versuchte dennoch in mehreren Anläufen, die Ortsbeiräte von dem geplanten Umzug zu überzeugen. In Plauen würde dringend Platz für weitere 50 Grundschüler gesucht, erklärte er. Ausbaumöglichkeiten gäbe es dort keine. „Wir haben zwei Jahre gesucht“, betonte er. Fücker räumte allerdings auch ein, dass die Sanierung der 8. Grundschule, trotz bereits abgeschlossener Planung, bei einem Umzug der Robinsonschule verschoben werden müsse. Auf wann, konnte er nicht sagen.
Der Stadtrat muss nun in der weiteren Debatte der Schulnetzplanung eine Lösung für die fehlenden Grundschulplätze in Plauen erarbeiten. Welches Gewicht die Voten der Ortsbeiräte in Plauen und Pieschen und der Lehrerkonferenz der Robinsonschule dabei haben, muss sich erst noch zeigen.
Matthias Kranz, Schulleiter des Förderzentrums A.S. Makarenko, erläuterte als Gast im Ortsbeirat, wie wichtig der Umzug der Zweigstelle zum Stammsitz in der Leisniger Straße sei. Trotz Rückgangs bei den Schülerzahlen von 320 auf nunmehr 240 nehme die Komplexität des Förderbedarfs zu. Als Gründe führte er unter anderem die Folgen von Crystal-Konsum der Eltern und eine wachsende Zahl psychisch kranker Kinder an. Die Arbeit an einem Standort würde den Einsatz der Lehrer, Schulbegleiter, Sozialarbeiter und Inklusionsbegleiter deutlich erleichtern. Heiko Schramm, Schulleiter der 8. Grundschule, nutze die Gelegenheit im Ortsbeirat, um auf die dringend notwendige Sanierung seines Schulgebäudes hinzuweisen. Dafür sei das 2019 frei werdende Nachbargebäude der beste Auslagerungsstandort.
Der Ortsbeirat hat gestern rückwirkend der Betreibung des Horts der 147. Grundschule durch den Träger Outlaw gGmbH zugestimmt. Der Hort in der Döbelner Straße war mit dem Start der Grundschule im August 2017 mit 56 Kindern in Betrieb gegangen. Die Kapazität ist für insgesamt 224 Hortplätze ausgelegt.