Zwei heftig umstrittene Bauvorhaben in der Leipziger Vorstadt stehen morgen auf der Tagesordnung des Pieschener Ortbeirates: Die Ansiedlung eines Globus SB-Marktes und die Bebauung des Grundstückes an der Leipziger Straße 33, besser bekannt als das Projekt Marina Garden von Architektin Regine Töberich.
Zur Ansiedlung von Globus hat die rot-grün-rote Stadtratsmehrheit sich darauf geeinigt, dass die Stadtverwaltung gemeinsam mit dem Investor einen alternativen Standort suchen soll. „Die Suche nach einem Ersatzstandort für einen Großmarkt des Unternehmens soll in einer Arbeitsgruppe der Verwaltung gemeinsam mit dem Amt für Wirtschaftsförderung, dem Stadtplanungsamt und dem Umweltamt erfolgen. Das Unternehmen ist dementsprechend einzubinden – auch in die Entwicklung von Standortkriterien, die die Grundstückssuche auf eine fundierte Grundlage stellen und die im B-Plan festgelegten gesetzlichen Rahmenbedingungen abdecken“, heißt es in der Begründung des gemeinsamen Antrages.
Die Allianz für Dresden, ein Bündnis verschiedener Akteure gegen die Ansiedlung eines Globus SB-Marktes, hat gefordert, bei der Suche nach Alternativen auch die geplante Größe des Marktes zu begrenzen. „Innerhalb der Stadtgrenzen Dresdens wird sich kaum eine Fläche finden lassen, die in stadtplanerisch und städtebaulich verträglicher Weise einen Riesenkaufmarkt in der Größe von zehn Aldi-Märkten aufnimmt“, erklärte dazu Johannes Eikerling von der Planungs- und Sanierungsgesellschaft mbH Dresden- Pieschen, der selbst Stadtplaner und Mitglied in der Allianz für Dresden ist. „Auch eine Grundstücksgröße von 40.000 Quadratmetern ist zweifellos illusorisch. Globus muss hier endlich kleinere Brötchen backen“, forderte Eikerling.
Der geplante Wohnungsbau an der Leipziger Straße 33 ist ebenfalls heftig umstritten. Aus dem ursprünglichen Projekt Marina Garden ist im Zuge eines Werkstattverfahren das Projekt „Elbviertel am Alexander‐Puschkin‐Platz“ geworden. Die Ergebnisse dieses Wettbewerbs bilden nun die Grundlage für die weitere Planung, heißt es in der Vorlage für den Stadtrat, die jetzt im Ortsbeirat beraten wird.
Außerdem soll das 4,3 Hektar große Grundstück um einen Geländestreifen zwischen Leipziger Straße und Elbradweg erweitert werden, um dauerhaft einen öffentlichen Durchgang zu schaffen.
Im Streit um das Projekt Marina Garden hatte Investorin Regine Töberich im November 2016 vor dem Dresdner Landgericht in erster Instanz verloren. Das Gericht hatt die Klage von Töberich zurückgewiesen. Im Streit um die Frage, ob die Bauvoranfrage der DresdenBau Projekt Marina City GmbH vom 23. Oktober 2014 bis zum 23. Januar 2015 hätte entschieden werden müssen, war die 5. Zivilkammer am Landgericht letztlich der Argumentation der Stadtverwaltung gefolgt.
Auf der Tagesordnung des Ortsbeirates steht außerdem die Vorlage „Wir entfalten Demokratie. Lokales Handlungsprogramm für ein vielfältiges und weltoffenes Dresden“ (2017 – 2022).