Schau rein Heinrich Schmidt Malerbetrieb 1303 Jenny

Maler- und Ausbaufirma Heinrich Schmid stellt Berufe bei Aktion „Schau rein“ vor

„Für das erste Mal haben sie sich sehr gut angestellt“. Das Urteil von Jenny Nitzsche fällt eindeutig aus. Sie ist Azubi im ersten Lehrjahr und hat gerade mit drei Schülerinnen und Schülern aus der 25. Oberschule eine Wand tapeziert. Ihre Schützlinge mussten den Leim auftragen, die Tapeten blasenfrei anbringen und die Enden sauber mit einem Cuttermesser abschneiden. Einige der Schüler hatten schon vor dem Auftakt der Aktion „Schau rein“ ein bisschen lernen können.

Schau rein Heinrich Schmidt Malerbetrieb

Maximilian Born erläutert Sophia Graf und Zozanna Pawlonka die Schabloniertechnik. Foto: W. Schenk

Der Betrieb, in dem Jenny lernt, die Firma Heinrich Schmid in der Leipziger Straße, hatte gerade erst zwei Klassenräume in der Schule in Striesen gemalert. Dabei, so erzählt der Leiter der Dresdner Niederlassung Mirko Tippmann, hätten interessierte Schüler geholfen. „Es ist extrem wichtig, die Berufsbilder handgreiflich zu vermitteln“, betont er. Er hat selbst in „Europas größtem Malerbetrieb“, so beschreibt er seinen Betrieb bei der Präsentation, gelernt. Aufmerksam hören ihm die Schülerinnen und Schüler zu, um sich danach einige Fragen beantworten zu können: Habe ich ein Gefühl für Farben und Formen? Packe ich gern zu? Will ich drinnen und draußen und auf wechselnden Baustellen arbeiten? Bin ich schwindelfrei?

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Ein leichtes Raunen ist zu hören, als sie erfahren, dass es unter den 120 Standorten auch einige in Österreich, Frankreich, der Schweiz und auf Mallorca gibt. Mindestens genauso reizvoll sind die Informationen von Personalentwicklerin Sandy Steinert über die Verdienstmöglichkeiten während der Ausbildung. Der Betrieb zahlt übertariflich und bei sehr guten Leistungen weitere Zuschläge. Im dritten Lehrjahr käme man da schon auf traumhafte 1.100 Euro.

Das Team von Mirko Tippmann hat sich einiges einfallen lassen, um die Jungen und Mädchen zu informieren und zu begeistern. Nachdem die Ganzkörperüberzieher mit einigem Gekicher angelegt waren, konnten sie eine Wand tapezieren, mit der Rolle arbeiten, Wischtechniken ausprobieren, sich die Lasurtechnik erläutern lassen und mit einer Negativschablone und Spraydosen einen Schriftzug kreieren. Chris Bräckle, der nach seiner Ausbildung jetzt an der Berufsakademie Betriebswirtschaft studiert, hatte mehrere Tage in die Vorbereitung der Schau rein-Aktion investiert. Zusammen mit den Azubis Maximilian Born und Jenny Nitzschke sorgte er für die nötige Praxiserfahrung der Gäste aus der 25. und 46. Oberschule.

Chris Bräckle hat den Projekttag mit vorbereitet. Jetzt erläutert er die Lasurtechnik. Foto: W, Schenk

„Schau rein“ ist Sachsens größte Initiative zur praxisnahen Berufsorientierung. 69 Unternehmen und 54 Schulen aus Dresden sind in diesem Jahr daran beteiligt. „Wir hatten 1.135 Anmeldungen“, sagte Egbert Röhm, Vorsitzender des Arbeitskreises Schule-Wirtschaft Dresden und Geschäftsführer bei Theegarten-Pactec. Mit Blick auf die Schülerzahlen könnten es eigentlich doppelt so viele sein, meinte er. Es wäre schön, wenn sich weitere Schulen und Unternehmen zu einer Teilnahme entschließen würden.

Die beteiligten Dresdner Unternehmen stellen den Jugendlichen der 7. bis zur 12. Klasse über 220 auf sie zugeschnittene Angebote vor. Berufsbilder wie Medientechnologe, Fluggerätemechaniker, Justizvollzugsbeamter, Mechatroniker, Fachinformatiker, Mediengestalter oder Mikrotechnologe, Polizist und aus dem klassischen Handwerk werden dabei präsentiert. „Das ist eine großartige Gelegenheit, ganz unterschiedliche Berufe direkt in den Unternehmen zu erleben, und so vielleicht den Traumberuf zu finden. Die Schülerinnen und Schüler bekommen nicht nur einen Überblick über die Vielzahl an Ausbildungsberufen, sondern auch einen Ausblick auf die vielfältigen Karrierechancen und guten Zukunftsperspektiven in unserer Stadt“, betonte Robert Franke, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung.

Jenny Nitzschke hat das „Schau rein“ – Angebot im vergangenen Jahr genutzt. Jetzt ist sie im ersten Ausbildungsjahr als Malerin und Lackiererin. „Ich habe meine Entscheidung nicht bereut“, sagt die. Vom Umgang im Team sei sie besonders begeistert.

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