Ab Februar soll es mit der starken Geruchsbelästigung rings um die Kläranlage in Kaditz vorbei sein. „Wir haben die Ursache ermittelt und werden in der letzten Januarwoche einen Abluftfilter austauschen“, kündigte Torsten Fiedler, Pressesprecher der Stadtentwässerung Dresden heute im Gespräch an. Während der Reparaturen könne es jedoch noch einmal zu stärkerer Belästigung kommen, bat er die Anwohner und Beschäftigten in den Gewerbebetrieben um Verständnis. In dieser Zeit werde der Abluftfilter nicht arbeiten.
Am 10. Januar um 18 Uhr wollen der Leiter der Kläranlage und der Unternehmenssprecher auf der Sitzung des Ortsbeirates Pieschen über Beschwerden und die beabsichtigten Reparaturen am Abluftfilter informieren und auf Fragen der Ortsbeiräte und Anwohner antworten.
Seit Sommer 2016 sei klar, dass der Abluftfilter in der Schlammbehandlungsanlage ausgetauscht werden müsse, erklärte Fiedler. Weil es defacto nur einen Hersteller gebe, mussten die Dresdner Abwasserexperten eine längere Wartezeit in Kauf nehmen. Um in der Zwischenzeit die Geruchsbelästigung zu mindern, habe man sich zu einer Teilinstandsetzung entschlossen und etwa 5.000 Euro in den Austausch von UV-Lampen investiert. Damit konnte die Leistungsfähigkeit der Anlage zu zwei Dritteln wieder hergestellt werden. Seit Abschluss der Arbeiten Ende November habe es keine Beschwerden mehr gegeben, so Fiedler.
Das Unternehmen hatte auf seiner Webseite über eine gestiegene Zahl von Beschwerden seit September berichtet. Anwohner und Autofahrer hätten über starke Geruchsbelästigung geklagt, in einer Mail sei von „bestialischem Gestank“ die Rede gewesen. Die Abwasserexperten stellten klar, dass die organischen Verbindungen, die die Geruchsbelästigung verursachen, „absolut ungefährlich sind“. Sie würden nicht zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen, „außer eventuell zu (gefühlten) Atembeschwerden“.
Der komplette Austausch des Abluftfilters werde etwa 80.000 Euro kosten, meinte Fiedler. Der Filter besteht aus einer Vielzahl von großen Kassetten, in denen mittels UV-Licht die chemischen Verbindungen geknackt werden, die für den Geruch verantwortlich sind. Zusätzlich binden Aktivkohlefilter geruchsintensive Stoffe. Die Abluft kommt aus den drei Vorklärbecken und zwei Becken, in denen der Schlamm aus den Faultürmen weiter entwässert werde, erläuterte Fiedler. Jedes Becken hat einen Durchmesser von 18 Metern und sei 5 Meter tief. Sie sind alle vollständig abgedeckt. Mit dem neuen Abluftfilter „wird es eine spürbare Verbesserung bei der Geruchsbelastung geben“, versprach Fiedler.
Den Abwasserexperten ist noch ein weiterer Schwachpunkt in Sachen Geruchsbelästigung bekannt. Der aus den Faultürmen kommende Schlamm werde nach seiner Entwässerung auf große Transporter verladen. Dabei falle er aus Tanks von oben in die Container. Eine komplette Abschirmung dieser Anlage sei theoretisch machbar. Eine praktische Lösung gebe es derzeit aber nicht. Allerdings, so stellt Fiedler noch einmal klar, „gibt es keine geruchsneutrale Großkläranlage“.
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