Die Zukunft der Hufewiesen in Trachau wird jetzt in den Gremien der Stadt verhandelt. Vor zwei Wochen hat die Stadtverwaltung den „Bebauungsplan Nr. 3028, Dresden-Trachau Nr. 6, Hufewiesen Alttrachau“ vorgelegt. Am Mittwoch beschäftigen sich die Mitglieder des Bauausschusses damit, am 5. Dezember wird er im Ortsbeirat Pieschen vorgestellt und diskutiert. Die Vorlage selbst birgt eine Überraschung. Während Vertreter des Berliner Grundstückseigentümers Adler Real Estate – sie wollen Wohnungen bauen – und des Hufewiesen-Vereins – er will öffentliches Grün – in Abstimmung mit dem Dresdner Stadtplanungsamt um eine Kompromissvariante für das 14 Hektar große Areal ringen, geht der aus dem gleichen Verwaltungsbereich stammende B-Plan-Entwurf davon aus, dass dort überhaupt nicht gebaut werden kann. Als Grund werden Beeinträchtigungen durch den Fluglärm angeführt. „Durch den Landesentwicklungsplan 2013 ist eine neue Fluglärmkontur im Regionalplan auszuweisen. Dieser mit Inkrafttreten des neuen Regionalplanes zu erwartende Siedlungsbeschränkungsbereich betrifft die Fläche etwas weniger, schließt aber die Festsetzung von Baugebieten mit Wohnungen vollständig aus“, heißt es in der Begründung zum B-Plan. Entsprechend eindimensional ist dann auch die Zielstellung des B-Planes formuliert: „Entwicklung einer öffentlichen Grünfläche unter Einbeziehung von Naturschutzzielen und einer möglichen bürgerschaftlichen Nutzung.“
Hier folgen die Stadtplaner dem Beschluss des Stadtrates vom Mai dieses Jahres, nach dem die Hufewiesen in Trachau langfristig eine öffentliche Grünfläche bleiben sollen. Nicht einmal ansatzweise ist hier die Option eröffnet, in Randlagen der Hufewiesen Wohnungsbau zuzulassen. Pieschens CDU-Stadtrat Veit Böhm kann das nicht verstehen. „Die Fläche ist groß genug, um alle Belange berücksichtigen zu können“, sagt er und meint sowohl den Wohnungsbau, also auch Flächen für öffentliches Grün und den Sport. Er will auf jeden Fall erreichen, dass bei der 2. Lesung der Vorlage im Bauausschuss der Eigentümer anwesend ist und angehört wird.
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Eine einvernehmliche Lösung mit dem Eigentümer strebt Martin Schulte-Wissermann von den Dresdner Piraten an. Er sitzt für die Linke-Fraktion im Bauausschuss und ist der Meinung, dass sich auf dem Areal trotz vielfältiger Restriktionen Flächen finden lassen, auf denen der Eigentümer seine Wohnungsbaupläne umsetzen kann. Auch Grünen-Stadträtin Kati Bischoffberger hofft auf einen Kompromiss, der den Stadtratsbeschluss zu den Hufewiesen Wirklichkeit werden lässt. „Ich möchte, dass so viel wie möglich Grün als öffentliche Fläche erhalten bleibt“, sagte sie.
Der Hufewiesen-Verein hat sich zum Ziel gesetzt, für eine breite öffentliche Diskussion zur Zukunft der Hufewiesen zu sorgen. „Wir wollen die Bürgerbeteiligung so organisieren, dass sie den Namen auch verdient“, betonte Vereinssprecherin Anja Osiander. Für Ende Januar/Anfang Februar will der Verein interessierte Bürger einladen, um sich Ideen der Anwohner zur Gestaltung des Areals anzuhören und eigene Ansätze vorzustellen. „Der Eigentümer ist über unsere Pläne informiert“, ergänzte Osiander.
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