Gegner des G20-Gipfels in Hamburg haben heute Nacht auf den Polizeistandort in Pieschen einen Farbanschlag verübt. Eine große Pfütze mit dickflüssiger roter Farbe hatten die Beamten heute gegen 3.35 Uhr vor der Eingangstür in der Osterbergstraße entdeckt, Auch die Eingangstür selbst war beschmiert. Ein Großteil der Farbe konnte inzwischen entfernt werden, der Zugang zu dem Polizeistandort ist wieder frei. Die Außenstelle in der Osterbergstraße gehört zum Polizeirevier Dresden West, das seinen Sitz in der Julius-Vahlteich-Straße in Gorbitz-Ost hat.
Bereits um 1.12 Uhr war auf der Onlineplattform linksunten.indymedia.org ein Bekennerschreiben gepostet worden. Im „schatten der nacht haben wir ein polizeirevier mit ‚blut‘ markiert“, heißt es dort. Begründet wird die Farbattacke mit Kritik am Polizeieinsatz gegen Demonstranten beim G20-Gipfel in Hamburg. „ihr habt uns blutig geschlagen, uns verletzt – nicht nur körperlich – obwohl wir friedlich waren, nicht im sogenannten ’schwarzen block‘. ihr habt wie wilde unsere knochen traktiert und auf unserem vertrauen herumgetrampelt. eure schutzpanzer und unsere nackte haut. ihr habt uns eingesperrt, uns misshandelt“, schreiben die Bekenner und fahren fort: „für all das und viel mehr haben wir vor dem polizeirevier pieschen rote farbe im eingang hinterlassen. rot für das blut der opfer von staatlicher gewalt und für die flamme der revolution“. Das findet selbst auf der indymedia-Plattform nicht ungeteilte Zustimmung. Ein kurzer fragender Kommentar lautet: „Hä?“
„Wir kennen das Schreiben“, sagte heute ein Polizeisprecher auf Anfrage. Es sei Bestandteil der inzwischen vom Dezernat Staatsschutz aufgenommenen Ermittlungen gegen Unbekannt wegen Sachbeschädigung. Er gehe davon aus, dass der Anschlag in Pieschen der einzige dieser Art in der Stadt gewesen sei. Die Polizei hat nun einen Zeugenaufruf gestartet. Mögliche Zeugen des Vorgangs werden gebeten, ihre Beobachtungen der Behörde mitzuteilen.
Telefon Polizei Dresden: 0351 483 2233
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