Drei Privatpersonen haben das Schloss Übigau mit allen Nebengebäuden erworben. „Wem genau welcher Teil auf dem Areal gehört, wollen wir jetzt gar nicht kommunizieren“, sagte Frank Wießner, einer der drei Investoren, heute im Gespräch mit dem Onlinejournal Pieschen Aktuell. Wießner ist Geschäftsführer der Dresdner Max Wiessner Baugeschäft GmbH und kennt sich mit der Sanierung von alten Gebäuden aus. „Ich habe alles begutachtet, bin in jede Ecke gekrochen“, erklärte er. Das Schlossgebäude sei trocken, sein Zustand habe sich „nicht dramatisch verschlechtert“, betonte er. Da hätte man der Alteigentümerin mit manchen Vorwürfen Unrecht getan. „Ich habe schon Häuser in weit schlimmerem Zustand gerettet“, meint Wießner.
Die nächsten Monate wollen die neuen Besitzer von Schloss Übigau nutzen, um ihre Vorstellungen mit allen sonstigen Vorschriften in Übereinklang zu bringen. Das sei nicht wenig, meint Wießner und zählt auf: Denkmalschutz, Brandschutz, Schallschutz, Wärmeschutz, Parkplätze. Als erster werde jetzt der Vermesser genaue Grundrisse fertigen. Zwischen Wohnen und Gewerbe sei ein breites Nutzungsspektrum denkbar, macht Wießner klar, dass das Nutzungskonzept kein Schnellschuss werden soll. Auch mit den zuständigen Behörden der Stadt sei man im Gespräch.
Eine öffentliche Nutzung in einem Teil des Areals sei möglich, müsse aber wirtschaftlich und auch mit den Grundstücksnachbarn funktionieren. So hatte der letzte Betreiber der Sommerwirtschaft im Garten des Schlosses an der Elbe zum Beispiel von Unstimmigkeiten mit den Nachbarn wegen der Lärmbelästigung durch Gäste und Konzerte berichtet.
Eigentlich, so sagte Wießner gleich zu Beginn des Gespräches, wollten wir jetzt noch gar nicht in die Öffentlichkeit gehen. Außer der Nachricht, dass Schloss Übigau verkauft sei, gebe es nichts zu berichten. Er könne aber die Neugier der Anwohner gut verstehen.
Der Pieschener Ortsbeirat Stefan Engel, der auch SPD-Ortsvereinsvorsitzender ist, sieht in dem Verkauf ein hoffnungsvolles Signal. „Das Schloss ist nicht nur ein historisch wertvoller Bau, sondern über Übigau hinaus ein wichtiges Dresdner Wahrzeichen. Der jahrelange Stillstand und der sichtbare Verfall des Bauwerks haben geschmerzt“, sagte er und fügte hinzu. „Ein saniertes Schloss und der umliegende Park müssen zumindest teilweise öffentlich zugänglich sein“. Die ersten Äußerungen der Investoren würden ihn positiv stimmen. „Als eine sehr gute Nachricht“ bezeichnete Thomas Löser, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Stadtrat und Sprecher für Stadtentwicklung, den Verkauf von Schloss Übigau an den Dresdner Bauunternehmer Frank Wießner. Damit finde der Dornröschenschlaf, in dem das Schloss seit Jahrzehnten ruhe, ein Ende. „Wir hoffen, dass der Verfall des herausragenden Barockgebäudes nun aufgehalten wird. Eine teilweise öffentliche Nutzung in Zukunft wäre sehr wünschenswert“, so Löser.
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Ein Dresdner Wahrzeichen wäre es und ein wichtiges noch dazu, das Schloss in Übigau, so der Pieschener Ortsbeirat Stefan Engel (SPD). Ein Dresdner Wahrzeichen, wenn es denn überhaupt schon einmal ein solches war, könnte es vielleicht nach der angekündigten Sanierung werden. Aber im Wissen um die bisher fast zwanzigjährigen, erfolglosen Bemühungen um das Schloss, ist „gebremste Euphorie“ schon angebracht. Um mit Hamlet aus dem Drama des William Shakespeare (1564-1616) zu sprechen, gibt es zwischen Himmel und Erde mehr Dinge, als Schulweisheit sich träumen lässt. Die „großzügige“ Verwendung des Zitates sei mir nachgesehen.