Heute feiert der neue Sattelauflieger der Fahrbibliothek Premiere. Seine erste Station war um 13 Uhr die Haltestelle Alte Kirschplantage in Loschwitz. Zuvor wurde er am Word Trade Center, wo die Stadtbibliothek noch bis zum Umzug in den Kulturpalast ihren Sitz hat, der Öffentlichkeit präsentiert. Stationiert ist die Fahrbibliothek in Pieschen in der Bürgerstraße. Wichtigste Neuerung ist der barrierefreie Zugang. Jan Tempel aus dem vierköpfigen Team der Fahrbibliothek führt die Funktionsweise Schritt für Schritt vor. Die Eisentreppe wird mechanisch eingeklappt, dann fährt nach Druck auf die Fernbedienung die Plattform mit dem Rollstuhllift aus. Sie wird mittels Sensortechnik an die Bordsteinhöhe angepasst. Wenn das Geländer hochgeklappt ist, kann der Lift starten.
Bibliotheksdirektor Arend Flemming lobte den Erfindungsreichtum des Wurzener Fahrzeugspezialisten Deckwerth. Eine automatische Schiebetür aus Sicherheitsglas und stabile Aluminiumrolläden sichern den Zugang zu dem Spezialaufleger. Auch die Innenausstattung vom Bibliothekseinrichter Lenk aus Schönheide im Westerzgebirge wartet mit einigen Neuerungen auf. Neben dem Arbeitsplatz für die Bibliotheksassistenten und der RFID-Technik für Ausleih und Rückgabe von Büchern oder DVD gibt es jetzt auch einen an der Fahrzeugdecke fest installierten Beamer und einer ausfahrbaren Leinwand. So könnte man zum Beispiel Bilderbuchkino in den Ferienspielen zeigen. Besonders wichtig, so Flemming, seien aber auch funktionierende Heizung und Klimaanlage. Rund 250.000 Euro konnte die Bibliothek in den Ersatz des 16 Jahre alten und verschlissenen Vorgängers investieren. Die Mittel hatte der Stadtrat bereits 2014 genehmigt. Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (Die Linke) erinnerte sich daran, dass sie selbst als Kind regelmäßig Gast in der Fahrbibliothek gewesen sei.
Bei jährlich 4.000 Nutzern bleibe die Fahrbibliothek eine kulturpolitische Baustelle, meinte sie. Schon 2014 habe es Debatten darüber gegeben, ob eine rollende Bibliothek angesichts des Filialnetzes, des umfangreichen e-Book-Angebotes und der mobilen Bibliotheksarbeit noch zeitgemäß sei. „Für mich“, so Klepsch, „steht fest. Wir brauchen die Fahrbibliothek weiterhin“. Wegen der technischen Neuerungen ist die Stellfläche für Bücher, Spiele und DVD’s etwas kleiner geworden. Statt bisher 7.000 haben jetzt noch etwa 6.200 Medien Platz in den Regalen.
Aus den ehemals drei Fahrzeugen und fast 30 Haltestellen ist nun ein Netz von 14 Haltestellen geworden, die der neue Truck jede Woche zu feststehenden Zeiten anfährt. Auch im Ortsamtsbereich Pieschen gibt es einen Stopp. Jeden Freitag von 16. bis 18.30 Uhr hält die Fahrbibliothek in Trachau in der Kronenstraße.
Das Team der Bibliotheksassistenten besteht aus einer Frau und drei Männern. Jeder von ihnen kann auch den Truck steuern. Das muss gekonnt sein. Auf dem Stellplatz hinter der Stadtteilbibliothek in Pieschen ist nicht viel Platz zum Rangieren. Vor allem dann, wenn auch noch Autos die Zufahrt zum reservierten Platz erschweren oder gar blockieren. Der alte Auflieger konnte bei einer Versteigerung an einen Zirkus verkauft werden.
Im Gebäude der Stadtteilbibliothek Pieschen in der Bürgerstraße sind inzwischen alle mobilen Dienste der Stadtbibliothek stationiert. Neben der Fahrbibliothek sind dies noch die Mitarbeiter der sozialen Bibliotheksarbeit mit dem Bücherhausdienst, den Büchertischen und Ausleihstellen. Sie waren Ende November 2016 vom World Trade Center hierher umgezogen.
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