Zu einer Explosion ist es gestern Abend in einer Wohnung im vierten Obergeschoss eines Mehrfamilienhaus am Dreyßigplatz 3 gekommen. Wie ein Polizeisprecher mitteilte, seien dabei zwei Männer im Alter von 32 und 34 Jahren schwer verletzt worden. Die Wucht der Explosion habe eine Zwischenwand vom Wohnzimmer zur Küche zerstört und die Schlafzimmerwand zur Nachbarwohnung hin förmlich ausgebeult.
Noch gestern Abend hatten Kriminalisten bei einer ersten Tatortbegehung mehrere Cannabispflanzen festgestellt. „Zusätzlich aufgefundene Sprayflaschen für Feuerzeuggas ergaben den Verdacht, dass die Explosion bei der Herstellung von Cannabisöl verursacht wurde“, sagte der Polizeisprecher. Die Männer seien im Krankenhaus und würden von Polizisten bewacht.
Vier Mietparteien hätten ihre Wohnungen verlassen müssen. Die Untersuchungen vor Ort dauerten auch heute vormittag noch an. Der Zugang zum Haus war von der Polizei abgesperrt worden, nur Mieter durften passieren.
Inzwischen durften die Hausmeister gemeinsam mit dem technischen Hilfswerk einen Teil der beschädigten Wände beräumen. „Es sieht übel aus in der Wohnung“, sagte einer der Beteiligten. Aus einem Fenster zum Innenhof hin hätte man den Schutt entsorgt. Ein erster Container ist bereits voll. „Zwei Container werden wir wohl noch brauchen“, hieß es. Die Hausmeister waren gestern Abend von der Feuerwehr verständigt worden, um das Wasser abzuschalten. Neben der Nachbarwohnung seien die zwei darunter liegenden Wohnungen durch das Wasser beschädigt.
Wie es für die von der Explosion betroffenen Mitmieter weitergeht, wenn die Ermittlungen der Polizei abgeschlossen sind, stand heute Mittag noch nicht fest.
Für die beiden verletzten Deutschen ist das Vorgehen der Polizei klar. „Sie müssen sich wegen des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion sowie des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz verantworten“, so der Polizeisprecher.
Aktualisierung 17:34 Uhr: Wie ein Polizeisprecher heute Abend mitteilte, hatten die beiden Männer, die noch im Krankenhaus liegen, am Nachmittag Besuch von der Ermittlungsrichterin. Diese hat danach für die 32- und 34-Jährigen Haftbefehle erlassen. Die Bewachung der Männer werde darum fortgesetzt.
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