18 Monate nach der Unterschriften-Kampagne für eine bessere Anbindung an den städtischen Nahverkehr starten die Dresdner Verkehrsbetriebe am 3. Januar 2018 die neue Buslinie 73. Sie soll das Wohngebiet entlang der Döbelner Straße besser erschließen. Der CDU-Ortsverband Pieschen, der Verein Kulturkirche Weinberg Dresden-Trachenberge, Stadtrat Veit Böhm und der Wahlkreisabgeordnete und Innenminister Markus Ulbig (beide CDU) hatten die Aktion damals initiiert. Im September 2016 folgte der Stadtrat mehrheitlich dem Ansinnen der Unterstützer und beauftragte die Prüfung einer besseren Nahverkehrsanbindung.
Heute stellte Andreas Hemmersbach, DVB-Vorstand für Finanzen und Technik, die neue Linie 73 bei einem Pressetermin vor und erläuterte auf einer Streckenfahrt die Besonderheiten. Die Testphase starte am 3. Januar und sei bis zum 1. Juli 2018 geplant. „Während dieses halben Jahres wollen wir ermitteln, ob auf dieser Relation Bedarf besteht oder ob der Bus eher wenig genutzt wird“, sagte Hemmersbach.
Die Strecke der neuen „73“ sei insgesamt 2,7 Kilometer lang. Der Weg vom S-Bahnhof Pieschen zum Wilden Mann führt über die Trachenberger Straße und Döbelner Straße. Insgesamt würden sieben Stationen bedient, darunter die drei neuen Haltestellen „Döbelner Straße“, „Albert-Hensel-Straße“ und „Duckwitzstraße“. Werktags soll der Bus zwischen 6 und 21 Uhr alle 30 Minuten verkehren, am Wochenende erst ab 8 Uhr.
Bei der heutigen Vorführung zeigten sich bereits einige Engpässe. Selbst für den Kleinbus war die Döbelner Straße nur mit gegenseitiger Rücksichtnahme der Autofahrer zu passieren, vor allem dort, wo auf beiden Straßenseiten Autos parken. Beim Linksabbiegen in die Dippelsdorfer Straße drohen Schwierigkeiten, sobald Autos im Kreuzungsbereich parken. „Bei einem Rhythmus von 30 Minuten haben wir einen Zeitpuffer, um viele Unwägbarkeiten ausgleichen zu können“, erläuterte Hemmersbach. Er sei kein Freund davon, bereits um Vorfeld für unnötige Restriktionen entlang der Strecke zu sorgen. „Dafür haben wir ja die Testphase“, betonte er.
Mit Hilfe eines Fahrgastzählsystems soll ermittelt werden, wie die Anwohner das neue Angebot nutzen. „500 Fahrgäste am Tage wären ein nennenswerter Erfolg“, formuliert Hemmersbach sein Wunschziel. Vergleichbare DVB-Linien wie die 74 am Jägerpark, die 79 in Übigau oder die 92 zwischen Cotta und Ockerwitz hätten zwischen 800 und 1000 Fahrgäste täglich. Keine dieser Linien arbeite kostendeckend. In der Neustadt sei der K0stendeckungsgrad von 75 noch am höchsten, auf den anderen beiden Linien betrage er rund 60 Prozent. Die Verkehrsbetriebe insgesamt würden mit den Einnahmen zu 80 Prozent ihre Kosten decken, so Hemmersbach. Der Testbetrieb werde etwa 130.000 Euro kosten. Betriebswirtschaftlich seien die Busse mit geringen Kapazitäten „ein sehr anspruchsvolles Vorhaben“.
Um das neue Angebot publik zu machen, findet am 19. Dezember in der Weinbergkirche eine Informationsveranstaltung mit DVB-Vorstand Hemmersbach. Stadtrat Veit Böhm und Innenminister Ulbig statt. „Es liegt jetzt auch an uns, das Angebot der Verkehrsbetriebe den potentiellen Nutznießern bekannt zu machen“, sagte Böhm, der das Projekt vor 18 Monaten angeschoben hatte und fügte hinzu. „Ich bin froh, dass wir es trotz vieler Widerstände und Bedenken jetzt auf den Weg gebracht haben“.
Ein Kommentar zu “DVB startet am 3. Januar mit Buslinie 73: HP Pieschen – Döbelner Straße – Wilder Mann”
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Ich freue mich bereits auf die Einrichtung dieser Linie, da sie meinen täglichen Arbeitsweg erleichtern wird. Ich bin jedoch der Meinung, dass die Faktenlage in Ihrem Artikel nicht umfasend dargestellt wurde. Meines Wissens waren neben den genannten Befürwortern der neuen Buslinie auch Pieschener Ortsbeiräte der Linken sowie der SPD maßgeblich daran beteiligt, diese Linie auf den Weg zu bringen.