Manuela Döring liebt Tiere seit frühesten Kindertagen. Ihre Tanten und Onkel hatten große Grundstücke und dementsprechend Kaninchen, Hunde, Katzen, Schafe. „Nur mit den Schweinen konnte ich nicht so viel anfangen“, gesteht Frau Döring lächelnd. Dass sie einmal als Tierbestatterin arbeiten würde, hätte sie selbst nicht gedacht. Es braucht sehr viel Tier- und Menschenliebe, um auf dem letzten Weg des geliebten Vierbeiners angemessen zu begleiten.
Der Stellenwert des Haustiers im Leben des Menschen lässt sich an dem Aufwand ablesen, der für seine Bestattung betrieben wird. „Neunzig Prozent meiner Kunden sagen, dass sie um ein Tier intensiver trauern als um einen Angehörigen“, sagt Döring. Traurig aber wahr sei das, ergänzt sie. „Tiere begleiten den Menschen treu, widerspruchslos und ohne Argwohn ihr ganzes Leben lang.“ Vielen Tierhaltern ist es ein Bedürfnis, den Freund nicht einfach in die Tierkörperbeseitigung zu geben, sondern ihm zu gedenken.
Nach einem Todesfall ist es Manuela Döring, die für das Tierkrematorium Pietaeta im Raum Dresden in ihren Caddy steigt, das Tier abholt, es nach Wunsch in einem separaten Raum aufbahrt und anschließend in das Pietaeta-Krematorium in Dornheim überführt. „Ich verbringe die meiste Zeit auf der Autobahn“, sagt sie. „Aber das macht nichts. Ich fahre gern Auto.“ Je nach Wunsch und Geldbeutel wird das Tier einzeln kremiert. Die Asche wird den Haltern in Dresden übergeben und kann beerdigt oder in einer Schmuckurne aufgewahrt werden.
„Freud und Leid liegen sehr eng beieinander“
„Beliebt sind Modelle, denen man ihre Funktion nicht ansieht“, erklärt Frau Döring. Eine Katzenstatuette zum Beispiel oder herzförmige Gefäße aus Keramik. In Empfang nimmt Döring Kleintiere jeglicher Art – von der Maus bis zum Leguan. Auch Pferde können mit dem entsprechenden Aufwand würdig beigesetzt werden. Ist Tierbestatterin für eine Tierfreundin kein sehr widersprüchlicher Beruf? „Es klingt seltsam, ja. Aber ich habe selbst seit vielen Jahren Hunde und Katzen und musste mich oft schon verabschieden. Freude und Leid liegen sehr eng beieinander. Mir gibt Kraft, wenn ich sehe, dass die Trauernden dankbar und getröstet sind durch meine Arbeit.“
Vor nunmehr vier Jahren eröffnete sie die Filiale auf der Bürgerstraße. An den Job kam die gelernte Marketingassistentin sehr modern – über Facebook. Im Jahr 2011 wechselte sie von einem Pharmaunternehmen zum Tierkrematorium Rosengarten. Nach ihrer Kündigung dort hinterließ sie einen dankbaren Abschiedsgruß in der Chronik, den just Pietaeta entdeckte und sie anwarb. Ihr wurde die alleinige Verantwortung für den neuen Standort Dresden übertragen. Sie ist zwar Angestellte, kann jedoch frei schalten und walten. So gestaltete sie den Innenraum nach ihren eigenen Entwürfen.
Zuhause züchtet Manuela Döring Katzen. „Das Leben geht und das Leben entsteht“, sagt sie und lächelt milde.
Manuela Döring
Bürgerstraße 34
Telefon (auch nachts): 821 178 70
>> mehr Informationen auf der Website pietaeta.de
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