Thema: Bundestagswahl 2017

Kaniewski Richard

#BTW17: Fünf Fragen an den Direktkandidaten Richard Kaniewski, SPD

Richard Kaniewski ist Direktkandidat der SPD im Wahlkreis Dresden II – Bautzen II, zu dem auch die sechs Ortsteile des Ortsamtsbereiches Pieschen gehören. Eine Chance, in den Bundestag einzuziehen, hat er über die Erststimme. Allerdings ist dies bisher noch keinem SPD-Bewerber in Dresden gelungen. Besser stehen seine Chancen bei der Zweitstimme. Auf der Landesliste der SPD Sachsen findet man ihn auf Platz 6. Das könnte reichen. Kaniewski ist Jahrgang 1985 und seit Mai 2017 Persönlicher Referent der Sächsischen Staatsministerin für Gleichstellung und Integration.

Die Online-Journale Neustadt Geflüster und Pieschen Aktuell haben acht Bewerber um das Direktmandat zum Interview eingeladen. Sieben Antworten liegen vor.

Ein Teil Ihrer Wähler wohnt im Ortsamt Pieschen. Wenn Sie einem Ihrer künftigen Bundestagskollegen den Stadtteil kurz beschreiben sollten, wie würden Sie sich ausdrücken?

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He/Ro in Tante Ju am 9. Januar


In Pieschen ist soziale Durchmischung nicht nur ein Slogan, sie wird tatsächlich gelebt. Das ist manchmal eine Herausforderung, aber in erster Linie macht es das Leben hier verdammt spannend und abwechslungsreich. Ich lebe schon sehr lange im Ortsamtsbereich und war hier auch gerne fünf Jahre Stadtrat – auch deswegen fühle ich mich mit dem Stadtteil besonders verbunden.

In der vergangenen Legislaturperiode wurde die Mietpreisbremse eingeführt, in Dresden kam diese nicht zum Einsatz. Dennoch gibt es etliche Mieter, die auch hier über zu hohe Mieten klagen. Was wäre aus Ihrer Sicht ein angemessener Mietpreis und was sollte Ihrer Meinung politisch dafür getan werden?

Ein Mietpreis ist angemessen, wenn er in einem gesunden Verhältnis zum Einkommen der Menschen steht. Es darf nicht sein, dass Menschen 40 bis 50 Prozent ihres Einkommens für die Wohnung ausgeben, nur weil Mietpreise ständig steigen, die Löhne aber zu vergleichbaren westdeutschen Städten weit hinterherhinken. Das sächsische Innenministerium muss endlich auch die Mietpreisbremse für Dresden genehmigen.

Parallel dazu muss der Bund das Instrument schärfen, sodass die Mieterinnen und Mieter die Vormiete erfahren und gegebenenfalls zu viel gezahltes Geld auch tatsächlich zurückbekommen. Weitere Bausteine für bezahlbare Mieten sind mehr sozialer Wohnungsbau, ein verbindlicherer Mietspiegel und eine regelmäßige Erhöhung des Wohngeldes. Auch bei der Modernisierung von Wohnungen sollten Mieter besser gegen überzogene Erhöhungen geschützt werden.

Was man sonst noch über Richard Kaniewski erfahren kann:

  • 1985: geboren in Dresden, aufgewachsen in Gorbitz und Trachau
  • 2004: Abitur in Radebeul
  • 2005 bis 2012: Studium der Politikwissenschaften an der TU Dresden – Abschluss: Bachelor of Arts
  • 2015 bis 2017: Quadriga Hochschule Berlin, berufsbegleitendes Studium: Public Affairs & Leadership – Abschluss: Master of Business Administration
  • 2011 bis 2014: Persönlicher Referent des Vorsitzenden der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag Martin Dulig
  • Seit 2016: Sachbearbeiter im Geschäftsbereich der Staatsministerin für Gleichstellung und Integration, ab Mai 2017 dann Persönlicher Referent der Ministerin
  • seit 2015: Vorsitzender der Dresdner SPD
  • zur Wahlkampf-Website von Richard Kaniewski

Falls Sie in den Bundestag einziehen, was können Sie ganz konkret für die Bewohner oder Gewerbetreibenden hier vor Ort tun?

Die Menschen im Wahlkreis würden einen Abgeordneten bekommen, der sich für den Erhalt der sozialen Durchmischung, beispielsweise durch mehr öffentlichen Wohnraum einsetzt. Sie wurden einen Abgeordneten haben, der ein offenes Ohr für die einzelnen Einwohnerinnen bzw. Einwohner und die Gewerbetreibenden hat, und bei Problemen z.B. mit Sozialleistungen oder Förderanträgen versucht zu helfen. Einen der zuhört und sich nicht in Berlin verschanzt. Einen, der hier vor Ort bereit ist, tagtäglich über die Bundespolitik zu diskutieren und zu informieren.

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Warum sollte man Sie und Ihre Partei wählen?

Ich kennen die Region, bin hier aufgewachsen und seit vielen Jahren aktiv. Als Stadtrat habe ich einen Teil des Wahlkreise schon einmal vertreten dürfen und mich ganz konkret für die Menschen hier eingesetzt. Beispielsweise mit einem klaren Nein bei der Ausweitung des Einzelhandels auf das Gelände des Alten Leipziger Bahnhofs. Ich will gebührenfreie Bildung von der Kita über die Schule, bis zur Ausbildung und zum Studium. Ich will die Bürgerversicherung und gerechte Steuern – gerade für Menschen, die leider nicht so viel haben. Ich will, dass die Menschen eine Rente bekommen, von der sie im Alter würdevoll leben können. Das will auch die Sozialdemokratie. Wollen sie das auch, dann machen Sie Ihr Kreuz bei Kaniewski und der SPD.

Und jetzt noch eine Detailfrage. Würden Sie gern mit der Fähre ins Ostragehege übersetzen?

Mit der Fähre aus Pieschen ins Ostragehege wäre super! Ich fand die Idee immer gut und hoffe, dass sie irgendwann wieder Wirklichkeit wird.

Vielen Dank für das Gespräch.

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