Seit Januar 2017 ist die Bildhauerin Kornelia Thümmel künstlerische Leiterin des Vereins Kreative Werkstatt Dresden e.V.. Sie hat Karin Heyne abgelöst, die den Verein 25 Jahre geleitet und ihm mit dem Galvanohof in der Bürgerstraße zu einer gut bekannten Adresse gemacht hat. Thümmel ist gebürtige Leipzigerin und hat an der Burg Giebichenstein /Hochschule für Kunst und Design Halle studiert. Nach ihrem Diplomabschluss 2006 war sie noch zwei Jahre Meisterschülerin bei Professor Bernd Göbel. 2010 gestaltete sie in Magdeburg einen Sarg für die Gebeine der Königin Editha (erste Frau Otto I.). 2012 übernahm sie die Neugestaltung von drei Wasserspeiern am Magdeburger Dom. Ihre Arbeiten präsentiert sie immer wieder bei Ausstellungen.
Mit der Kreativen Werkstatt Dresden hatte Kornelia Thümmel schon länger Kontakt, gab Holzbildhauerkurse und war an verschiedenen Kunstprojekten beteiligt, wie zum Beispiel dem Ausstellungsprojekt „Transformation des Gewöhnlichen“. Der Verein entstand Anfang der 90er Jahre durch Initiative der Dresdner Künstlerin Karin Heyne. Als gemeinnütziger Verein wurde er im November 1994 gegründet. Ziel des Vereins ist es in erster Linie Künstlerinnen zu fördern. „Wir fördern zwar Frauen, sind aber nicht männerfeindlich“, hatte Heyne dazu angemerkt.
So werden die zahlreichen Kurse, die von Malerei, Grafik bis hin zu Plastik und Bildhauerei reichen und für alle Interessierten offen sind, ausschließlich von Künstlerinnen geleitet. „In unserer Galerie geben wir regelmäßig Frauen aus der Region die Möglichkeit ihre Werke zu präsentieren“, so die 46-Jährige. „Aber auch die Soziokultur ist ein wichtiges Anliegen unseres Vereins. Wir veranstalten mehrere Feste im Jahr, wie den Galvanokunsthof im Sommer, sowie den Oster- und Weihnachtsmarkt“.
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Mit verschiedenen Kunstprojekten geht der Verein bewusst in den Stadtteil Pieschen und bindet die Anwohner mit ein. So entstand von 2006 bis 2009 aus über 1.500 Keramikfliesen eine Fliesenstraße im Durchgang zum Galvanohof. 2006 schufen Kursteilnehmer einen Schlangenbaum aus einem vier Meter langen Robinienstamm, der 2007 als Kletterobjekt auf dem Spielplatz Hartigstraße aufgestellt wurde. Neben Kursen und Workshops bietet der Verein jeden ersten Sonntag im Monat von 14.30 bis 17.30 Uhr die sogenannte „Familienkeramik“ an. Mit Kind und Kegel haben alle Kunstinteressierten die Möglichkeit, unter Anleitung kreativ mit Keramik zu arbeiten und kleine Objekte selbst herzustellen.
Am 29. September wird in der Werkgalerie der Kreativen Werkstatt die Ausstellung „Medaillen.Kleinplastiken.“ mit Werken Hallescher und Dresdner Bildhauerinnen eröffnet. Die Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Marion Ackermann, hat sich angesagt und will ein Grußwort sprechen. Am 6. Oktober (15 bis 18 Uhr) findet im Rahmen der 27. Interkulturellen Tage ein Workshop zur chinesischen Kalligrafie und Tuschemalerei unter der Leitung der chinesischen Künstlerin Yini Tao statt.
Unterstützt in ihrer Arbeit wird Kornelia Thümmel neben dem Vereinsvorstand, von Elke Mandel (Projektkoordinatorin) und von zwei Frauen, die ihren Bundesfreiwilligendienst absolvieren, einer Praktikantin sowie zahlreichen ehrenamtlichen Helfern. Vor zwei Wochen war das Team der Kreativen Werkstatt ein perfekter Gastgeber für das „Bürgerforum zur Stadtteilkultur“.
Trotz ihrer Leitungstätigkeit im Verein arbeitet die Künstlerin nach wie vor in ihrem Atelier in Zschieren. Ihre bevorzugten Arbeitsmaterialien sind Ton, Gips und Sandstein aus dem Gebiet des Elbsandsteingebirges. Eine Personalausstellung mit rund 20 ihrer Objekte wird am 24. September im Kloster Maria Bildhausen (Unterfranken) eröffnet und ist bis zum 11. Oktober zu sehen.
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Die Kreative Werkstatt ist ein wunderbarer Ort in unserem Viertel. Es ist keine Selbsverständlichkeit dass es ihn nun schon glücklicherweise so lange gibt. Neben der künstlerischen und sozialen Arbeit mussten die Frauen um Karin Heyne des öfteren ihre Daseinsberechtigung verteidigen. Das hat allen viel abverlangt, aber sie haben nie aufgegeben und gekämpft! Ich hoffe sehr das Kornelia Thümmel und der Verein nun durch ruhigere Gewässer steuern und sich voll und ganz auf die inhaltliche Arbeit konzentrieren können! Ich wünsche ihnen viel interessierte Besucher und Freude bei allem was sie tun.