Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (Grüne) hält den Verkauf des Sachsenbades an einen privaten Investor für möglich. Er will diese Option im Stadtrats-Ausschuss für Bau, Verkehr und Liegenschaften zur Diskussion stellen. Gleichzeitig sollen Vor- und Nachteile einer Erbbaupacht-Variante abgewogen werden. Das geht aus der aktuellen Beschlusskontrolle zum Prüfauftrag der Stadtverwaltung und der Petition „Endlich Wasser ins Sachenbad“ hervor.
„Ein Verkauf kommt für die SPD nicht in Frage. Wir wollen kein zweites Schloss Übigau, auf dessen Erhalt und Entwicklung wir keinen Einfluss hatten, weil es der Stadt nicht gehörte“, machte Vincent Drews die Sicht der SPD-Stadtratsfraktion klar.
In der Beratung der Projektgruppe aus Stadträten, Stesad, Denkmalschützern und Stadtplanern war im Oktober ein Variantenvergleich für verschiedenen Nutzungen präsentiert worden:
- Schwimmbad
- Schule
- Kultur- und Kreativwirtschaft
- sozio-kulturelles Zentrum
- kommunaler Wohnungsbau
- Altenwohnen, -pflege
- Spa-Hotel
- Gesundheitszentrum/Gesundheitsbad
Dabei habe man Kriterien wie bauliche Machbarkeit, Bedarf, Fördermöglichkeiten und weiteres verglichen. „Es wird nun vorgeschlagen, eine Vorlage für den Stadtrat mit dem Vorschlag für eine Konzeptausschreibung mit priorisierter Nutzung als Gesundheitsbad einzubringen“, so Schmidt-Lamontain. Sollte der Stadtrat dem Vorschlag folgen, ermögliche der vorgeschlagene Zeitplan, die Ausschreibung auf der Expo Real 2018 in München vorzustellen.
Am Ende sei entscheidend, für welche Nutzungsart sich ein privater Bauherr finden werde, sagte Drews, der SPD-Stadtrat für die Neustadt und Pieschen ist. Sollte sich am Ende ein Investor bereit erklären, im Sachsenbad ein Gesundheitsbad einrichten und zu betreiben, „werden wir dem nicht entgegenstehen“, so Drews. Einzig die Sanierung des Sachsenbades als städtisch betriebenes Schwimmbad sieht die SPD-Fraktion auf Grund der enormen Kosten von weit über 20 Millionen Euro und der vergleichsweise geringen Schwimmfläche kritisch. Drews erneuerte den Vorschlag seiner Fraktion, eine neue Schwimmhalle an der Harkortstraße in Pieschen zu errichten. Nur so könnten die vielen Anforderungen vom Schulschwimmen über das Freizeitschwimmen bis zum Vereinssport abgedeckt werden. Ein Neubau würde mit etwa 10 Millionen Euro weniger als halb so viel kosten wie eine Sachsenbadsanierung.