Thema: Marina Garden

Elbviertel Barcode Peters Gutsche

Architekturbüro Barcode aus Rotterdam stellte Pläne für Elbviertel vor

Das kommt bei Einwohnerversammlungen selten vor. Ortamtschef Christian Wintrich konnte gestern vier Gäste und einen Journalisten namentlich begrüßen. Der Bürgersaal im Rathaus Pieschen war für mehr interessierte Einwohner präpariert. Anja Heckmann, Abteilungsleiterin Innenstadt beim Stadtplanungsamt, versuchte sogar noch, Gäste aus dem benachbarten Bistro „Savoir vivre“ zu motivieren, hatte aber kein Glück. So verpassten alle Abwesenden die erste öffentliche Präsentation der Gewinner des Werkstattverfahrens „Elbviertel am Alexander-Punschkin-Platz“.

Dirk Peters, Direktor des Rotterdamer Architekturbüros Barcode, und Architektin Elisabeth Gutsche waren gekommen, um ihre Vision zu beschreiben und Fragen zu beantworten. „Wir haben ein Projekt entwickelt, bei dem die anderen Gebäude um die Villa Grumbt herumtanzen“, beschrieb Peters die Idee. Außerdem seien bei der Fassadengestaltung mit verschiedenen Holzarten bewusst historische Bezüge hergestellt worden. Schließlich handele es sich um das ehemalige Firmengelände des 1864 in Dresden gegründeten und seit 1868 und bis 1945 hier ansässigen „Dampfsäge- und Hobelwerkes“ von Carl Ernst Grumbt, der von 1840 bis 1917 lebte.

Elbviertel Anja Heckmann

Stadtplanerin Anja Heckmann: „Wir lieben dieses Projekt.“ Foto: W. Schenk

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Heckmann hatte in der Einführung noch einmal in Erinnerung gerufen, dass es nicht nur um die Fläche geht, die Regine Töberich gehört und auf der sie ihr Projekt Marina Garden realisieren will, sondern auch um das benachbarte „Malteser-Grundstück“, die Villa Grumbt und einen Grundstücks-Streifen, der der Stadt gehört. Töberich hatte das Werkstattverfahren rigoros abgelehnt, die anderen drei Grundstückseigentümer waren beteiligt. Und so kann man neben den geschwungenen Bauten auf dem Töberich-Grundstück auch geradlinige Gebäude in gleicher Geschosshöhe auf der angrenzenden Seite des Malteser-Grundstückes sehen. Auch hier sollen Wohnungen errichtet werden.

Derzeit streiten Stadt und Töberich wegen des Genehmigungsverfahrens für das Marina-Garden-Projekt vor dem Oberlandsgericht. Ob es zu der von den Richtern angeregten gütlichen Einigung kommt, ist offen. Bis Mai 2018 gilt eine Veränderungssperre. Vor deren Auslaufen soll der Stadtrat den Satzungsbeschluss zum Bebauungsplan 357c verabschieden. Die Stadtplaner zeigten sich gestern zuversichtlich, dass dies gelingen kann. Sollte die Einigung mit Grunstücksbesitzerin Töberich länger dauern, könnten die ersten Wohnungen bereits nebenan auf dem Malteser-Grundstück gebaut werden.

Warum gestern Abend so wenig Einwohner den Weg ins Rathaus fanden, blieb unklar. Als im Februar 2016 im Ortsamt Neustadt die Pläne vorgestellt wurden, war der Saal sehr gut gefüllt. Allerdings hatte das zuständige Stadtplanungsamt auch keine besonderen Anstrengungen unternommen, um trotz Ferienzeit für die Veranstaltung zu werben. Die Planungsunterlagen zum Elbviertel liegen noch bis zum 13. Juli öffentlich aus. Auch online sind die Pläne einsehbar.

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