Heute ist in der 145. Oberschule Tag des Schulsports. Von der zweiten Etage des Schulneubaus in der Döbelner Straße ziehen die Schüler der beiden 5. Klassen in den Kletterpark Bühlau. Obwohl sich viele Kinder noch aus der Grundschule kennen, soll der Tag nicht nur Spaß bringen, sondern auch für die Teambildung genutzt werden, erzählt Schulleiterin Anne Leitner. Im September können die Fünftklässler dann mit dem ADAC ein Verkehrstraining für Radfahrer absolvieren. Verkehrsschilder, Vorfahrtsregeln oder der tote Winkel, in dem man nicht gesehen wird – praktisch und theoretisch sollen die Kinder gefordert werden. Anne Leitner legt darauf großen Wert, weil viele Schüler mit dem Fahrrad kommen. Voraussichtlich Ende Oktober wird der Vorplatz vor dem Neubau fertig gestellt. Dann soll es für die Fahrräder statt der Provisorien deutlich mehr Fahrradbügel geben.
Im Schulgebäude dagegen haben sich die 147. Grundschule, das Gymnasium Pieschen und die Oberschule bereits gut eingelebt. Die Ausstattung ist noch nicht komplett, von draußen dringt der Baulärm durch die geschlossenen Fenster, aber es fühlen sich alle wohl. „Beim Elternabend hat es viel positive Resonanz gegeben. Gelobt wurde vor allem der ruhige Umgang im Gebäude“, sagt die Schulleiterin der Oberschule. Besonders habe sie die Auskunft vieler Eltern gefreut, dass die Kinder gern in diese Schule gehen würden. Neben der Schulleiterin und den zwei Stammlehrerinnen unterrichten noch von anderen Schulen abgeordnete Lehrer in den Fächern Englisch, Mathematik und Sport.
Anne Leitner ist zum ersten Mal Schulleiterin. Wenn sie erzählt, ist deutlich zu spüren, wie viel sie sich vorgenommen hat. Die 40-Jährige weiß genau, dass in zwei Jahren mit dem Umzug auf den Schulcampus Gehestraße ein unvergleichlich größeres Projekt auf sie wartet. Darauf will sie vorbereitet sein. Schon im kommenden Jahr werde die Zahl der fünften Klassen auf drei aufgestockt. „Bei uns gibt es keine Stecktafel für den Stundenplan. Wir arbeiten digital. So können Schüler und Eltern den Stundenplan und den Vertretungsplan in einer App oder Online jederzeit einsehen“, erklärt sie. Die 145. Oberschule werde mit rund 800 Schülern zu einer der größten Oberschulen in Dresden anwachsen. Da brauche man moderne Planungsmittel. Eine Schulung für die Pflege der Schul-Webseite stünde jetzt auch noch an. Neue Herausforderungen für die Lehrerinnen bringt auch das Doppelstundensystem mit sich. „Das wollen wir so. Es erfordert aber ein ganz anderes methodisches Herangehen“, sagt Leitner. Derzeit überlegt das Team, wie man die konzentrierte Arbeit während eines Stundenblocks mit kleinen Bewegungseinheiten auflockern kann.
Im Musikraum warten große Kartons darauf, ihre Geheimnisse preiszugeben. „Das sind Keybords, Bassgitarren, E-Gitarren und ein Schlagzeug für die Bandklasse“, verrät Anne Leitner. Sie ist die Musiklehrerin und hat die Idee mit der Bandklasse mitgebracht. Hier lernen die Kinder in Kleingruppen die Grundlagen, um an den Instrumenten spielen zu können. „Das ist nicht nur Musik. Die Kinder müssen zusammenspielen, da entsteht auch viel soziale Kompetenz“, sagt die Lehrerin. Während die einen in der Band üben, haben die anderen Methodikunterricht. Sie lernen, wie man ein Brainstorming durchführt, wie man seine Ideen präsentiert oder eine Mindmap erstellt. Im kommenden Jahr werde mit Schach eine weitere Alternative angeboten. Die Absprachen seien bereits getroffen.
Während die Musikinstrumente bereits eingetroffen sind, lässt die Ausstattung für das Computer- und Technikkabinett noch auf sich warten. „Das ist kein Problem. Die Kinder lernen jetzt erst einmal den Umgang mit anderen Materialien, zum Beispiel mit Papier“, meint die Schulleiterin. Die Lehrer seien da sehr einfallsreich und würden auch von den Fachberatern gut unterstützt.
Am 12. September ist Grundsteinlegung im Schulcampus Gehestraße. „Wir werden mit eigenen Musikbeiträgen dabei sein“, kündigt Anne Leitner an. Die ersten Beratungstermine zur Ausgestaltung der neuen Schule sein auch schon anberaumt. „Da wollen wir uns auf jeden Fall mit eigenen Ideen einbringen“, sagt sie.
Eine Zeile aus dem Gedicht „Stufen“ von Hermann Hesse hat sie sich zum Motto erkoren: „Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“. Das sei jetzt so und solle sich im Sommer 2019 wiederholen.
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