Für seine vorbildliche kriminalpräventive Jugendarbeit ist der Ausschuss Kindeswohl im Sportverein Motor Mickten heute mit dem Jugendhilfepreis EMIL ausgezeichnet worden. Die Mitglieder des Aussschusses haben ein Kinderschutzkonzept für den Verein mit seinen 1.600 Mitgliedern, von denen 650 unter 18 Jahre alt sind, erarbeitet. „Das Konzept sieht vor, dass alle ehrenamtlich Tätigen, die Kinder und Jugendliche im Verein trainieren, in den Übungsleiterverträgen den Ehrenkodex des Landessportbundes Sachsen anerkennen“, erläutert Vereins-Geschäftsführer Stefan Sadlau.
Kummerkasten und Selbstbehauptungskurse
Außerdem sei ein elektronischer Kummerkasten und ein Fachteam Kinderschutz etabliert worden. Beide würden als Sammelstelle und Anlaufpunkt für Kinder und Jugendliche bei Problemen, aber auch für Trainer und Übungsleiter, wenn Schwierigkeiten mit minderjährigen Vereinsmitgliedern bestehen, dienen. Wichtiger Bestandteil des Kinderschutzkonzepts seien die Selbstbehauptungskurse für Mädchen und Jungen. „Da geht es nicht vordergründig um Kampfsport. Die Jugendlichen sollen erfahren, wie vielfältig die brenzligen Situationen sind, in die sie geraten können. Dann geht es zuerst um verbale Krisenbewältigung“, erklärt Sadlau und fügt hinzu, dass man sie hier auch von Experten des Medea e. V. und Männernetzwerk Dresden e. V. unterstützen lasse. Er freute sich, dass die Arbeit mit dem Preisgeld auch eine finanzielle Würdigung erhielt. Der Sportverein ist gleichzeitig ein Träger der freien Jugendhilfe.
Zwölf Bewerber für EMIL
Das Konzept, nach dem der Verein seit 2012 arbeitet, hat die Emil-Jury überzeugt. „Dem Verein Motor Mickten-Dresden, dem Ausschuss Kindeswohl, den Vereinsmitgliedern und den aktiven Helferinnen und Helfern, aber auch den vielen anderen ehrenamtlich tätigen Dresdnerinnen und Dresdnern herzlichen Dank für ihr Engagement. EMIL ist ein Preis für Achtsamkeit, für persönlichen Einsatz und gegen Gleichgültigkeit. Denn wir alle sind für das Umfeld und die Rahmenbedingungen verantwortlich, unter denen Kinder und Jugendliche, egal welcher Nationalität und welchen sozialen Umfeldes, aufwachsen“, sagte Jugendamtsleiter und Juryvorsitzender Claus Lippmann heute bei der Übergabe des Preises in den Räumen der Landeszentrale für politische Bildung in der Schützenhofstraße.
Der kriminalpräventive Jugendhilfepreis EMIL wird seit 2005 jährlich verliehen. In diesem Jahr musste die Jury sich unter zwölf Bewerbern entscheiden. Der Preis ist mit 3 000 Euro dotiert. Das Geld stellt die Stiftung Umwelt & Soziales der Ostsächsischen Sparkasse Dresden zur Verfügung.
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