Wenn Ralf Herzog mit Holzpuppen auf einer kleinen Bühne posiert und schäkert, dann ist Fototermin, um die Neuigkeiten aus dem August Theater ordentlich zu bebildern und im Film festzuhalten. Heute war es wieder so weit. Während die Puppenspieler Randi und Grigorij Kästner-Kubsch verborgen durch den Vorhang zwei, drei oder gar vier Puppen gleichzeitig um den Pantomimen herumscharwänzeln ließen, zeigte Herzog den Fotografen die Vielfalt seiner Mimen-Minen.
Pro Puppe können dabei bis zu 15 Fäden für die verschiedenen Bewegungen sorgen. Arien singen, auf eine Schulter setzen, Gewichte stemmen – das fordert höchste Konzentration. Noch sitzt nicht jede Drehung oder Kopfhaltung bei den Puppen. Bis zur Premiere des amourösen Weihnachtsvarietés „Salto Amore“ am 25. November ist auch noch etwas Zeit.
Vorher wird vom 9. bis 11. September Jubiläum gefeiert: Fünf Jahre im August Theater, davon zwei gemeinsam mit der pantoMimenbühne. Gestartet wird die dreitägige Feierei mit der Jubiläumsgala „Tusch“. Ausschnitte aus dem breiten Repertoire und erste Einblicke in das Weihnachtsvarieté haben die Künstler liebevoll arrangiert. Am Sonnabend folgt „Der Vagabund aus Paris“ und am Sonntag Nachmittag ein Familienprogramm. Nach Petterson und Findus sind kleine und große Gäste eingeladen, den Geburtstagskuchen aufzuessen.
Mit dem Weihnachtsvarieté „Salto Amore“ gehen das Puppenspieler-Paar Kästner-Kubsch und der Pantomime Herzog neue Wege. Sie haben sich mit Uwe Sochor und seinem Frankreichladen direkt neben dem Rathaus Pieschen einen Partner gesucht und bieten eine Kombination von Show und Buffet oder Menü an. „Das ist ein besonderer Tipp für Betriebsfeiern in der Vorweihnachtszeit“, meint Ralf Herzog. „Gern spielen wir für kleinere Gruppen exklusiv, und das im familiären Flair unseres kleinen Theaters“, fügte er hinzu.
„Salto Amore“ ist natürlich eine Liebesgeschichte, in der der traurige Pierrot, die Seiltänzerin Nina und der Varieté-Direktor eine wichtige Rolle spielen. Ein frühere Geliebte muss sein – das ist die Sängerin Georgette. Rosi und Günther kommentieren von der Logo nach bester Muppet-Show-Manier. Rosi könnte auch noch Renate heißen – die Namensgebung schien heute noch nicht abgeschlossen. Kein Wunder bei den drei Improvisations-Profis.
Die Puppen für das Stück hat das Deutsch-Sorbische Volkstheater Bautzen zur Verfügung gestellt. Dort hatte Herzog vor Jahren an der Puppenbühne ein Stück inszeniert. Seitdem haben die Kunstwerke von Puppenbauer Christian Werdin dort im Depot geschlummert.
Das Theater August ist ein privates Theater, das ohne Zuschüsse auskommt. „Ja, wir sind ein nichtsubventioniertes Theater“, sagte Randi Kästner-Kubsch. Das habe den Vorteil, „dass man uns nichts wegnehmen kann, weil wir nichts bekommen“. Darum hofft das Ensemble nicht nur auf viele Besucher am Jubiläumswochenende, sondern auch auf viele Buchungen für das Weihnachtsvarieté.
Im vollgepackten Programm für die kommende Saison sind viele Stücke für Kinder, wie zum Beispiel „Rapunzel“ oder „Peter und der Wolf“. Eine Kooperation mit den Städtischen Bibliotheken macht den Theaterbesuch für Schulkinder jetzt noch etwas attraktiver. Besitzer eines eigenen Bibliotheksausweises zahlen künftig drei statt fünf Euro Eintritt.
>> 9. September: Jubiläumsgala
>>10. September: Der Vagabund von Paris
>> 11. September: Geburtstagstorte für August mit Pettersson und Findus
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