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Stadtrat beschließt Testphase für bessere Anbindung der Döbelner Straße

Der Stadtrat erteilte gestern dem Oberbürgermeister den Auftrag, eine bessere Anbindung der Döbelner Straße an den Nahverkehr zu prüfen. Die CDU fand für ihren Antrag, dafür eine Testphase zu starten, eine Mehrheit. Ziel sei eine bessere ÖPNV-Anbindung der Trachenberger Wohnquartiere oberhalb der Maxim-Gorki-Straße, erklärte der Pieschener CDU-Stadtrat Veit Böhm. Zugestimmt haben die Stadträte auch einer Ergänzung der Fraktion Die Linke, nach der nach Abschluss der Testphase der Einsatz von sogenannten Quartierbussen auch in anderen ÖPNV-unterversorgten Stadtgebieten geprüft werden soll. „Quartierbusse sind ein wichtiger Baustein, um neue Kundenkreise für den Nahverkehr zu erschließen“, begründete Martin Schulte-Wissermann (Piraten/Linke-Fraktion) die Ergänzung.

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Die Verkehrsbetriebe zweifeln, dass bei dem Zustand Nahverkehr möglich ist und wollen erst eine Stellungnahme aus dem Straßenbauamt. Foto: W. Schenk

In der Debatte kritisierte Johannes Lichdi (Grüne) das Vorgehen von CDU und Stadtverwaltung. Der Stadtrat habe bereits im Juli 2015 eine Prüfauftrag beschlossen. Dieser betreffe Verbesserungen für den ÖPNV in Blasewitz, in Mobschatz/Oberwartha, die Erschließung des Preußischen Viertels in der Neustadt, eine bessere Anbindung von Kauscha und eben die Erschließung des Gebietes Döbelner Straße. Das Ergebnis sollte zum 1. Mai 2016 vorliegen. „Die Verwaltung sollte den Stadtrat endlich ernst nehmen“, forderte Lichdi. Mit dem Antrag aus dem vergangenen Jahr sollten die Nahverkehrs-Verbesserung nach einheitlichen Kriterien wie Machbarkeit, Kosten, Prognose der Fahrgastzahlen, Taktung und Haltestellen geprüft werden, um dem Stadtrat eine vernünftige Entscheidungsgrundlage zu liefern.

Den Vorstoß der CDU nannte Lichdi „Rosinenpickerei“. Nach Informationen des Straßen- und Tiefbauamtes im Bauausschuss seien zudem die Kosten für die Erschließung der Döbelner Straße sehr hoch. Allein um die Straße nahverkehrstauglich zu machen seien 10 Millionen Euro erforderlich, sagte Lichdi und prophezeite: „Es wird sich nichts positiv verändern. Das ist jetzt schon klar.“ Böhm widersprach dem Grünen-Stadtrat. Die im Ausschuss genannten 10 Millionen Euro würden nicht allein die Döbelner Straße, sondern auch weitere Straßen im Umkreis betreffen. „Es ist keine Lösung, das Thema jetzt mit dieser Millionenkeule zu erschlagen“, so Böhm.

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Eine Variante: Die Linie 76 fährt über die Döbelner und die Hubertusstraße. Foto: W. Schenk

Die Anwohner der Döbelner Straße müssten zur Zeit unverhältnismäßig lange Fußwegstrecken zu den Haltestellen am Wilden Mann oder an der Maxim-Gorki-Straße hinnehmen, heißt es in der Begründung des Antrages. Auch die Kirchgemeinde der Weinbergskirche bemühe sich schon seit längerem um eine bessere Erreichbarkeit für die Gemeindemitglieder aus Mickten, Kaditz und Übigau. Die CDU-Pieschen, der Verein Kulturkirche Weinberg Dresden-Trachenberge und der CDU-Wahlkreisabgeordnete und Innenminister Markus Ulbig warben im Juni mit einer Unterschriftenkampagne für das Vorhaben.

Maurice Devantier, Ortsbeirat für die Linke, hatte im Gespräch mit dem Online-Journal Pieschen Aktuell angeregt, in einem Test die bereits vorhandene Buslinie 76 zwischen der JVA Hammerweg und dem Haltepunkt Pieschen über die Döbelner Straße und die Hubertusstraße fahren zu lassen.

Das Konzept für die Umsetzung der Testphase, so der Stadtratsbeschluss, soll zunächst dem Ortsbeirat und dem Ausschuss für Stadtentwicklung, Bau und Verkehr vorgestellt werden.

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