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Schonzeit für Waschbären ist vorbei – Jäger helfen bei aggressiven Tieren

Da staunten die Gäste auf der Terrasse im „Alexandros“ nicht schlecht. Aufgeregte Krähen machten an den Bahngleisen laut Spektakel. Dann sahen sie die Ursache. Ein Waschbär spazierte gemütlich über den Schotter. Für Alexandros-Wirt Vassilios Tsetsilas war das eine Überraschung. Bisher hatte er Waschbären in seiner Umgebung noch nicht beobachtet. Auch in den Pieschener Kleingartenanlagen scheinen die Tiere kein Thema zu sein. So bestätigten bei einer Blitzumfrage die Gartenfreunde am Trobischfeld, Am Anton-Günther-Park und am Sonnenhang, dass in ihren Anlagen keine Fälle bekannt seien.

„Von einer Waschbärenplage kann in Dresden nicht die Rede sein“, beschwichtigte Rathaus-Sprecher Karl Schuricht auf Anfrage. „Der Waschbär unterliegt in Sachsen dem Jagdrecht und darf außerhalb der Schonzeit für Elterntiere bejagt werden“, fügte er hinzu. Diese Schonzeit reiche vom 1. März bis zum 15. Juni.

Dürfen Grundstückseigentümer Waschbären fangen oder töten?

Was tun, wenn die Tiere dennoch zur Belastung werden? In befriedeten Bezirken, also da, wo nicht gejagt werden darf, sei das Aufstellen von Lebendfallen für Waschbären erlaubt, erläutert Schuricht. Allerdings müsste zuvor geklärt werden, „wer die fachgerechte Tötung des Tieres übernimmt“, stellt er klar. Das dürften in der Regel nur Jäger. Fangen und wieder aussetzen sei dagegen nicht erlaubt.

Für Dirk Höppner, 1. Vorsitzender des Jagdverbandes Dresden, sind die Waschbären vor allem eine zunehmende Gefahr für die heimische Tierwelt. „Wir verzeichnen zum Beispiel immer mehr Verluste bei den Wildentengelegen in der Moritzburger Teichlandschaft oder auch im Wildgehege in Arnsdorf“, sagt Höppner. Aber auch in der Stadt fühlten sich die Waschbären heimisch, weil sie genügend Futter fänden. „Wir Jäger werden öfter angerufen, weil Waschbären sich aggressiv verhalten oder Schaden anrichten“, erklärt Höppner und verweist darauf, dass bei Bedarf der für die jeweilige Wohngegend zuständige Jagdpächter zu Hilfe gerufen werden könne. Den genauen Ansprechpartner könne die Untere Jagdbehörde der Stadt benennen.

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