Gehestraße Planungswerkstatt 0109 gruppe

Planungswerkstatt Grünzug Gehestraße: Plädoyer für viel Natur und altes Material

Nach vier Stunden Planungswerkstatt standen die Favoriten für die Gestaltung des Grünzuges Gehestraße fest. Alte Materialien wieder verwenden, Obstbäume und Bürgergarten, Aufenthaltsbereiche mit Tischtennis, Grillplatz und Sitzgelegenheiten, über das Gelände verteilte Stationen für einen Trimm-Dich-Pfad, Spielgerät für kleine Kinder, Wasserlemente und nicht weniger als drei Hundetoiletten. Ob ein Weg durch das gesamte Areal angelegt wird, blieb noch offen. Viele fanden die Idee nicht schlecht, Trampelpfade wachsen zu lassen und daraus später richtige Wege anzulegen.

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Peter Köster (l.) und Denis Trax vom Büro Arbos Freiraumplanung erläutern bei einer Führung über das Gelände die Gestaltungsoptionen. Foto: W. Schenk

Zuvor hatte das Team um Peter Köster vom Planungsbüro Arbos den etwa 45 Anwohnern das 542 Meter lange und 30 Meter breite Areal des künftigen Grünzuges in einer Führung präsentiert und danach drei Gestaltungsansätze vorgestellt. „Wie wollen heute einen Anwohner Zielkorridor für die Planung erarbeiten“, schilderte er das Anliegen der Planungswerkstatt. Die Ideen würden später von den Fachleuten beurteilt und auf ihre Machbarkeit geprüft. Dann folge die Beschlussfassung in den politischen Gremien.

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Schon beim Rundgang über das Gelände war zu spüren, dass die Idee der Wiederverwendung von alten Pflastersteinen, Gittermasten, Prellböcke, Holzschwellen oder Mauern auf dem Gelände auf breiten Konsens stoßen wird. Ulrich Dammer, der am Ende des künftigen Grünzuges in einem ehemaligen Bürogebäude der Bahn wohnt, regte an, auch im Lapidarium der Stadt nach verwendbaren Relikten mit Bahnbezug zu recherchieren. Das sei schon bei der Gestaltung des kleinen Parks an der Haltestelle Liststraße gut gelungen. Viel Wert legten die Werkstatt-Teilnehmer auf naturnahe Gestaltung der Grünanlagen. Der Wunsch nach Obstbäumen war unüberhörbar. Der Bürgergarten wird in die Planung Eingang finden. Sebastian verwies in der Diskussion darauf, dass das gemeinsame Gärtnern kein Selbstläufer sei. Es gab auch Zweifler an dem Erfolg eines solchen Projektes. Ob bei zweitausend Schülern nebenan am Ende noch etwas zum Ernten bliebe, sei ungewiss, so der Einwand.

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Plädoyer für die Wiederverwendung alter Materialien – zum Beispiel die Pflastersteine. Foto: W. Schenk

Einig waren sich die Anwohner, dass Aufenthaltsbereiche zum Grillen oder zum Tischtennis-Spielen in Richtung Harkortstraße angesiedelt sein sollten, um die Lärmbelästigung zu minimieren. Nicht zu überhören war die Sorge um die Parkplätze. Sie sollten auf keinen Fall reduziert werden, mahnten besonders die Anwohner der Gehestraße.

Paul Elsner vom Verein Geh8 Kunstraum und Ateliers, der auch Gastgeber der Planungswerkstatt war, zeigte sich froh, dass für den Verein endlich Planungssicherheit bestehe. Das Gebäude werde Bestandteil des Grünzuges sein. Ideen für den Außenbereich gebe es bereits, aber noch sei nichts festgelegt. Auf jeden Fall würde der Verein über eine begrünte Dachfläche, die eventuell auch als Terrasse genutzt werden könnte, nachdenken.

Die Frage nach einem eigenen Fußgänger-Bereich blieb offen. Zwischen Schulgelände und dem künftigen Grünzug verläuft ein 3,50 Meter breiter Fuß- und Radweg. Ein entspanntes Spazieren sei da nicht möglich, hieß es mit Verweis auf Erfahrungen der gemeinsamen Nutzung von Wegen durch Fußgänger und Radfahrer, Skater und andere rollenden Gefährte. Der Elberadweg sei Beweis genug.

Köster sicherte zu, dass die Ergebnisse der Planungswerkstatt mit Text und Bildern in Zusammenarbeit mit dem Stadtplanungsamt veröffentlicht würden.

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