Es war 16.21 Uhr, als sich der Betonblock mit den eingemauerten Zeitdokumenten langsam hoch über die Köpfe der Gäste erhob und an die Stelle schwebte, an der er irgendwann einmal in ferner Zukunft von der Geschichte des Markus-Projektes und seinen Machern in Pieschen erzählen soll. Bis dahin ruht die Hülse mit den Dokumenten verschlossen im Fundament eines Aufzugsschachtes.
Heute war Grundsteinlegung für das Bauvorhaben Markus-Projekt. Die beiden Dresdner Bauherren Claus Fiebiger und Thomas Porstein erzählten den etwa 200 Bauleuten und Gästen detailverliebt die Geschichte, die das Vorhaben seit der Aufstellung des ersten Bebauungsplanes 1998 hinter sich gebracht hatte und offenbarten dabei die entscheidende Rolle ihrer Ehefrauen. „Ja, wir wollen diesen Auftrag“, habe seine Frau Christiane zu ihm gesagt, erzählte Fiebiger, der Geschäftsführer der Cosmo Immobilien Dresden ist, im lockeren Plauderton auf der Bühne. Und meine Frau, so Porstein, der Chef der Porstein 4D Ingenieure ist, habe ihm gut zugeredet. „Ein Projekt mit Claus? Mach doch!“.
Christiane Fiebiger kümmert sich jetzt um die Vermietung. Das Interesse sei groß, sagte sie im Gespräch. Bereits mehr als einhundert Anfragen von potentiellen Mietern hätten sie erreicht. „Vor allem junge Familien, die größere Wohnungen suchen, würden anfragen“, sagte sie, und fast alle seien aus Pieschen. Für die elf kleinen Gewerbeeinheiten denke sie an Büros, einen Bäcker vielleicht oder ein Kosmetikstudio. Sicher sei nur, dass keine Gastronomie einziehen werde. Dafür, so Fiebiger, würden die technischen Voraussetzungen fehlen. Die heiße Vermietungsphase beginne aber erst im September. Ein Jahr später sollen die ersten Mieter einziehen.
Im Festzelt erzählen derweil Fiebiger und Porstein weitere Geschichten aus den letzten Jahren und lobten die Maurer, Stahlflechter, Brummi-Fahrer, Kranführer und anderen Experten für ihren Einsatz seit dem Baustart im Februar 2016. „Ihr seid die Stars der Baustelle“, betonte Fiebiger, der zusammen mit Porstein die Markus-Projekt GmbH leitet. Auch Innenminister Markus Ulbig (CDU), zu dessen Landtagswahlkreis der Ortsamtsbereich Pieschen gehört, war der Einladung zum Richtfest gefolgt. Bei dem Bevölkerungswachstum von Dresden brauche die Stadt jedes Jahr etwa 4.000 Wohnungen, sagte er. Investoren und Bauherren wie beim Markus-Projekt seien darum wichtig und gefragt.
Auf der rund 7.000 Quadratmeter großen Fläche sollen bis Ende 2017 elf kleine Gewerbeeinheiten und 114 Zwei- bis Fünfraumwohnungen entstehen. Gut zu erkennen sind beim jetzigen Stand der Arbeiten zwischen Bürgerstraße und Leipziger Straße die drei Tiefgaragenbereiche und der künftige Verlauf der Hans-Fromm-Straße. Insgesamt 25 Millionen Euro werden in die Wohnanlage investiert, die nach der Fertigstellung von der Hanse-Merkur-Grundvermögen aus Hamburg übernommen wird. Deren Vorstand Malte Andes ist vom Standort Dresden überzeugt. „Die Hälfte der Wohnungen wird einen Elbblick haben“, sagte er. Das erleichtere einem Hamburger Investor die Entscheidung.
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