„Ins Blaue“ will die Künstlerin Ines Lehmann die Betrachter ihrer Bilder mitnehmen. Ab Freitag präsentiert sie ihre aktuellen Werke im Kunstforum RadioLenck am Konkordienplatz. In ihren Bildern lässt sie die wechselhafte Natur des Wassers mit Strukturen interagieren, die der Mensch geschaffen hat. Und zeigt, was das Wasser daraus gemacht hat. Einige Bilder sind auf dem Darß entstanden. „Wer die Orte kennt, wird sich erinnern, vielleicht auch an damalige Gemütszustände hervor“, hofft die Malerin. Den Bildern Namen zu geben, zögert sie noch. „Ich will die Wahrnehmung nicht beeinflussen. Wichtig ist mir, dass die Betrachter ein Bild erst auf sich wirken lassen, bevor sie auf das Schild daneben schauen“, sagt sie. Und wenn jemand dem Bild einen eigenen Namen geben möchte, dann sei er herzlich dazu eingeladen. Zum Beispiel für das Drahtgeflecht eines nicht mehr ganz neuen Geländers. Hunderte kleine Vierecke sind hier gemalt, wer genau hinschaut, findet die geflochtene Struktur akribisch wiedergegeben. „Das war wie Meditation für mich“, erinnert sich die Künstlerin.
Die ausgestellten Bilder sind fast alle in diesem Jahr entstanden. Zwei Tage in der Woche nimmt sich Ines Lehmann Zeit und arbeitet in ihrem Atelier am Konkordienplatz. Dort stellt sie auch ihre Farben selbst her. Sie mischt die verschiedenen pulverförmigen Pigmente mit einem Malmittel nach eigener Rezeptur. Leinöl sei drin, die Farbe sei wasserlöslich – mehr will sie über die Zutaten nicht verraten. Nur so viel noch: Die Konsistenz sei so, dass sie mit einem dünnen Farbauftrag auf der Leinwand malen könne.
Die studierte Architektin hat schon viele Techniken getestet, sich mit Zeichnen, Holzschnitt oder Radierungen ausprobiert. Bei der Malerei fühle sie sich jetzt gut angekommen. Nach ihrem Studium hat sie einige Jahre in ihrem Beruf gearbeitet und dann Mitte der neunziger Jahre ein zweijähriges Aufbaustudium zur Kunsttherapeutin an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden absolviert. „Das ist für mich die perfekte Mischung“, meint sie. Wer mit künstlerischen Mitteln therapeutisch arbeiten will, sollte selbst entsprechend unterwegs sein.
1997 zeigte sie zum ersten Mal ihre Bilder öffentlich. Seitdem ist kein Jahr ohne Ausstellung vergangen, 2012 präsentierte sie sich in einer Einzelausstellung im Stadtarchiv. Jetzt also endlich einmal beim Nachbarn, dem Galeristen Lutz Jacobasch. Am Freitag Abend wird die Journalistin und DaF-Dozentin Bistra Klunker die Künstlerin im Interview vorstellen. Bistra ist ein bulgarischer Vorname und das Gespräch könnte auch in dieser Sprache stattfinden. Warum? Das wäre schon mal eine Frage an Ines Lehmann.
>> Ines Lehmann: „Ins Blaue“, Kunstforum RadioLenck, Oschatzer Straße 14, geöffnet Mi / Do 16 bis 20 Uhr oder nach Vereinbarung 0152 56304870
>> Vernissage am 30. September, 18.30 Uhr, mit Christiane Tzschack (Cello) und Christoph Stappenbeck (Violine). Worte und Interview: Bistra Klunker
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