„Vorher vorsichtig sein“ oder „Streiten bringt Fortschritt, will aber gelernt sein!“ oder „Lieber fünf Minuten lang feige, als ein Leben lang tot“ – mit diesen einprägsamen Sätzen beschreiben die Trainer des Vereins für Aktivität und Prävention (VAP) ihre Kursinhalte für Konflikttraining, Deeskalationstraining oder Gefahrenvermeidung. In Dresdens größter Schule für Lernförderung, dem Förderzentrum „A.S. Makarenko“, gehört der Verein mit seinen Erfahrungen zu den zahlreichen Netzwerkpartner bei der Arbeit mit den rund 260 Schülerinnen und Schülern. Drei Trainer führen hier im Rahmen des Projektes „Aktiv gegen Gewalt“ Projekttage mit allen 21 Schulklassen durch. „Unsere Schüler sollen lernen, mit Misserfolgen und Frustration umzugehen“, erläutert Schulleiter Matthias Kranz. Externe Trainer hätten dabei viele Vorteile. Sie könnten unvoreingenommen und unabhängig von der Situation in der Schule agieren.
Zwei Drittel der Schüler sind Jungen und mehr als 30 Prozent aller Schüler im Förderzentrum seien in Maßnahmen des Jugendamtes integriert. Ein nicht unerheblicher Teil lebe in betreuten Wohnformen. Der Anteil der Jugendlichen, der extrem verhaltensauffällig sei und über eine verminderte Gruppenfähigkeit verfüge, sei in den letzten Jahren gewachsen, schildert Kranz seine Beobachtung. Die Schule habe darum verschiedene Projekte zur Gewaltprävention entwickelt. Ohne Fördermittel könnte sie sich das jedoch nicht leisten. 44.000 Euro hat sie für die Unterstützung der Kurse beantragt. Diese Mittel sind nun für die kommenden vier Jahr gesichert.
Innenminister Markus Ulbig (CDU) übergab heute bei einem Besuch in der Makarenko-Schule Fördermittelbescheide in Höhe von 3,7 Millionen Euro für die Unterstützung von Sozialprojekten in drei Schwerpunktgebieten der Stadt Dresden – in der Johannstadt, in der Friedrichstadt und für das Gebiet Dresden Nord, zu dem Pieschen, die Leipziger Vorstadt und das Hechtviertel gehören. „In allen drei Gebieten können eine Vielzahl sozialer Projekte, vor allem für Kinder, Jugendliche und Flüchtlinge, unterstützt werden. Die Vorhaben stärken die soziale Infrastruktur vor Ort“, betonte Ulbig.
Die Mittel stammen aus dem Programm des Europäischen Sozialfonds „Nachhaltige soziale Stadtentwicklung ESF 2014-2020“. „Wir wollen damit Vorhaben von Bildungseinrichtungen, Sportvereinen und anderen Stadtteilakteuren zur sozialen Eingliederung und Integration in Beschäftigung unterstützen. Zielgruppe sind insbesondere Kinder- und Jugendliche, Langzeitarbeitslose, Einkommensschwache und Flüchtlinge. Dabei geht es um Stadtgebiete mit einer SGB II-Quote, die über dem Landesdurchschnitt liegt“, erlärte Ulbig. Im Gebiet Dresden Nord sind 24,4 Prozent der 0‐14‐Jährigen auf Hartz-IV-Leistungen angewiesen, in manchen Gebieten erreicht die Zahl über 30 Prozent. Dresdenweit beträgt der Anteil dagegen 17,2 Prozent. Weitere Faktoren wie eine Arbeitslosenquote von 8 bis 10 Prozent, ein unterdurchschnittlicher Anteil von Gymnasialempfehlungen oder ein überdurchschnittlichen Anteil an sonderpädagogischem Förderbedarf haben zu der Einordnung von Dresden-Nord als Förderschwerpunkt für das ESF-Programm geführt.
„Der große Vorteil der Förderung besteht darin, dass wir keinen Eigenanteil bezahlen müssen“, betont Schulleiter Kranz. Sonst hätte sich die Schule das Projekt nicht leisten können. Den 5-Prozent-Anteil hat die Stadt übernommen, erklärte Bürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (Grüne), der die Fördermittelbescheide von Ulbig in Empfang nahm. 80 Prozent ESF-Mittel, 15 Prozent aus dem Landeshaushalt und 5 Prozent von der Stadt – so würde sich der Fördertopf zusammensetzen. Mit der Unterstützung konkreter Projekte wolle man auch das bürgerschaftliche Engagement in den Stadtteilen entwickeln, so der Bürgermeister. Dies sei wichtig, damit die Investitionen in den Wohnungsbau und die Infrastruktur weitaus nachhaltiger wirken könnten. So werden in Dresden-Nord insgesamt 35 Projekte mit einer Fördersumme von 2,6 Millionen Euro in den kommenden vier Jahren unterstützt.
Ein Kommentar zu “Förderzentrum A.S. Makarenko bekommt Finanzhilfe für „Aktiv gegen Gewalt“”
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Bin sehr stolz..das meine Schule Unterstützung bekonnt.
Und Herr Kranz hat es verdient.