Fast hätte es geklappt mit der Ersteigerung eines Rettungswagens für Kobane. Mit 14.000 Euro Spendengeldern waren die Initiatoren der Aktion „Ein Rettungswagen für Kobane“ von den Vereinen Pro Pieschen und Deutsch-Kurdische Begegnungen vergangene Woche nach Chemnitz zum Auktionshaus Vonau gefahren. Hier finden schon seit 20 Jahren Versteigerungen von Fahrzeugen aus verschiedensten Behörden wie der Polizei, der Feuerwehr oder von Rettungsdiensten statt. Es hat nicht gereicht. Für mehr als 17.000 Euro fuhren die zwei Krankenwagen vom Hof, für die die Vereine mitgeboten hatten.
Diese Geschichte erzählte heute Heidi Franzke vom Pro-Pieschen-Verein den Schülerinnen und Schülern des Pestalozzi-Gymnasiums. Gespannt verfolgten sie die Erzählung, weil es auch um ihr Geld ging. Mit 1.1o0 Euro haben sie einen großen Anteil an der Aktion. Darum waren die Initiatoren heute in die Schule gekommen, um sich persönlich zu bedanken. Auch Integrationsministerin Petra Köpping (SPD) war gekommen. „Ich habe gern die Schirmherrschaft für diese Aktion übernommen, weil es hier um Hilfe vor Ort geht“, sagte sie. Das sei genauso wichtig, wie die Hilfe für die Flüchtlinge, die nach Dresden kommen. Sie sicherte ihre Unterstützung für Plan B, so nannte ihn Heide Franzke, zu. „Vielleicht hilft ja mein Ministertitel“, meinte sie. Plan B heißt nun, weiter sammeln und am freien Markt einen Rettungswagen erwerben. Mit weiteren Spenden soll vor allem eine moderne Ausstattung mit medizinischen Geräten gesichert werden. Und wenn der Wagen nach Kobane fährt, so meinte Heidi Franzke, könne er auch noch Sachspenden mitnehmen.
Daran wollen sich auch die Schülerinnen und Schüler des Pestalozzi-Gymnasiums beteiligen. Angela Finsterbusch, Lehrerin für Englisch und Kunst, ist sicher, das da noch einiges zusammenkommt. Sie hatte die Spendenaktion im Dezember organisiert. Hilfe fand sie bei den Elternvertretern. Die Idee, dass jedes Kind einen Euro beisteuert, fand ein breites Echo. Viele Eltern gaben etwas mehr in den Spendentopf. Jetzt sind Spielsachen und Schulmaterial gefragt.
Persönlicher Dank nur mit Reden? Nein. Der Vereinsvorsitzende Fettah Cetin hatte sich Unterstützung mitgebracht. Rapper Achmedo hatte kaum begonnen, da klatschte schon die volle Aula begeistert mit. Ali spielte auf der traditonellen Saz, einer kurdischen Langhalslaute und dann wurde getanzt. Die Schritte waren nicht perfekt, die Stimmung dagegen war großartig.
Fettah Cetin und Heidi Franzke sind zuversichtlich, dass noch vor dem Sommer der Rettungswagen, beladen mit vielen Sachspenden, in die Kleinstadt im Norden Syriens fahren kann. Cetin, der bereits mehrfach in Kobane war, will ihn selbst dorthin bringen. Der Rettungswagen werde dringend gebraucht.
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