Thema: Asyl in Dresden

Übigau Turnhalle Zugang

Dresden räumt Notunterkünfte für Asylbewerber in Turnhallen

Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) hat die Schließung von Turnhallen als Notunterkünfte für Flüchtlinge und Asylbewerber angekündigt. „Im Interesse der Asylbewerber und der Sportvereine freue ich mich, das wir das jetzt abschließen können und die Hallen ihrer eigentlichen Bestimmung wieder zurückgeben. Noch vor der Sommerpause soll hier wieder trainiert werden“, sagte Hilbert heute.

In der Thäterstraße in Übigau befinden sich nur noch wenige Personen. Gegen die Eröffnung der Notunterkunft hatten im Herbst Anwohner mit Demonstrationen und einer Blockade protestiert. Später waren sie sogar vor Hilberts Wohnhaus in Klotzsche gezogen. Die Initiative „Übigau sagt Willkommen“ hat sich um Hilfe für die Flüchtlinge bemüht. So wurden Deutschstunden, Fußball-Nachmittage, Kochabende und eine Fahrradwerkstatt organisiert. Auch Begleitungen zu Ämtern oder zum Arzt haben die freiwilligen Helfer übernommen. Obwohl sie froh seien, dass die Flüchtlinge die Notunterkunft verlassen könnten, gab es auch kritische Töne aus der Initiative. „Die Verbindung zwischen Sozialbetreuerin sowie ehrenamtlichen Helfern einerseits und Flüchtlingen andererseits wurde auseinander gerissen“, heißt es. Eine geordnete Übergabe an andere Betreuende sei offensichtlich nicht vorgesehen. Das, so die Helfer, hätte man besser organisieren können.

Geräumt würden auch die Turnhallen in der Ginsterstraße und in der Schleiermacherstraße. Letztere wird abgerissen. Hier entsteht ein Neubau.

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Die Turnhallen in der Thäterstraße und der Ginsterstraße sollen bis Ende Mai an den Eigenbetrieb Sportstätten zurückgegeben werden. Die Container mit Duschen und Waschmaschinen würden zurück gebaut. Die Modernisierungen in den Sanitärbereichen blieben für die Sportnutzer erhalten. Ende September 2015 hatte Hilbert die Belegung der Turnhallen verkündet. Weitere Zuweisungen von Asylbewerbern an die Stadt und die Bereitstellung von Ersatzplätzen für Flüchtlinge, die noch in Zelten an der Bremer Straße untergebracht waren, hatte er als Begründung genannt.

Sachsen schließt Erstaufnahme in Heidenau

Flüchtlingsaufnahme Sachsen
1. Quartal 2016: 6.107
1. Quartal 2015: 5064
1. Quartal 2014: 1.740
1. Quartal 2013: 1023

Auch auf Landesebene wird der Betrieb von Erstaufnahmestandorten reduziert. So werde bis Ende April in Leipzig die Interimsunterkunft auf dem Gelände der Studienakademie mit 420 Plätzen und einer derzeitigen Belegung durch 122 Personen geschlossen. Auch die Erstaufnahmeeinrichtung in Heidenau mit 650 Plätzen, von denen derzeit noch 14 belegt seien, sei nicht mehr erforderlich. Der Standort Heidenau werde zu einer Lagerfläche umgestaltet, teilte die Landesdirektion mit. In Heidenau war es im Sommer 2015 zu massiven Ausschreitungen bei Protesten gegen die Eröffnung der Erstaufnahmeeinrichtung gekommen.

Aktuell betreibt der Freistaat an 36 Standorten Einrichtungen zur Erstaufnahme von Flüchtlingen. Die Gesamtkapazität liegt bei rund 18.000 Betten. Zum Ende des 1. Quartals 2016 gehe die Zahl der ankommenden Flüchtlinge weiter zurück. Allerdings, so die Behörde, kämen mehr als in den vergleichbaren Zeiträumen der Vorjahre.

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