Der gestrige Polizeieinsatz mit mehreren Fahrzeugen in Pieschen galt einem mutmaßlichen Mitglied und Führungskader der kurdischen PKK. Das teilte heute die Generalstaatsanwaltschaft Celle mit. Danach hatten Beamte des Landeskriminalamtes Niedersachsen gemeinsam mit ihren Kollegen vom LKA Sachsen aufgrund eines Haftbefehls einen 44-jährigen türkischen Staatsangehörigen festgenommen.
„Der Beschuldigte ist dringend verdächtig, sich als Mitglied an der ausländischen terroristischen Vereinigung „Arbeiterpartei Kurdistans“ (PKK) beteiligt zu haben“, so ein Sprecher der Behörde in Celle. Die „Arbeiterpartei Kurdistans“ (PKK) strebe einen staatenähnlichen Verbund der kurdischen Siedlungsgebiete in der Türkei, Syrien, Iran und Irak an. Sie verfüge über militärisch strukturierte Guerillaeinheiten, die Anschläge auf Einrichtungen türkischer Sicherheitsbehörden begehen. Seit 2004 seien bei zahlreichen Anschlägen Soldaten und Polizisten, vereinzelt auch Zivilisten, getötet oder verletzt worden“, erläutert der Behördensprecher die Hintergründe. In Deutschland und anderen Ländern Westeuropas hätten die PKK-Mitglieder vor allem die Aufgabe, Finanzmittel für die Organisation zu beschaffen und Nachwuchs für den Guerillakampf zu rekrutieren.
Dem gestern bei dem Einsatz in der Bürgerstraße und der Oschatzer Straße verhafteten Beschuldigten wird vorgeworfen, seit Mitte 2014 als Gebietsleiter der PKK in Hannover und seit Juli 2015 in Sachsen tätig gewesen zu sein. Im Zuge der Ermittlungen wurden gestern insgesamt sieben Objekte durchsucht. Sechs davon befanden sich in Dresden. Eine Durchsuchung fand in Hannover statt. Der Beschuldigte wurde heute dem Ermittlungsrichter des Oberlandesgerichts Celle vorgeführt.