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Kommunale Bürgerumfrage: Wirtschaftlich geht es den Dresdnern gut

Die Dresdner bewerten ihre persönliche wirtschaftliche Lage überwiegend positiv. 58 Prozent schätzen sie als „sehr gut“ oder „gut“ ein, 20 Prozent erwarten eine weitere Verbesserung. Nur 14 Prozent blicken eher pessimistisch in die Zukunft. Das ist eines der Ergebnisse der Kommunalen Bürgerumfrage, deren Daten im März 2014 erhoben wurden. Der Zeitpunkt der Befragung macht klar, dass aktuelle Debatten in Dresden um die Asylpolitik, die Pegida-Demonstrationen oder auch die Griechenland-Krise keinen Einfluss auf die heute vorgestellten Ergebnisse haben können.

Die 4.797 beantworteten Fragebögen ermöglichen statistisch zuverlässige Aussagen zu den rund 70 gestellten Fragen bis auf die Ebene der 17 Stadträume. Die Ergebnisse, so Dresdens Zweiter Bürgermeister Detlef Sittel, seien wichtig, um die Stadtverwaltung mit ihren Entscheidungen und Maßnahmen nahe an der Lebenswirklichkeit zu halten.

Einkommen der Haushalte steigt

Das durchschnittliche Nettoeinkommen eines Dresdner Haushaltes ist seit 2012 um knapp fünf Prozent angestiegen. Dies entspricht 2,4 Prozent in einem Jahr. Im Februar 2014 verfügte ein Dresdner Durchschnittshaushalt über ein mittleres Einkommen von 1.888 Euro monatlich. Die größten Zuwächse verzeichnen diesmal Paare mit Kindern, für die zwischen den beiden vorhergehenden Umfragen ein Rückgang gemessen wurde. Sie verfügen jetzt über 15 Prozent mehr Einkommen, auch Paare mit zwei Erwerbstätigen und Paare ohne Kinder legten um sechs Prozent zu.

Zur besseren Bewertung der wirtschaftlichen Situation in den Haushalten dient das bedarfsgewichtete Nettoäquivalenzeinkommen. Hierbei wird das Einkommen abhängig von Haushaltsgröße und -zusammensetzung je Person umgerechnet, um die Verteilung der finanziellen Ausstattung besser beschreiben zu können. Dieses Einkommen ist seit 1993 um 61 Prozent angewachsen. Es liegt jetzt bei 1.444 Euro gegenüber 1.414 im Jahr 2012, dies entspricht einem Anstieg von 1,1 Prozent pro Jahr. Um das Haushaltseinkommen für einen Zwei-Personen-Haushalt zu berechnen, wird die zweite Person mit dem Faktor 0,5 gewichtet. Demnach müsste man die 1.444 Euro mit 1,5 multiplizieren, ein Kind wird mit 0,3 gewichtet.

Große Zufriedenheit mit der Wohnung und der Stadt

Die Dresdnerinnen und Dresdner sind mit der Wohnung, der Wohngegend und der Stadt ausgesprochen zufrieden. Die „Durchschnittsnoten“ bei der Bewertung der Wohnung und der Wohngegend erreichen seit 2010 zum dritten Mal in Folge die bis dahin jeweils beste Note von 1,9. Die Stadt allgemein wird noch besser bewertet und erhält die Durchschnittsnote 1,8. 16 Prozent der Dresdner Haushalte wohnen in ihrem eigenen Haus oder in der eigenen Wohnung. Eine durchschnittliche bewohnte Dresdner Wohnung ist 72,5 Quadratmeter groß und hat statistisch betrachtet 2,9 Räume. Die Ausstattung der Wohnungen hat sich verbessert: 42 Prozent verfügen mittlerweile über ein zweites Bad oder eine zweite Dusche innerhalb der Wohnung. 77 Prozent aller Wohnungen, und damit zwei Prozentpunkte mehr als 2012, verfügen über einen Balkon, eine Terrasse oder eine Loggia.

Grundmiete um 4,4 Prozent gestiegen

Im Durchschnitt zahlt der Dresdner 7,84 Euro Miete pro Quadratmeter. 5,69 Euro je Quadratmeter gehen in die Grundmiete, die kalten Betriebskosten machen 1,17 Euro und die Kosten für Heizung und Wassererwärmung 1,19 Euro je Quadratmeter aus. Seit 2012 ist die Grundmiete um 2,9 Prozent pro Jahr gestiegen. Während die kalten Betriebskosten fast stabil blieben, stiegen die warmen Betriebskosten stark an. Die Wohnungskosten belasten einen Dresdner Mieterhaushalt mit durchschnittlich 33 Prozent, wobei die Anzahl der Personen im Haushalt eine große Rolle spielt. Bei Ein-Personen-Haushalten beträgt der Anteil etwa 34 Prozent, bei allen Mehr-Personen-Haushalten 25 Prozent und weniger.

Hundekot bleibt größte Beeinträchtigung im Wohnumfeld

Bei den Faktoren, die die Wohnumgebung negativ beeinträchtigen, liegt Hundekot mit Abstand vorn, gefolgt von dem mangelhaften Angebot an Parkmöglichkeiten. Hundehaufen stören vor allem in der Leipziger Vorstadt, in Pieschen und in Gorbitz. Ein mangelndes Parkraumangebot nennen vor allem die Befragten aus der Inneren und Äußeren Neustadt. Als störend werden darüber hinaus der Lärm allgemein, Unfallrisiken im Verkehr, Unsauberkeit von Straßen und Fußwegen sowie die Luftverschmutzung genannt.

Mehr Polizei in Reick und Gorbitz gewünscht

kommunale bürgerumfrage sicherheit

Kommunale Bürgerumfrage: Gewünschte Sicherheitsmaßnahmen. Quelle: Kommunale Statistik

Beim subjektiven Sicherheitsempfinden der Befragten schnitten die Stadtteile Prohlis/Reick und Gorbitz mit 23 Prozent und die Äußere und Innere Neustadt mit 16 Prozent der Nennungen am schlechtesten ab. In Prohlis/Reick und Gorbitz ist es aus Sicht der Befragten in den letzten Jahren sogar schlechter geworden. Als häufigste Gründe für das Gefühl der Unsicherheit werden die soziale Struktur in bestimmten Wohngebieten, verbunden mit Kriminalität, Gewalt und Überfällen genannt. Dies Wertung betrifft besonders die Stadtgebiete Prohlis/Reick und Gorbitz. In der Neustadt beeinflussen vor allem mangelnde Sauberkeit und freilaufende Hunde das Sicherheitsemfinden. Mehr als 70 Prozent der Befragten in Prohlis/Reick und Gorbitz wünschen sich mehr Polizeipräsenz und Kontrollen bis hin zur Videoüberwachung. Das sind immerhin zehn Prozent mehr als noch vor zwei Jahren. In der Neustadt dagegen ist der Ruf nach der Polizei von 73 Prozent (2012) auf 52 Prozent gesunken. Dafür wird jetzt eine Verstärkung bei Sozialarbeit, Integration und Freizeitangeboten gefordert.

Ermittelt wurde in der aktuellen Umfrage auch das Rauch- und Trinkverhalten. Dabei konstatierten die Statistiker eine erfreulichen Rückgang bei den 16- bis 24-jährigen Rauchern von 35 (2010) auf jetzt 22 Prozent. Der riskante Alkoholkonsum der jungen Dresdner entspricht dem ostdeutschen Durchschnitt, der Anteil der jungen Abstinenten ist in Dresden aber besonders niedrig.

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