Die CDU Dresden ist am Freitag abend in die heiße Wahlkampfphase gestartet. Bei bestem Biergartenwetter trafen sich fast 200 Parteimitglieder und Sympathisanten im Fährgarten in der Johannstadt. Hüpfburg, Torwand, Bratwurst für einen Euro und mittendrin Innenminister Markus Ulbig als Opener und geduldiger Gesprächspartner für die Basis. Ulbig muss mit seinem Wahlkampf noch etwas warten – er will in den Landtag, der am 31. August gewählt wird. Gestern beschwor er schon mal den Zusammenhalt und gab sich zuversichtlich für die Kommunalwahl am 25. Mai. Das sieht auch Kreisvorsitzender Christian Hartmann so. „Die Mehrheit der Dresdner ist sehr zufrieden. In Deutschland und Sachsen gibt es eine gute Stimmung für die Union“, sagt Hartmann im Gespräch am Rande der Veranstaltung. Dass ihn die Nadelstiche der Stadt-FDP nerven, wollte er so nicht zugeben. „Die sind auf Wahlkampfmodus und müssen das auch selbst verantworten“, meint der CDU-Chef und betont, dass sich die Union im Wahlkampf auf sich konzentriert. Es sei aber das Recht der anderen Parteien, sich an der CDU abzuarbeiten.
Auf der Bühne präsentieren sich derweil die zwölf Spitzenkandidaten für die Stadtratswahl. Das Publikum hört höflich zu und applaudiert. Es ist schließlich nicht einfach, seine Ziele für den Wahlkreis in weniger als fünf Minunten vorzustellen. Auch nicht, wenn der Landtagsabgeordnete und Parteisprecher Patrick Schreiber als Moderator auf der Bühne die Themen vorgibt. Wenn Veit Böhm beschreibt, dass er sich im Wahlkampf mit der zunehmenden Zahl der Anhänger der Linken und der Grünen auseinandersetzen muss, die aus der Neustadt nach Pieschen gezogen sind oder Christa Müller vom schönsten Wahlkreis der Stadt schwärmt – Nummer 5 unter anderem mit Loschwitz, Weißer Hirsch, Pillnitz oder Schönfelder Hochland – dann gibt es Zustimmung und Köpfenicken im Publikum. Oder wenn Dietmar Hassler erklärt, dass er als Mitorganisator des Wahlkampf-Auftaktes natürlich im orangenen T-Shirt mit CDU-Aufschrift unterwegs ist und aufzählt, wie er sich im Kleingartenverband oder für das Bürgerhaus Palitzschhof einsetzt oder Anke Wagner über ihr Engagement für den Dresdner Sport berichtet, fühlen sich die Zuhörer bestätigt, dass sie als Union an wichtigen Hebeln der Stadt sitzen. Nicht nur in der Stadtverwaltung, sondern auch in vielen Ehrenämtern sitzen Mitglieder der Union an der Spitze.
Für den Wahlkampf wird dennoch viel investiert. Für jeden Wahlkreis wurden eigene Schwerpunkte formuliert. Das sei gut angekommen, meint Hartmann. Alle Kandidaten werden auf der Homepage der Dresdner CDU vorgestellt, viele der Wahlkreis-Spitzenkandidaten präsentieren sich zudem mit einer kurzen Videobotschaft. „Wir haben gute Chancen für ein besseres Ergebnis als 2009“, sagt der Kreisvorsitzende. Genauer will er nicht werden.