Christiane Junker

„Rundfunk Fernsehen“: Malerei, Grafik und Objekte von Christiane Junker

Das große Ölbild muss noch aufgehängt werden. Dann sind alle Exponate für die Ausstellung an ihrem Platz. Lutz Jacobasch, der Inhaber der Galerie pictura am Konkordienplatz in Pieschen und Christiane Junker, die Hauptperson, bereiten alles für die Vernissage am Freitag Abend vor. In der Galerie finden seit ihrer Eröffnung 2007 regelmäßig Ausstellungen statt. Doch dieses Mal ist es anders: das Nachbargeschäft Radio Lenck ist jetzt auch Ausstellungsfläche und bietet weit mehr Optionen für die Präsentation der Bilder und Objekte. Jacobasch gefällt das sehr gut. Die PSG Pieschener Sanierungsgesellschaft hat das gerade frei gewordene Geschäft zur Verfügung gestellt. „Man müsste alle Vermieter sensibel machen für das Thema Zwischennutzung“, meint der Galerist mit Blick auf die vielen leerstehenden Ladengeschäfte in der Oschatzer Straße. Eine Galerie-Meile in Pieschen – das hätte was. Jacobasch kennt viele Künstler, die nach Ausstellungsflächen suchen.

Galerie pictura

Maler Michael Schwill (l.), pictura-Galerist Lutz Jakobasch und Christiane Junker besprechen die letzten Details. Jakobasch: „Denk an die Preisliste!“ Foto: W. Schenk

Eine Vernissage braucht eine fachkundige Vorstellung der Künstlerin. Das übernimmt Michael Schwill, ein Dresdner Maler und Grafiker. Er hat zusammen mit Christiane Junker das erste Studienjahr an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein in Halle studiert und holt sich in der Galerie gerade noch ein paar Inspirationen für sein Entree morgen Abend. „Sie ist wirklich eine Malerin, die mit dem Material Farbe umgehen kann“, sagt Schwill über Junker. Er sieht auch eine von der Malerin ausgehende Spontaneität in den Werken. Alles andere erzählt er morgen.

Die 45-jährige Malerin und Grafikerin liebt den Holzschnitt. „Es ist immer wieder ein besonderes Erlebnis, mit dem Material Holz zu arbeiten, den Widerstand zu spüren und beim Arbeiten meinen Kampf mit dem Holz auszutragen“, beschreibt Christiane Junker ihre Gefühle. Sie steht neben einer Grafik, in der Holzschnitt und Linoleum miteinander kombiniert sind. „Hier sind auch Texte eingeflossen, die mir beim Arbeiten durch den Kopf gegangen sind“, sagt die Künstlerin und man hat ein bisschen das Gefühl, es handelt sich um eines ihrer Lieblingsexponate.

Im ehemaligen Rundfunkgeschäft, dem größten Raum der Ausstellung, stehen Objekte, die Junker als „Kleine Träumereien“ bezeichnet. Das sind witzige Installationen, bei denen man das Innere durch verschiedene Objektive oder Linsen oder Sehschlitze betrachten kann und jedes Mal etwas Anderes sieht. „Die Objekte leben“, meint Junker nicht ganz ernst. Bei der abgebildeten Erde auf einem Fernsehbildschirm sei später ein Komet dazu gekommen – woher? Mystik! In einem anderen Objekt weht eine Gardine. „Das ist gewollt.“ Woher in dem Kasten der Wind kommt, bleibt Geheimnis der Künstlerin.

Das Rundfunkgeschäft war 50 Jahre im Besitz von Jürgen Lenck. Einen Nachfolger hat er nicht gefunden und darum im Januar zu gemacht. Der langjährige Nachbar Lutz Jacobasch hat noch einen Wunsch. Die 50 Jahre alte Leuchtreklame von Radio Lenck funktioniert noch. „Die muss unbedingt erhalten bleiben. Die Reklame gehört zur Identität des Konkordienplatzes“, sagt der Mann mit dem Blick für das Schöne. Freitag Abend zur Vernissage wird die Reklame leuchten.

Zur Person:
Christiane Junker, 45, Malerin und Grafikerin
zwei Söhne
Diplom und zwei Jahre Aufbaustudium Grafik an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein in Halle
seit 2006 in Dresden
5 eigene Ausstellungen, mehrere Gruppenausstellungen

Zur Ausstellung:
WAS: Vernissage zu Rundfunk Fernsehen. Malerei, Grafik, Objekte von Christiane Junker, Einführung von Michael Schwill, Musik von Octoberquell
WO: Galerie pictura, Konkordienplatz
WANN: 14. März, 19.00, Einführung von Michael Schwill, Musik von Octoberquell

Öffnungszeiten der Ausstellung: 14.3. bis 14.04., Dienstag und Donnerstag, 15-20 uhr
und nach Vereinbarung: 0172 6417766, 0176 24216852

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