Die Dresdner Linke will bei der Landtagswahl im August in zwei Dresdner Wahlkreisen offensiv um die Direktmandate kämpfen. Der Kreisvorstand hat gestern abend beschlossen, in den Wahlkreisen 45 und 47 „die Herausforderung anzunehmen“, sagte Parteivorsitzende Annekatrin Klepsch. In diesen Wahlkreisen zeigt eine Projektion der Wahlergebnisse der Stadtratswahl auf die Landtagswahlkreise äußerst geringen Abstände zur CDU. Im Wahlkreis 45 liegt die Differenz zwischen CDU und Linke bei gerade einmal 0,1 Prozentpunkten (24,1 : 24,0 Prozent), im Wahlkreis 47 liegt die CDU mit 1,8 Prozentpunkten vorn (24,8 : 23 Prozent).
Während ansonsten eine Kampf um die Zweitstimmen geführt werde, wolle die Linke in den beiden Wahlkreisen den Personenwahlkampf in den Vordergrund rücken und die Bewerberinnen Kris Kaufmann und Edith Franke unterstützen. „Es wäre ein schönes Signal für Dresden, wenn uns das gelingt“, so Klepsch. An der Strategie werde jetzt noch gearbeitet. Gerade in der Altstadt (Wahlkreis 45) spiele das Thema Wohnen eine wichtige Rolle. Da biete die Linke den Wählern mit Kris Kaufmann eine kompetente Interessenvertreterin an.
CDU-Bewerber im Wahlkreis 45 ist der Landtagsabgeordnete Patrick Schreiber. „Ich hatte vor Frau Franke 2009 keine Angst und auch jetzt nicht vor Frau Kaufmann“, sagte Schreiber. „Es ist nicht unsere Politik, mit den Ängsten der Bürger zu arbeiten“, fügte er hinzu. Er sei zuversichtlich, dass Innenminister Markus Ulbig in seinem Wahlkreis, in dem jetzt Edith Franke antritt, das Direktmandat hole. Insgesamt sei es enger geworden. Trotz einer gewissen Demut müsse man sich aber auch nicht verstecken mit dem, was in den vergangen fünf Jahren erreicht wurde, sagte Schreiber, der auch Sprecher des CDU-Kreisverbandes ist.