Die Gegner des Globus SB-Marktes am alten Leipziger Bahnhof haben Zuwachse bekommen. Die Dresden Biomarkt-Kette Vorwerk Podemus und der Stadtteilhaus-Verein sind der Allianz für Dresden beigetreten. Gestern endete die Offenlage der Globus-Baupläne. Vier Wochen lang bestand die Möglichkeit, Pläne und Gutachten einzusehen und zu studieren und Bedenken oder Widersprüche gegen das Vorhaben anzumelden.
Als „absoluten Irrsinn“ bezeichnete Podemus-Inhaber Bernhard Probst die Pläne. „Dresden hat mehr als genug Verkaufsfläche, da muss man nicht die Suppe für alle Einzelhändler noch dünner machen, als sie es sowieso schon ist“, begründet Probst seinen Schritt. Das Vorwerk Podemus betreibt acht Biomärkte, davon sechs in Dresden, und eine eigene Milch-, Obst-, Fleisch- und Wurst- sowie Kartoffelproduktion. „Mit Globus wäre ein Verdrängungswettbewerb vorprogrammiert. Am Ende gibt es nur Verlierer“, meint der Biobauer, der sich auch um seine 90 Beschäftigten sorgt.
Das Kulturzentrum „Stadtteilhaus Dresden Äußere Neustadt e.V.“ plädiert ebenfalls für ein Festhalten am Masterplan Leipziger Vorstadt zwischen Leipziger Straße und Bahntrasse. „Wir engagieren uns schon immer für ein lebendiges und kleinteiliges Stadtleben, wie es in der Äußeren Neustadt wunderbar funktioniert“, erklärt die Vereinsvorsitzende Ulla Wacker. „In der Leipziger Vorstadt rund um den Alten Schlachthof besteht die einmalige Chance, ebenfalls ein kleinteiliges Stadtquartier entstehen zu lassen“, meint Wacker und hofft, dass der Stadtrat am Ende doch noch auf die Bremse tritt.
Der Stadtrat hatte der Offenlage und damit dem nächsten Schritt im Planungsverfahren mit 32 zu 30 Stimmen grünes Licht gegeben. Am 25. Mai wird ein neuer Stadtrat gewählt. Von seiner Zusammensetzung hängt ab, ob das Bauvorhaben dann die letzte Hürde – die Verabschiedung des Satzungsbeschlusses – nimmt.