Axel Harloff Anja Osiander

Eigentümer der Hufewiesen setzt auf Bebauung – Vereinskonzept will Bürgergrün

Ohne nachhaltiges Echo ist der Vorstoß der Adler Real Estate aus Hamburg mit ihrem Entwicklungskonzept für die Hufewiesen in Pieschen geblieben. Zusammen mit der Unternehmensberatung Thomsen Group hatte Adler-Vorstand Axel Harloff die aufwändig entwickelten und mit einer Meinungsforschungsstudie untersetzten Pläne dem Hufewiesen-Verein und Pieschener Politikern, dem Dresdner Stadtplanungsamt und dann der Presse präsentiert. Das Resümée sollte keinen Zweifel lassen: Die Dresdner Bürger haben zu zwei Dritteln entschieden. „Sie wollen eine Bebauung der Fläche mit vorrangig günstigem Wohnraum, viel offenem Grün und wenig Gewerbe“, sagte Harloff. 2.000 Einwohner in ganz Dresden mit einem überproportionalen Anteil von Pieschener Anwohnern waren von infratest dimap befragt worden.

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Thomsen-Strategiechef Michael Dolz zeigt die geplante Flächenaufteilung: Mehrfamilienhäuser (links), Erdhügelhäuser (rechts) und dazwischen das T-förmige Gelände für die Gemeinnutzung.

Das Konzept der Thomsen Group sieht vor, dass von den 108.000 Quadratmetern, die der MBG Trachau, einer Tochter der Adler Real Estate gehören, etwa 75 Prozent bebaut werden. Für den westlichen Teil des Geländes in Richtung Leipziger Straße ist an eine Genossenschaft gedacht, die hier Wohnhäuser mit maximal sechs Parteien bauen soll. Die Wohnungen sollen familienfreundlich und barrierefrei sein. Für den östlichen Teil der Fläche, die an Alttrachau grenzt, stellen sich die Thomsen-Strategen eine schonende Bebauung vor, „die den dörflichen Charakter der angrenzenden Bebauung von Alttrachau spiegelt und die Form der traditionellen landwirtschaftlichen Hufen aufnimmt. Die Idee ist, dass es – aus der Vogelperspektive gesehen – keine sichtbaren Häuser geben soll. Vielmehr könnten durch Baugemeinschaften erstellte Erdhügelhäuser entstehen, die komplett in die umgebende Landschaft eingebettet werden.“

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Ein Viertel der Fläche will Harloff stiften und einem gemeinnützigen Träger überlassen. Auch für die Nutzung dieser Flächen hat Thomsen Nutzungsempfehlungen erarbeitet. Ein grünes Amphitheater, ein Schulgarten, ein Kinderbauernhof mit historischen Nutztierrassen, Wasserflächen und eine öffentliche Baumschule nennt die Studie als Beispiele.

Die Hamburger Strategieberater nehmen für sich in Anspruch, zukunftsträchtige Projekte für ihre Kunden zu entwerfen. Unternehmenschef Bernd Thomsen ist sicher, dass die „Verwirklichung der Projektstudie mit ihrem Vorbildcharakter Dresden Vorteile liefert, weil sie wesentliche Erkenntnisse, auch die der Zukunftsforschung, umsetzt.“ Auch im städtebaulichen Wettbewerb läge man damit weit vorn.

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Bernd Thomsen, Axel Harloff und Peter Stommel hoffen mit den „konstruktiven Anstößen auf eine zeitnahe Lösung“. Foto: W. Schenk

Die Stadtplaner in Dresden sind da zurückhaltend. „Noch ist nichts entschieden“, sagte Baubürgermeister Jörn Marx (CDU) zur künftigen Nutzung der Hufewiesen. Der Investor sollte die Rahmenbedingungen zur Kenntnis nehmen, hieß es aus dem Stadtplanungsamt. Peter Stommel, Geschäftsführer der MBG Trachau, ist dagegen sicher, dass das Gebiet aus der Einstufung als Hochwasserschutzgebiet entlassen wird. Doch auch dann liegt das Gelände weiter in der Einflugschneise des Flughafens und an der S-Bahn-Strecke.

Der Hufewiesen-Verein nimmt für sich, genau wie die Thomsen Group, in Anspruch, innovativ unterwegs zu sein. In der Tat gibt es in Dresden kaum eine vergleichbare Initiative, die mit einer solchen Unmenge an Fakten, Hintergrundwissen, guten Kontakten und viel Transparenz die Bürgerbeteiligung organisiert. Das im Verein entwickelte Konzept „Hufewiesen als Bürgergrün“ soll am 17. Juli öffentlich diskutiert werden.

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