Weil die Pläne für eine Brücke zwischen Pieschen und dem Ostragehege endgültig vom Tisch sind, will die SPD-Stadtratsfraktion jetzt die Rahmenbedingungen für die Einrichtung einer Fährverbindung erneut prüfen lassen. „Wenn im Herbst alle Fakten auf dem Tisch liegen, können wir die Finanzierung im Doppelhaushalt 2017/18 absichern“, sagte Thomas Blümel, finanzpolitischer Sprecher der Fraktion.
- Kleinzschachwitz – 1.800
- Johannstadt – 800
- Laubegast – 250
- Pieschen – 140 (Schätzung)
Mit einem entsprechenden Antrag will die Fraktion darum den Naturschutz, Hochwasserschutz, das Nutzungspotenzial der Fährverbindung und die Zugänge auf beiden Seiten der Elbe von der Stadtverwaltung prüfen lassen.
Der Pieschener SPD-Ortsbeirat Stefan Engel beziffert die Investitionskosten auf 1,7 Millionen Euro und bezieht sich dabei auf Angaben der Stadtverwaltung. Die Anschaffung der Fähre und der Bau der Anleger würden je 400.000 Euro kosten. Für den barrierefreien Zugang zu den Anlegern kämen rund 600.000 Euro hinzu. Inklusive Mehrwertsteuer ergebe sich der Gesamtbetrag von 1,7 Millionen Euro. Die Kosten für die laufende Unterhaltung werden mit etwa 180.000 Euro pro Jahr angegeben. Weil nur 140 Personen pro Tag die Fähre nutzen, würden Erlöse von geschätzten 11.000 Euro die Kosten bei weitem nicht decken.
Unterm Strich sei das Projekt wegen seiner positiven Effekte dennoch zu befürworten, reagierte Blümel auf die Frage nach dem dauerhaften Minusgeschäft für die Verkehrsbetriebe. Dann müsse man über einen Ausgleich reden, meinte Vincent Drews, der für die SPD-Fraktion im Ausschuss für Stadtentwicklung und Bau sitzt. Schließlich habe die Stadtverwaltung selbst auf den großen Vorteil für die Einwohner von Pieschen und Mickten verwiesen. Eine Fährverbindung würde die stark verdichteten Stadtteile, die selbst nur über begrenzte Grün- und Freiflächen verfügen, an den Naturraum Ostragehege anbinden, zitiert Drews eine Stellungnahme aus dem Rathaus.
Zur angeführten Investitionssumme und den Kosten für den laufenden Betrieb kam von den Dresdner Verkehrsbetrieben eine Einschränkung. Die Angaben seien „vier Jahre alt und würden auf Untersuchungen aus dem Jahr 2002 beruhen“, warnte DVB-Sprecherin Anja Ehrhardt. „Es gibt keine aktuelle Machbarkeitsstudie“, fügte sie hinzu. Bis zur Beratung über den Doppelhaushalt 2017/18 müssten darum, so das Ziel der SPD-Fraktion, alle Daten auf einem aktuellen Stand sein.
Die Fährverbindung soll an historischer Stelle wiederbelebt werden. In Höhe der Pieschener Molenbrücke war bis zum 29. März 1996 die Jacobs Fähre unterwegs, heißt es im Stadtwiki Dresden. Der Name der Fähre sei auf die Familie Jacob zurückzuführen, die 1885 das Fährrecht erhielt. Nach der Schließung des Schlachthofes im Ostragehege wurde ihr Betrieb eingestellt. Ein gepflasterter Weg führt heute noch von der Leipziger Straße zur ehemaligen Anlegestelle. Auch gegenüber sind die Spuren der ehemaligen Elbquerung noch nicht verwischt.
Engel, Drews und Blümel sehen gute Chancen, dass auch das Ostragehege von einer Fähranbindung profitiert. Die Sanierung des Heinz-Steyer-Stadions, die neue Ballspielhalle und das künftige Trainingszentrum von Dynamo Dresden würden das Areal für Publikum deutlich attraktiver machen, meint Blümel. „Die Fähre wäre ein Stadtteilsymbol“, zeigte sich Engel sicher.
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