Sich selbstständig zu machen, setzt Ambitionen, Tatendrang und einen großen Traum voraus. Trotz der Vision des zukünftigen Unternehmens braucht es aber zu Beginn viel Ausdauer in Sachen Bürokratie und eine hohe Frustrationstoleranz, um Hürden zwischen Wunsch und Realität überwinden zu können. Hierbei hilft zu wissen, welche Themen es für angehende Freelancer und Unternehmer zu beachten gilt.
Sachsen zeigt sich selbstständig. Im vergangenen Jahr wurden mehr als 26.300 Gewerbeanmeldungen eingereicht, die für einen Anstieg von 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr sorgten. Da waren lediglich 23.390 Abmeldungen zu verzeichnen, was im Umkehrschluss bedeutet, dass Sachsen voller Tatendrang steckt. In Dresden und Umgebung ist die Lust an der Selbstständigkeit gewachsen. Vom Catering-Unternehmen bis zur Grafikagentur zeigen die Menschen Einsatz und Lust, ihre eigenen Träume zu verwirklichen.
Doch der Weg zur Selbstständigkeit hält viele Umwege und steinige Strecken bereit. Allein die Entscheidung, sein Angestelltendasein aufzugeben und endlich seinen eigenen Ideen zu folgen, setzt eine große Menge an Mut voraus. Die Gründe für eine Selbstständigkeit sind vielfältig. Freiheit, Unabhängigkeit, sein eigener Chef sein: Oft geht es in erster Linie um das Loslösen von Abhängigkeiten.
Angestellte genießen das Privileg, dass sich ihr Arbeitgeber um diverse Angelegenheiten und das monatliche Festgehalt kümmert. Dafür müssen sie sich den Jobanforderungen und Bestimmungen des Unternehmens beugen. Unsicherheiten bezüglich des künftigen Kontostandes lassen sich mit ein wenig Planung wettmachen, während Unternehmer und Freiberufler ein wenig Unberechenbarkeit in ihren Berufsalltag integrieren müssen.
Erste Schritte
Neben den attraktiven Möglichkeiten, die die Selbstständigkeit bietet, gibt es auch zahlreiche Verpflichtungen. Einer der wichtigsten Schritte ist die Beantragung der Steuernummer für die ordentliche Rechnungsstellung. Der Antrag wird auf Nachfrage beim Finanzamt ausgehändigt. Freiberufler können nach Erhalt der Nummer sofort mit ihrem Business loslegen, während Gewerbetreibende eine zusätzliche Gewerbeanmeldung beantragen. Anschließend sollte die Krankenkasse über die bevorstehende Veränderung informiert werden.
Selbstständige müssen sich die Frage stellen, welche Versicherungsart optimal erscheint. Bei der Privatversicherung ist der einkommensunabhängige Betrag ein wichtiger Vorteil, der besonders zu Beginn eines Geschäfts finanziell positiv wirkt. Erst im Laufe des Lebens erhöhen sich die monatlichen Kosten. Eine gesetzliche Krankenversicherung verlangt im Gegenzug monatliche Fixkosten, die sich am Einkommen orientieren. Hier gilt es abzuwägen, welche Option zur eigenen Lebensweise am besten passt.
Langfristige Planung mit Versicherungen
Allerdings sollte jeder Selbstständige bedenken, dass im Alter mit höheren Ausgaben zu rechnen ist. Der Wechsel in eine gesetzliche Krankenkasse, deren Beiträge sich immer am Einkommen bemessen, ist möglich, aber mit strengen Vorgaben versehen. Künstler wie Autoren und Musiker haben das Privileg, sich bei der Künstlersozialkasse anmelden zu können, bei der die Hälfte der Kosten durch Bezuschussungen vom Bund und Unternehmen getragen werden. Hat man sich für eine Krankenkasse entschieden, lohnt es sich andere Versicherungen wie eine Berufshaftpflicht oder eine private Altersvorsorge zu prüfen.
Mit dieser Basis an Abdeckung kann das Projekt Selbstständigkeit starten. Zweifellos sind Krankenversicherung, Berufsunfähigkeitsversicherungen oder eine Schadensversicherung nicht die einzigen Themen, die es zu beachten gilt. Um langfristig erfolgreich zu sein, sollte vor jeder größeren Investition oder einem Vorhaben, ein Beratungsgespräch bei Steuerberatern oder Krankenkassen erfolgen. Hier erhalten zukünftig Selbstständige wertvolle Tipps, die für einen geebneten und erfolgreichen Weg sorgen.