Glücksspiel und Gewinne – wann darauf Steuern anfallen

Bei vielen Deutschen gehört das Glücksspiel zu einer beliebten Freizeitaktivität. Allerdings gibt es einige, die bislang noch nicht mit dem Glücksspiel in Kontakt gekommen sind und somit nicht mit den „Gepflogenheiten“ vertraut sind. Oft wird zum Beispiel folgende Frage gestellt: „Müssen auf die Gewinne Steuern gezahlt werden und sind diese bei der Steuererklärung anzugeben?“

Zu dieser Frage gibt es widersprüchliche Meinungen, wobei die Rechtslage transparent ist. Spieler, die in einem Onlinecasino Deutschland spielen oder in einer virtuellen Spielhalle mit EU-Lizenz, müssen sich keinerlei Sorgen machen, dass sie dem Fiskus etwas von ihren Gewinnen abgeben müssen. Egal ob diese aus einem Slot, Tischspielen oder dem Live-Dealer-Bereich stammen.

Der Grund ist, dass Gewinne „grundsätzlich“ steuerfrei sind, wenn diese in einem Casino erzielt werden – wobei es eine Ausnahme gibt, doch dazu gleich mehr. Dabei gibt es nur einen Punkt, der zu beachten ist: Die Gewinne müssen innerhalb der EU erzielt werden. Das heißt, Gewinne aus dem Glücksspiel müssen in der Steuererklärung nicht angegeben werden.

Achtung für Profi- und Berufsspieler

Wie in vielen Bereichen des Lebens, gilt auch beim Glücksspiel „Ausnahmen bestätigen die Regel“. Wer nur gelegentlich spielt, der muss nicht damit rechnen, steuerlich belangt zu werden. Doch die Casino-Enthusiasten, die als Profi- bzw. Berufsspieler eingestuft werden, können durchaus dazu aufgefordert werden, ihre Einnahmen aus dem Glücksspiel zu versteuern.

Doch wann ist ein Spieler ein Berufsspieler?

Dies ist leicht zu erkennen. Ein Berufsspieler erzielt regelmäßig Gewinne aus dem Glücksspiel und diese übersteigen die eigentlichen Einnahmen, die aus selbstständiger Arbeit oder im Angestelltenverhältnis erzielt werden. Es gab dazu im Übrigen bereits einige Gerichtsurteile. So mussten die Spieler Einkommensteuer auf ihre Gewinne nach dem geltenden Steuerrecht abführen.

Stets auf der sicheren Seite sein – nur in EU-lizenzierten Casinos spielen

Wenn es um die Auswahl eines Glücksspielportals geht, gilt es genau hinzusehen. Spieler aus Deutschland, die absolut legal dem Glücksspiel nachgehen wollen, spielen ausschließlich in den virtuellen Spielhallen, die nach dem neuen deutschen Glücksspielstaatsvertrag lizenziert sind.

Aber auch die Online Casinos mit EU-Lizenzen zum Beispiel von Malta oder Curaçao sind werthaltig und jeder kann mit einem sicheren Gefühl dort seine Einsätze vornehmen. Die Betreiber müssen eine Steuer an den deutschen Fiskus abführen, die jedoch bis dato nicht an die Kunden weitergegeben wird – anders wie bei den Sportwetten.

Wird in einem Online Casino außerhalb der EU gespielt, dann muss der Spieler damit rechnen, dass die Gewinne vom Zoll beschlagnahmt werden. Daher ist es wichtig, ausschließlich in Casinos zu spielen, die in der Europäischen Union lizenziert sind.

Zinsen auf Gewinne – hier muss versteuert werden

Spieler, die einen hohen Gewinn erzielen und diesen dann zinsbringend anlegen, die müssen die erzielten Zinsen versteuern. Eingestuft werden die Zinsen als Einkommen, wobei die Anlagen im ersten Jahr noch steuerfrei bleiben. Wer seinen Gewinn über einen längeren Zeitraum anlegt, der muss Abgeltungssteuer abführen, die bei 25 Prozent liegt. Dies ist in der Steuererklärung unbedingt anzugeben.

Der Glücksspielstaatsvertrag 2021 und die Glücksspielsteuer

Der neue deutsche Glücksspielstaatsvertrag ist seit 2021 in Kraft und seitdem gibt es in Hinsicht auf die Glücksspielsteuer einige Neuerungen für die Betreiber. So fällt auf die Einsätze der Spieler eine Steuer in Höhe von 5,3 Prozent an. Zum einen soll dadurch der Schwarzmarkt reguliert werden und zum anderen möchte der deutsche Staat vom Glücksspiel profitieren.

Zu zahlen hat der Casinobetreiber die Steuer, sodass die Spieler keine Sorge haben müssen, dass sie belangt werden. Aber dennoch wirkt sich das indirekt auf die Kunden aus, denn durch die Steuer, die zu zahlen ist, wurde die Auszahlungsquote gesenkt. Das bedeutet, dass der Betreiber die zu zahlende Steuer indirekt auf seine Kunden umlegt. Zudem sinken die Gewinnchancen.

Nun ist fraglich, ob sich tatsächlich durch die Steuer der Schwarzmarkt regulieren lässt. Denn wenn die Auszahlungsquoten deutlich sinken, werden die Spieler zu anderen Anbietern wechseln, die eben von diesen Regelungen nicht betroffen sind. Jedoch steht eines fest: das regulierte Glücksspiel stellt für den deutschen Staat eine lukrative Einnahmequelle dar.