Brieftasche mit Kreditkarten - Foto: Steve Buissinne auf Pixabay

Die beste Kreditkarte finden und Gebühren vermeiden – ein Leitfaden

Der Deutsche Kreditkartenmarkt boomte in den letzten Jahren – mit einer Rekordzahl von Kartentransaktionen und immer größer werdenden Angebot an Banken, Karten und Finanzprodukten ist es einfach den Überblick zu verlieren. Bei der Wahl einer passenden Karte für Ihre persönlichen Bedürfnisse, geht es nicht nur um Plastik oder Metall, Mastercard oder Visa oder gar kostenlos oder gebührenpflichtig. Die Entscheidung für Ihre Karte ist vielmehr eine Wahl für eines Ihrer wichtigsten Finanzinstrumente in den kommenden Jahren. Wir wollen Ihnen deshalb hiermit unter die Arme greifen, und untersuchen, wie man zwischen den zahlreichen Angeboten unterscheiden und die beste Karte für sich finden kann.

Was macht eine gute Kreditkarte eigentlich aus?

Der Grund zur Erfindung der Kreditkarte und auch heute noch der Hauptgrund für deren Existenz ist die Vereinfachung des Zahlungsverkehrs. Obwohl in Deutschland in 2021 noch 58 % aller Zahlungen bar waren, so ist vom Umsatz gemessen die Karte die beliebteste Zahlungsmethode der Deutschen geworden (Quelle: Bundesbank). Das heißt, für größere Einkäufe bevorzugen die meisten Deutschen die Benutzerfreundlichkeit einer Karte, während bei Einkäufen unter 50 Euro das Bargeld dominiert. Außerhalb der Grundidee einer Karte den Zahlungsverkehr zu vereinfachen, ist eine Entscheidung zwischen Karten gar nicht so einfach.

Welche Karte letztendlich für Ihre Bedürfnisse am passendsten ist, kommt ganz allein auf Ihre Vorlieben an: Sind Sie viel unterwegs? Dann kann eine Kreditkarte mit Meilen und Versicherungen genau das Richtige für Sie sein. Möchten Sie nur Ihren täglichen Zahlungsverkehr einfacher gestalten? Dann könnte eine Payback-Karte oder eine kostenlose Kreditkarte besser passen. Sie möchten größere Einkäufe finanzieren? In dem Fall kann eine Kreditkarte mit Teilzahlung Ihren nächsten großen Einkauf finanzieren. Egal welchen Lifestyle Sie haben, es gibt eine passende Karte für Ihre Ansprüche. Es ist definitiv zu empfehlen einen Kreditkartenvergleich durchzuführen, um genau zu schauen, welche Extras Sie überhaupt nutzen wollen und können. Ob sich am Ende die Karte für Sie lohnt, kommt jedoch darauf an, wie hoch die damit verbundenen Gebühren sind.

Preis-Leistung: Was kostet eine Kreditkarte und was kann ich erwarten?

Das Preisleistungsverhältnis zeigt an, wie der Name schon sagt, in welcher Relation der Preis zu den gebundenen Leistungen steht. Ein gutes Verhältnis wäre also viele Leistungen zum niedrigen Preis, während wenig Leistungen und hohe Kosten ein schlechtes und unattraktives Preisleistungsverhältnis darstellt. Die Leistungen einer Karte sind recht einfach herauszufinden – es ist so ziemlich das Erste, womit Sie der Anbieter überzeugen will. Diese können alles sein, von einem Bonusprogramm, Versicherungen, KFZ-Schutzbriefe bis hin zu Sachprämien wie Eventtickets. Schauen Sie also am besten auf der Internetseite des Anbieters vorbei und lesen Sie genau, welche Leistungen die Karte anbietet.

Wenn es jedoch um alle Kosten geht, ist dies nicht so einfach herauszufinden. Für die meisten Verbraucher sind die monatlichen Gebühren die Hauptkosten für Ihre Kreditkarte. Je nachdem, was für eine Karte Sie haben und wie gut ausgestattet oder prestigereich sie ist, können die Kosten hier stark schwanken. Die Jahresgebühr kann hier kostenlos sein und ist nach oben hin offen, jedoch sind Jahresgebühren von 40 Euro – 250 Euro typisch. Die Monatsgebühren dienen dem Anbieter primär dazu, jegliche Umkosten, die mit den verbundenen Extras einhergehen, auszugleichen. Das heißt in der Regel, je höher ihre Jahresgebühr ist, desto besser sind typischerweise die mit der Karte verbundenen Extras. Für die meisten Kreditkartenanbieter jedoch (mit Ausnahme von American Express), wird der meiste Profit aus den Nutzungskosten und Gebühren der Karte erworben. Diese sind schwerer zu durchblicken und vorwiegend nur im Kleingedruckten vorzufinden. Zu diesen Gebühren gehören:

  • Fremdwährungsgebühren
  • Bargeldgebühr
  • Auslandseinsatzgebühr
  • Möglicherweise Zinsen

Je nachdem, ob Ihre Bank diese oder andere Gebühren erhebt, können sich ihre Nutzkosten stark unterscheiden. Nehmen wir an, Sie sind Geschäftsreisender und nutzen deshalb Ihre Karte oft im Ausland: Hier ist es weniger wichtig, was Ihre Jahresgebühren sind, vielmehr sollten Sie hier nach einer Kreditkarte ohne Auslandseinsatz- und Fremdwährungsgebühren suchen, da dies sonst sehr schnell teuer werden kann. Wenn Sie dann noch ein Meilen-Programm Ihrer Lieblingsfluggesellschaft integriert haben, verbessern Sie obendrein noch das für Sie zutreffende Preisleistungsverhältnis.

Mit einem jährlichen Umsatz von rund 104,7 Milliarden Euro (Quelle: Statista) auf deutschen Kreditkarten kann man also schnell sehen, wie Nutzungsgebühren schnell für den Anbieter profitabel sind.

Kosten und Gebühren: So sind sie zu vermeiden.

Wenn es um die Jahresgebühr geht, gibt es keine Wege diese zu vermeiden. Wenn Ihnen Ihre aktuelle Karte zu teuer ist, dann sollten Sie sich überlegen, ob Sie eventuell Ihre Karte “downgraden” also abstufen möchten, oder Ihren Anbieter komplett wechseln. Hierbei sollten sie sich jedoch bewusst machen, dass Sie meistens Funktionalität und Leistungen verlieren. Ein Kreditkartenvergleich kann behilflich sein, um herauszufinden, welche Karte zu welchem Preis am besten zu Ihnen passt.

Nutzungsgebühren wie Fremdwährung-, Bargeld- und Auslandseinsatzgebühren können Sie entweder durch die richtige Karte, oder den richtigen Einsatz der Karte vermeiden. Wenn Sie eine Kreditkarte besitzen, die solche Gebühren hat, aber nicht auf Sie zutreffen (da Sie eventuell nicht viel ins Ausland reisen), dann sind diese Kosten selbstverständlich irrelevant. Wenn solche Kosten jedoch häufiger auftreten können, dann sollten Sie definitiv Ausschau halten nach einer Karte, die solche Gebühren vermeidet.

Ferner, mit steigenden Zinsen in Folge auf die aktuelle Inflation, steigen die Kosten zum Geld leihen (Zinsen sind im Grunde die Kosten zum Geld leihen). Das heißt, in den kommenden Monaten und vielleicht Jahren kann es teurer werden, mit ihrer Kreditkarte Geld zu leihen. Die Europäische Zentralbank legt diesen Zinssatz gemäß der aktuellen Makroökonomischen Bedingungen fest. Vermeiden können Sie dies nur komplett, indem Sie bei all Ihren echten Kreditkarten (Revolving Kreditkarten) ihren ausstehenden Betrag immer komplett begleichen. So würden Sie also Ihre Revolving Kreditkarte als eine Charge-Karte (“Unechte Kreditkarte”) benutzen. Vergleichen Sie ferner noch, ob nicht ein anderer Kredit vielleicht bessere Konditionen und niedrigere Zinsen hat. Ihre Revolving Kreditkarte ist vielleicht die einfachste, aber meist nicht die billigste Methode Geld zu leihen.

Fazit

Es gibt keinen magischen Weg, Gebühren zu vermeiden, doch kann man, wenn man die Zeit dafür nimmt, eine fantastische Karte finden, die für einen guten Preis gute Leistungen liefert. Dafür müssen Sie jedoch genau vergleichen, welche Karte am besten auf Ihren Lifestyle zugeschnitten ist, und welche Gebühren Sie daraufhin vermeiden müssen.

  • Anzeige