„und noch immer bissl sprachlos“, heißt es auf der Website des Vereins „Spielbrett“. Mit der Inszenierung „Jubiläum – eine Geisterstunde“ ist die Theatergruppe für den Deutschen Amateur-Theaterpreis „Amarena“ nominiert. Somit stehen sie unter den letzten drei Bewerbern in der Kategorie „Darstellende Künste“.
Kommt der renommierte Preis nach Pieschen?
Der Bund Deutscher Amateurtheater (BDAT) ist der größte Interessensverband für Darstellenden Künste in Europa und vergibt den Preis zum achten Mal. „Für uns fühlt es sich an wie Rückenwind, wenn wir mit einer Inszenierung, die Themen wie Nationalsozialismus behandelt, für einen so renommierten Preis nominiert werden“, sagt Ulrich Schwarz, der Regisseur des Stücks. Es sei ein sehr wichtiges Signal, dass eine Theatergruppe aus Dresden diesen Preis erhält. In einer Stadt, in der die Situation in Sachen Nationalsozialismus sehr angespannt sei.
15 Ensembles wurden aus über 200 Theatergruppen ausgewählt und in fünf verschiedenen Kategorien nominiert. Im Mai gibt die Jury die Gewinner bekannt. Die jeweiligen Sieger aus den fünf Kategorien spielen im September zum Amarena-Festival in Hamburg.
Tote gegen aussterbende Erinnerung
Letzte Geisterstunde auf einem Friedhof: Die auferstehenden Toten, alle jüdisch, lassen ihre Lebensgeschichten zum letzten Mal aufleben. Der Grabschändende Neonazi und der gleichgültige Friedhofs-Gärtner geben den Toten die nötigen Eckpfeiler ihrer besonderen Erzählungen. Scheinbar finden sie erst dann Frieden, wenn sie an das erinnern, was sie lieber vergessen würden.
Das Stück wirkt gegen das Vergessen der deutschen Geschichte und Antisemitismus. Damit nimmt es Bezug auf gegenwärtige Probleme in unserer Gesellschaft. Weniger mit politischer Korrektheit aber mit viel Humor zeichnet sich das obszöne Grotesk von George Tabori aus.
Die nächste Aufführung von „Jubiläum – eine Geisterstunde“ ist am 9. Juni im Theaterhaus Rudi (Fechnerstraße 2a) zu sehen.
- weitere Infos unter spielbrett.info
- https://bdat.info/amarena/deutscher-amateurtheaterpreis-2024/
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