Die Umsetzung des Zukunftskonzeptes Städtisches Klinikum Dresden 2035 war am Dienstagabend in der Sitzung des Stadtbezirksbeirates Pieschen erster Tagesordnungspunkt. Lutz Schober, stellvertretender kaufmännisches Leiter des Klinikum und Tobias Riedel, städtischer Referent für das Klinikum informierten die Beiräte über den bisher erreichten Stand.
Der Stadtrat hatte 2021 das Zukunftskonzept beschlossen und grünes Licht für die Phase 1 gegeben. Dazu gehören die Sanierung und Erweiterung von Haus P, die Errichtung eines neuen Laborgebäudes, der Neubau eines Logistikzentrums und eines Parkhauses am Standort Friedrichstadt. Am Standort auf dem Weißen Hirsch sind ein Neubau für die Versorgung psychisch erkrankter Menschen, eine sozialtherapeutische Wohnstätte und eine weitere Rettungswache geplant. Für die Zukunft des Standortes Trachau verlangten die Stadträte vor vier Jahren dagegen weitere Gutachten und vertagten die Entscheidung auf das Jahr 2025.
Der damals geäußerte Wunsch, ein „Notfallzentrums mit zehn stationären Überwachungsbetten in Trachau zu erhalten, ist nicht umsetzbar“, erläuterte Schober am Dienstagabend eine der wichtigen Erkenntnisse der letzten Monate. Doppelte Strukturen in Trachau und in der Friedrichstadt könne man sich künftig finanziell nicht mehr leisten. Auch der zunehmende Fachkräftemangel spreche gegen ein Weiterbestehen der Notaufnahme in Trachau. Der Standort soll langfristig in ein überwiegend ambulantes Gesundheitsquartier umgewandelt werden. Im Herbst, so Schober, soll der Stadtrat das Konzept für die Phase 2 beschließen. Dann gebe es auch mehr Klarheit für Trachau. Tobias Riedel sicherte den Beiräten zu, dass sie auch in Zukunft regelmäßig über die Fortschritte am Konzept für die Phase 2 informiert werden. Das gelte auch für die Ergebnisse der 2023 gestarteten umfangreichen Bürgerbeteiligung.
Ungewiss sei zudem, so Schober, wie sich die zum 1. Januar 2025 bundesweit in Kraft getretene Krankenhausreform auswirken werde. Bis Ende 2026 können die Länder ihren Kliniken Leistungsgruppen zuweisen. 2027-28 werde das Finanzsystem langsam schrittweise umgestellt. 2029 soll dieser Prozess abgeschlossen sein. In diesem Kontext müssten von der Stadtverwaltung und dem Klinikum Fragen zur Anzahl der notwendigen Betten, zu den Mindestfallzahlen und der Bau- und Investitionsplanung beantwortet werden.
Stadtbezirksbeirat Pieschen
- Sitzung am 7. Januar 2025: Tagesordnung, alle Dokumente, Abstimmungsergebnisse (nach der Sitzung)
- Stadtbezirksbeirat Pieschen – Mandatsträger, Vertreter, Sitzungen
Berichte aus dem Stadtbezirksbeirat Pieschen – eine Leistung der Redaktion von Pieschen Aktuell im Auftrag des Stadtbezirksamtes Pieschen der Landeshauptstadt Dresden.
Was für ein schöner Name für eine kapitalistische Kostenreduktion – Zukunftskonzept!
„Doppelte Strukturen in Trachau und in der Friedrichstadt könne man sich künftig finanziell nicht mehr leisten.“ Geht es um Menschen?
Nein, es geht um Kosten, die man sich nicht mehr leisten kann. Die 5. Medizinische Klinik des Städtischen Klinikums Dresden (ein Eigenbetrieb der Stadt Dresden) soll zu einem „überwiegend ambulanten Gesundheitsquartier umgewandelt werden“.
Das heißt, dass die bisherigen Nutzer des Krankenhaus-Standortes Neustadt/Trachau zukünftig (langfristig ist zukünftig, irgendwann) in den Kliniken in Friedrichstadt behandelt werden sollen. Dort, wo man im Jahr 2024 wieder einen riesigen Verlust eingefahren hat. Kürzungen werden wohl auch hier die Zukunft sein – auch ohne Konzept.
Bei einer immer älter werdenden Gesellschaft leistet man sich weniger Krankenhäuser? Irgendwas läuft hier überall falsch und dann wundert man sich, dass Menschen die falschen Parteien wählen, die es am Ende noch schlimmer machen. Ich habe keine Ahnung, wie dieses und andere Probleme bewältigt werden können – von mir kann man das auch nicht erwarten. Von der Politik allerdings schon. Bürgerversicherung bei Rente und KV z.B., aber da würden sie sich ja ins eigene Beamtenfleisch schneiden. Schlimm und so furchtbar hoffnungslos gerade alles. Ich sehe kein Licht am Ende irgendeines Tunnels.