Die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) passen ihr Angebot im öffentlichen Nahverkehr an. Der Stadtrat hatte im März 2025 beschlossen, das Leistungsangebot der DVB zu reduzieren. Gleichzeitig wurde die finanzielle Unterstützung für das Unternehmen erhöht. Für das Jahr 2025 stehen zusätzlich 4,2 Millionen Euro bereit, für 2026 weitere 5,6 Millionen Euro. Dadurch können die Einschnitte geringer ausfallen als ursprünglich erwartet.

Der 10-Minuten-Grundtakt bei Straßenbahnlinien sowie bei Buslinien mit 60er-Nummer bleibt bestehen. Auch die Fährstellen bleiben in Betrieb. Der saisonale Betrieb der Bergbahnen wird ebenfalls nicht eingeschränkt. Der Stadtrat hat zudem einen sogenannten Brückenfonds beschlossen. Er sichert Investitionen der DVB in den kommenden zwei Jahren, deckt jedoch nicht alle Projekte ab.

Auswirkungen in Pieschen

Die Linie 76 wird ab dem 2. Juni vollständig auf Anruflinientaxi (alita) umgestellt. DVB-Vorstand Andreas Hemmersbach begründete das in einer Pressekonferenz am Dienstag damit, dass diese Linie generell über eine niedrige Nachfrage habe. Deswegen betreffe die Umstellung der bisherigen Busfahrten montags bis freitags von 6 bis 18 Uhr auf ein Anruflinientaxi nur wenige Fahrgäste. Schon heute verkehrt diese Linie in Tagesrandlagen und am Wochenende als alita. Ein Anruflinientaxi fährt nur bei Bedarf, das heißt, wenn man es bestellt. Dafür muss man spätestens 20 Minuten vor der geplanten Abfahrtszeit unter 0351 8571111 anrufen und das alita bestellen.

Die DVB sparen damit einen Bus ein und rechnen mit einem Nachfrageverlust von rund 24.000 Fahrgästen pro Jahr.

Weitere Auswirkungen in ganz Dresden

Die DVB führen künftig in allen Schulferien einen Ferienfahrplan ein. Das betrifft erstmals die Osterferien vom 22. bis 25. April 2025. In dieser Zeit entfallen alle Schülerverkehre. EV11 und Linie 62 fahren im 10-Minuten-Takt. Die Linien 1, 2 und 65 verkehren im 15-Minuten-Takt.

Ab dem 2. Juni 2025 wird die Straßenbahnlinie 7 zwischen Gorbitz und Pennrich nur noch alle 20 Minuten fahren. Jede zweite Bahn endet bereits in Gorbitz. Die Buslinie 74 wird auf den Abschnitt Waldschlößchen bis Jägerpark verkürzt. Mit Beginn der Sommerferien am 30. Juni 2025 fährt die Buslinie 88 nicht mehr alle 15 Minuten, sondern alle 20 Minuten. Mit dem Ende der Baustelle auf der Wehlener Straße im Dezember 2025 wird die Buslinie 87 von der Otto-Pilz-Straße in Mockritz verkürzt und endet bereits in Tolkewitz.

Zum Ende der Sommerferien am 11. August 2025 tauschen die Straßenbahnlinien 4 und 9 ihre östlichen Endpunkte (siehe Pieschen-Aktuell vom 4. Dezember2024). Die Linie 4 fährt dann von Weinböhla nach Prohlis, die Linie 9 von Kaditz nach Laubegast. Diese Maßnahme gehört nicht zum Sparpaket. Ziel ist es, stark nachgefragte Streckenabschnitte zusammenzuführen. Auf der neuen Linie 9 sollen breitere Stadtbahnwagen eingesetzt werden.

Der Brückenfonds deckt unter anderem Eigenmittel für den Ausbau der Königsbrücker Straße Süd ab. Baubeginn ist für 2026 vorgesehen. Auch der DVB-Anteil am Bau der Nossener Brücke wird aus dem Fonds mitfinanziert. Dadurch können Mittel für die Beteiligung an der Baustelle Hamburger Straße bereitgestellt werden.

Trotz dieser Maßnahmen fehlt es an weiteren Mitteln für Investitionen. Der geplante Kauf von 45 Elektrobussen samt Ladeinfrastruktur kann derzeit nicht erfolgen. Ein Fördermittelbescheid über 23,4 Millionen Euro liegt zwar vor, es fehlen jedoch die Eigenmittel. Auch für den Bau der Straßenbahnverlängerung der Linie 8 nach Hellerau gibt es bislang keine Finanzierung.

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