Thema: Kleine Unternehmen

Der Bäckermeister Matthias Walther hat die erste "Kexerei" im Jahr 2009 eröffnet.

Bei der „Kexerei“ gibt’s Naschwerk für alle Geschmäcker

„Ich bin Pieschener“, statuiert Matthias Walther. Er ist Bäckermeister und hat im Jahr 2009 die „Kexerei“ ins Leben gerufen.Walther ist ins Bäckerhandwerk hineingewachsen, bis er lange Zeit eine eigene Bäckerei auf der Leipziger Straße 111 führte. Mittlerweile konzentriert sich der Geschäftsführer auf Kekse, Pralinen, Spritzgebäck.

In der "Bäckerei Walther" auf der Leipziger Straße 111 half die ganze Familie mit. Foto: Kexerei - die Keks-Manufaktur

In der „Bäckerei Walther“ auf der Leipziger Straße 111 half die ganze Familie mit. Foto: Kexerei – die Keks-Manufaktur

Familienbäckerei seit 1967

In der Backstube des Vaters groß geworden, wuchs Walther bereits früh ins Bäckerhandwerk hinein. Neben dem Ballhaus Watzke, auf der Leipziger Straße 111, befand sich die „Bäckerei Fiedler“ seit dem Jahr 1906. Diese übernahm der Bäckermeister Eberhard Walther 1967. Fortan fand ein Großteil des Familienlebens mit Frau und Kindern in den Backräumen im Erdgeschoss statt. Matthias Walther erinnert sich: „Nach der Schule haben wir Kirschen entkernt, Mandeln gehackt“. Als Jugendlicher entschied sich Matthias Walther ebenfalls für eine Ausbildung zum Bäcker, übernahm dann 2002 den Laden seines Vaters.

Das Team der "Bäckerei Walther" im Jahr 1992. Foto: Kexerei - die Keks-Manufaktur

Das Team der „Bäckerei Walther“ im Jahr 1992. Foto: Kexerei – die Keks-Manufaktur

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Schmankerl wird zum Hauptgeschäft

Die „Bäckerei Walther“ brummt, und das Kekssortiment, damals nur ein besonderes Schmankerl des Geschäfts, wächst. So eröffnet Walther im Jahr 2009 die ersten „Kexerei“-Filialen, während die Bäckerei auf der Leipziger Straße 111 weiterläuft. „Wir haben tagsüber Kekse, nachts Brot, Brötchen, Kuchen gebacken“, so der Geschäftsführer.“Irgendwann fehlte uns einfach der Platz.“ Zugunsten des süßen Naschwerks konzentriert der Geschäftsführer die geballte Back-Kraft seines Betriebs nunmehr auf die Kexerei. „So sind wir 2015 in das Produktionsgebäude in Trachau gezogen, und 2024 haben wir die Bäckerei auf der Leipziger Straße schweren Herzens geschlossen“.

In der Manufaktur werden die Kekse von Hand gemacht.

In der Manufaktur werden die Kekse von Hand gemacht. Walther dekoriert diese mit geschälten Mandeln.

Die Kekse verschwinden im Großofen und kühlen danach duftend im Nebenraum ab.

Die Kekse verschwinden im Großofen und kühlen danach duftend im Nebenraum ab.

Keksproduktion auf der Industriestraße

Die „Kexerei“-Produktion erfolgt mittlerweile auf der Industriestraße 19 in Trachau. Betörend vanillig-buttriger Keksduft dringt aus den Fenstern der Backstube und umhüllt das Gebäude. Im Erdgeschoss werden die Kekse gebacken, und im Obergeschoss das verwalterische erledigt. Mehl, Zucker, Honig oder Butter hat Walther mittlerweile gegen Telefon und PC getauscht. „Zum Backen komme ich einfach nicht mehr. Manchmal vermisse ich das schon“. Liebevoll konserviert hängen die Meisterbriefe der Walthers an den Wänden des Büros. Auch Erinnerungsstücke von der Leipziger Straße 111 sind bewahrt worden – darunter Emaille-Kuchenformen, Ausstecher und Nudelhölzer.

Zum Zugucken: In der Filiale im Elbepark werden Pralinen hergestellt.

Der „Frauenkirchen-Keks“ als kunstvoller Gruß aus Dresden.

Zum Zugucken: In der Filiale im Elbepark werden Pralinen hergestellt.

Zum Zugucken: In der Filiale im Elbepark werden Pralinen hergestellt.

„Kexerei“-Fans aus aller Welt

Die „Kexerei“ läuft gut. In ganz Dresden verteilt sind Filialen mit den duftenden Waren ausgestattet. Neben Geschäften an Altmarkt, Hauptbahnhof und andernorts in Dresden gibt es die „Kexerei“ auch im Elbepark zu finden. „Unser Keks-Publikum ist bunt gemischt und kommt aus aller Welt“, erklärt eine in patenter Backuniform bekleidete Mitarbeiterin der Elbepark-Filiale. „Kleine Kinder kommen hier rein und schauen flehentlich in die Keksvitrine. Auch Touristen von weither – China, Korea, Russland – freuen sich über das deutsche Handwerk. Entzückt erwerben sie die verführerischen Knabbereien, in Tütchen verstaut.

Ein kleiner Blick in die "Roland Kaiser Box". Foto: "Kexerei"- Die Keks-Manufaktur.

Einen Blick in die „Roland Kaiser Box“ geworfen. Foto: „Kexerei“- Die Keks-Manufaktur.

Auch Promis wie Heino, Inka Bause und Roland Kaiser mögen das Backwerk. So haben die Walthers mit dem Schlagerstar seit dem Jahr 2019 mehrere „Roland Kaiser Boxen“ kreiert. So auch in diesem Jahr. Ein Teil des Erlöses fließt bei Kauf der Box in soziale Projekte des Promis.

Das Keks-Sortiment bedient alle Geschmäcker.

Das Keks-Sortiment bedient alle Geschmäcker.

Auch vegane, zucker- und glutenfreie Kekse im Angebot

„Meine Lieblingssorte ist ‚Schwarz-braun ist die Haselnuss‘, und meine Frau mag ‚Cranberrykekse‘ ganz besonders“, so der Geschäftsführer. Neben klassischen Buttermürbchen, Kokosmakronen und Schokoladencookies bietet die Palette der „Kexerei“ auch Eiweißkekse ohne Zucker, glutenfreie oder Vollkornkekse sowie vegane Kekse an. „Hier sind natürlich genauso viel Kalorien drin wie in den ’normalen‘ Keksen“, betont Walther schmunzelnd. Aber nicht nur süß, sondern auch herzhaftes Gebäck bietet der Bäckermeister an – wie den „Schinken-Käse-Taler“ oder den „Kümmerling“. Daneben freuen sich Baisers, Makronen, Kalter Hund oder Pralinen auf Feinschmecker. Bei der Herstellung der schokoladigen Köstlichkeiten kann man im Elbepark sogar zuschauen.

KeXerei – Die Keksmanufaktur (Bäckerei Matthias Walther)

Filiale im Elbepark, 1. OG

Serie: Kleine Unternehmen im Stadtbezirk Pieschen

Jeden Dienstag in Pieschen-Aktuell: Ein Portrait eines kleinen Unternehmens aus dem Stadtbezirk. Wir zeigen die unglaubliche Vielfalt im Stadtviertel, von Übigau bis Trachenberge. Wenn Sie auch einen kleinen Laden in Ihrer Nachbarschaft kennen, den wir gerne mal vorstellen sollen, schreiben Sie uns an redaktion@pieschen-aktuell.de

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