Am Sonntag enden in Sachsen die Sommerferien und ab Montag, 5. August 2024 beginnt das neue Schuljahr. Besonders für die jüngsten Grundschüler, die Erstklässler, stellt dies eine große Veränderung dar. Viele Eltern begleiten ihre Kinder zu Beginn noch zur Schule. Nach einigen Wochen müssen jedoch viele Kinder den Schulweg zunehmend selbstständig bewältigen.
Kinder benötigen im Straßenverkehr besondere Aufmerksamkeit und Fürsorge. Sie können Verkehrssituationen nicht ausreichend wahrnehmen und vorausschauend handeln. Es fällt ihnen schwer, ihre Aufmerksamkeit auf verschiedene Dinge gleichzeitig zu richten. Unfallursachen sind häufig „falsches Verhalten beim Überschreiten der Fahrbahn“ und „plötzliches Hervortreten hinter Sichthindernissen“. Zudem lenken der Austausch über Ferienerlebnisse und die Aufregung vor den ersten Schultagen die Kinder vom Verkehrsgeschehen ab.
Kinder bis einschließlich 14 Jahren zählen laut der Statistik der Straßenverkehrsunfälle des Freistaates Sachsen zu den Hauptrisikogruppen. Die Anzahl der verunglückten Kinder stieg 2023 im Vergleich zum Vorjahr von 1.277 auf 1.299. Die meisten Kinder (566) verunglückten als Mitfahrer in Kraftfahrzeugen, gefolgt von Radfahrern (387) und Fußgängern (327). Im Jahr 2023 wurden drei Kinder getötet, im Vorjahr waren es zwei.
Damit alle Kinder, besonders die Erstklässler, sicher zur Schule und wieder nach Hause kommen, gibt das Landeskriminalamt Sachsen Eltern folgende Tipps:
- Vermitteln Sie Ihrem Kind, dass die Straße kein Spielplatz ist.
- Üben Sie mit Ihrem Kind das Verhalten an unübersichtlichen Straßen und Kreuzungen. Nutzen Sie vorhandene Querungshilfen.
- Besprechen Sie mit Ihrem Kind schwierige Situationen, wie das Verhalten an Baustellen oder zugeparkten Gehwegen.
- Achten Sie in der dunkleren Jahreszeit auf gut sichtbare Kleidung, idealerweise mit Reflektoren.
- Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind immer genügend Zeit für den Schulweg hat. Eile führt zu Fehlern.
- Ihr Kind muss wissen, was beim Ein- und Aussteigen sowie im Bus oder in der Bahn und an Haltestellen zu beachten ist.
- Üben Sie intensiv vor der ersten Fahrt mit dem Fahrrad im Straßenverkehr. Ihr Kind sollte immer einen Helm tragen. Überprüfen Sie regelmäßig, ob das Fahrrad verkehrssicher ist.
- Auch auf kurzen Wegen muss das Kind im Auto ordnungsgemäß gesichert sein. Lassen Sie Ihr Kind immer auf der Gehwegseite aussteigen.
- Halten Sie sich im Bereich vor der Schule an die Verkehrsregeln. Falschparker werden schnell zur Gefahr.
- Kinder lernen von Vorbildern. Seien Sie das beste Vorbild.
Zur Unterstützung der Verkehrserziehung stellt die sächsische Polizei verschiedene Präventionsmaterialien für Elternabende sowie die Arbeit mit Vor- und Grundschülern zur Verfügung. Kindertagesstätten und Grundschulen können Materialien wie den Flyer „Sicher auf dem Schulweg – Sicher in der Freizeit“ kostenfrei bestellen.
Eltern und pädagogische Fachkräfte finden auf der Seite von POLDI, dem Polizeidinosaurier der Polizei Sachsen, unter poldi.sachsen.de Materialien zum Zusehen, Anhören und Mitmachen rund um das Thema Straßenverkehr. So wird das Lernen von Verkehrsregeln zum Erlebnis.
3 Meinungen zu “Achtung, Schulanfänger unterwegs”
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Bemerkenswert, und auch bedauerlich, dass die Reihe der sicher gut gemeinten Hinweise sich vor allem an Kinder und deren Eltern richtet, nicht jedoch an die Autofahrerinnen.
Fände ja eine Kampagne der sächsischen Polizei ganz schön „damit alle Kinder, besonders die Erstklässler, sicher zur Schule und wieder nach Hause kommen, möchten wir Sie als Autofahrer nochmals an das Rücksichtsgebot und das Einhalten witterungs- und sichtverhältnisangepasster Geschwindigkeiten erinnern. Insbesondere im Bereich um Schulen und Kindergärten ist dabei besondere Rücksicht und vorausschauende Fahrweise zu wahren“
Das hast du aber schön geschrieben.
Meines Wissens, steht das alles bereits in der Straßenverkehrsordung und gilt auch das ganze Jahr und an jedem Ort.
Im Beitrag steht es auch: „Halten Sie sich im Bereich vor der Schule an die Verkehrsregeln.“, wobei hier sicher der Hinweis an die Helikopter-Eltern geht.
Gerade bei diesen kann man gelegentlich die Nichtbeachtung der einfachsten Verkehrsregeln nach dem Absetzen des eigenen Nachwuches beobachten.
Unabhängig davon hingen in den vergangenen Jahren in der Nähe vieler Schulgebäude entsprechende Banner, die deine Worte in ähnlicher Form als Inhalt hatten. Mal sehen, ob dieses jahr auch wieder.
Früher wurden die Erstklässler anfänglich von ihren Eltern zur Schule begleitet, um den sichersten Weg aufzuzeigen, den die Kinder im Nachhinein selbständig gegangen sind.
Heutzutage werden die Kinder von dem sogenannten Elterntaxi vor der Schule abgesetzt – wo bleibt die Selbständigkeit?
Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nie!