Bei der Umplanung und Sanierung bestehender Skateanlagen sollen deren Nutzerinnen und Nutzer mit einbezogen werden. Dafür hat sich der Stadtbezirksbeirat Pieschen am Dienstag bei der Vorstellung des Entwicklungskonzeptes für Skateanlagen in Dresden ausgesprochen. In Stadtbezirk gibt es zwei Skateanlagen – die 310 Quadratmeter große Arena Pieschen an der Leipziger Straße zwischen den Hausnummern 53 und 63 und den mit 1800 Quadratmeter deutlich größeren BHANG Skatepark gegenüber vom Elbepark an der Kötzschenbroder Straße. Beide sind, so Steffen Broll vom Eigenbetrieb Sportstätten, stark sanierungsbedürftig. Stadtweit gibt es 15 Skateanlagen, gerade eingeweiht wurde ein Neubau in der Alexander-Herzen-Straße in Klotzsche.
„Während der Bedarf an Skateanlagen für die Stadtteile Kaditz und Mickten durch den BHANG-Skatepark und Pieschen mit der Arena Pieschen teilweise abgedeckt ist, sei besonders für den Stadtteil Pieschen-Nord der Handlungsbedarf groß. Im Stadtteil Trachau ist durch die geringere Bevölkerungszahl ein mittlerer Bedarf für neue Angebote festzustellen“, so das Ergebnis der Bestandsanalyse, die vom Landschaftsarchitektur Büro Grohmann in Zusammenarbeit mit den Vereinen Skate Network Sachsen und Dresden rollt erarbeitet wurde
Broll stellte jedoch die Zukunft der Arena Pieschen an der Leipziger Straße in Frage, weil auf dem Areal des Alten Leipziger Bahnhofes eine Skatehalle errichtet werden soll. Dies sei in den verschiedenen bereits vorgestellten Entwürfen vorgesehen. Die Reaktionen der Stadtbezirksbeiräte darauf waren eher skeptisch, da es für diese Ankündigung keinen Zeitplan gebe. Sie plädierten für eine Sanierung der bestehenden Anlage.
Für den BHANG Skatepark sieht das Entwicklungskonzept dagegen großes Potenzial. „Auf der Fläche stehen derzeit jedoch vor allem DIY-Elemente, also solche, die von den Nutzer*innen selbst hergestellt oder modifiziert wurden, und demnach keine fachliche, professionelle Qualität aufweisen. Ein umfassender Aus- und Umbau der Fläche zu einem professionell angelegten Skatepark von über 2.000 m² würde hier voraussichtlich auf große Nachfrage stoßen und auch für Nutzer*innen aus den Stadtteilen Trachau, Pieschen-Süd und Teilen von Pieschen-Nord/Trachenberge attraktiv sein“, heißt es in der Vorlage. Hier, so forderten die Beiräte, sollten die Nutzerinnen und Nutzer unbedingt einbezogen werden. Tino Jasef (Freie Wähler), der einen entsprechenden Ergänzungsantrag einbrachte, sprach sich auch dafür aus, dass auch Möglichkeiten für die Nutzer erhalten und geschaffen werden, eigene Elemente aufzustellen und zu nutzen.
Für den Bau neuer Skateanlagen im Stadtbezirk sei die Standortsuche schwierig gewesen, sagte Broll. Es gibt zwei Vorschläge – eine Fläche an der Ecke Hansastraße / Tulpenweg und auf dem Areal der Sportanlage Neuländer Straße. Dort könnte der Neubau in die geplante Umgestaltung der Sportanlage integriert werden.
Die Vorlage aus dem Eigenbetrieb Sportstätten liefert auch eine Reihe von Begriffserklärungen. So werden Skatepark, Skateplaza, Pool / Bowl, Miniramp, Vert Rampe (Halfpipe), Rampenanlage, Flowpark, Speedskating-Anlage, Skate-Halle, Skatespots und deren Ursprünge und Bedeutung im Stadtraum erklärt. Auch auf die Entwicklung der Rollsportarten BMX, Inlineskating und Skateboard nehmen die Autoren der Vorlage Bezug.
Ein überregionales Sportangebot sieht das Skate-Entwicklungskonzept für den Ostra Sportpark vor. Hier ist bereits eine ungefähr 8.000 Quadratmeter große Freifläche für eine Skateanlage geplant. „Dadurch besteht die Möglichkeit, ein Angebot olympischer Ausmaße und Qualität zu schaffen, welches auch dem professionellen Sport dienen und Sportlerinnen und Sportler von weit außerhalb Dresdens bedienen würde“.
Das Entwicklungskonzept für Skateanlagen soll am 25. Januar 2024 abschließend im Stadtrat beraten werden.
Berichte aus dem Stadtbezirksbeirat Pieschen – eine Leistung der Redaktion von Pieschen Aktuell im Auftrag des Stadtbezirksamtes Pieschen der Landeshauptstadt Dresden.
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Ich selbst bin nie Skater gewesen, kann daher die Qualität der Pieschener Arena (außer das sie sanierungsbedürftig ist) nicht einschätzen.
Meine Kinder waren als sie jünger waren, ein paarmal mit ihren Stuntrollern und Skateboards da, konnten aber aufgrund der Enge und starken Gefällen nicht so viel damit anfangen.
Evtl. kann ja der Boule-Platz (?) dort weg, oder wird der genutzt? Habe noch nie wen da gesehen.
Ansonsten ist ein offener Skaterpark in unmittelbarer Nähe zum Wohngebiet und Elberadweg natürlich einer Skaterhalle deutlich vorzuziehen. Skaterhalle bedeutet wesentlich höhere Betriebskosten, die dann wiederum durch Eintritt und/oder andere Wege finanziert werden müssen. Und so ein frei zugänglicher Platz hat natürlich eine deutlich geringere Hemmschwelle für Kinder, sich dort einfach mal ein paar Minuten auszuprobieren.