Das DAVE-Festival feiert vom 6. bis 15. Oktober sein zehnjähriges Bestehen. Grund genug, um zu gratulieren und bei DAVE-Festival-Mitglied und Vereinsvorstand Pierre Tannert nachzufragen, was im Jubiläumsjahr geplant ist, was Clubkultur in Dresden kann und braucht und weshalb 2023 das Zentralwerk ein elementarer Ort des Geschehens ist.
Zehn Jahre lang ein Festival immer wieder neu zu denken, zu planen und umzusetzen ist wahrlich eine Leistung. Dem DAVE Festival ist dies jedoch 2023 gelungen und genau das ist ein Grund, um erst einmal ganz herzlich zu gratulieren. Gleichwohl drängt sich schon jetzt die Frage auf, was sich die Macher hinter DAVE für die Zukunft wünschen. Pierre Tannert, Mitglied des Teams sowie des Vorstands des DAVE Vereins antwortet: »Wir wünschen uns, vor allem jüngere Teammitglieder und gern auch Nachfolger*innen. Wir sind in den letzten Jahren immer weniger und leider auch nicht jünger geworden. Damit das Festival aber die Chance hat, inhaltlich aktuell zu bleiben, wäre daher ein frischer Wind sehr willkommen.«
Das Zentralwerk – elementarer Ort des Geschehens
Und Anreize, sich einzubringen kommen sicher ganz viele, wenn man das diesjährige DAVE-Festival entdeckt, dass wieder viel frischen Wind mit sich bringt. Großer Unterschied zu den Vorjahren: nicht eine Vielzahl an Bühnen werden bespielt, sondern das Zentralwerk passend zum Namen zur Zentralbühne gemacht, auf der ein Großteil des 2023er Programms präsentiert wird.
Wie es dazu kam und was das Zentralwerk prädestiniert beschreibt Pierre Tannert: »Wir hatten schon immer die Idee, das Festival mal an einem Ort umzusetzen, aber es gab jahrelang nicht die passende Location dafür. Seit einigen Jahren ist das Zentralwerk allerdings in einer recht umfangreichen Art und Weise nutzbar, so dass wir uns diese Idee beziehungsweise den Wunsch zum zehnten DAVE erfüllen konnten. Dadurch, dass viel mehr an einem Ort stattfindet, können wir an diesem Ort auch mehr zum Erleben anbieten. Das bedeutet, man muss nicht wie die Jahre bisher den Ort, sondern nur noch den Raum wechseln, um den nächsten Programmpunkt zu erleben.«
Doch was genau passiert denn alles im Zentralwerk? Eine ganze Menge und das fängt gleich im großen Stil beim DAVE Opening am 6. Oktober an, wenn die australische Produzentin, Kuratorin und Komponistin Rachel Lyn ihr multisensorisches Narrativ aus Klang und Erzählung auf die Bühne bringt. Tagebücher, Klänge und eine genreübergreifende Hör- und Seherfahrungen stehen dann an. Eindrücke, die ihre inhaltlichen Brücken von Australien nach Berlin spannen und das Publikum einladen, Lyns unabhängige und fantasievolle Zugänge zu Musik kennenzulernen. Weitere eindrucksvolle Parts des Openings werden von OAKE aus Leipzig, Ida Bux aus Berlin sowie von den Dresdnern Dominic Kießling, Johannes Till, Lucie von Freynhagen, Will Dubner und hubå beigesteuert. Ein überaus vollgepackter und eindrucksvolles Abend ist somit garantiert.
Und wer nach all diesen Programmpunkten weiter durch die Nacht flanieren möchte, kann vom Zentralwerk entweder in die Koralle wechseln, wo am Abend der Eröffnung die beliebte DAVE DJ Contest Party stattfindet oder aber den Club Paula im Dresdner Industriegelände ansteuern, wo bei DAVE * INTO THE VOID ebenfalls bis in die Morgenstunden getanzt werden kann.
Programm entdecken – Kräfte einteilen
Generell sollte man sich – wie schon in allen Vorjahren – die Kräfte gut einteilen und vor allem immer wieder auf Erkundungstour im DAVE Programm gehen. Klassiker wie die DAVE ON! und DAVE OFF! Partys im Sektor Evolution im Dresdner Industriegelände sowie die DAVE DJ Contest Party in der Koralle oder den DAVE * Küchenrave im Club Paula laden hierzu genauso ein wie der Festival-eigene Fernsehsender DAVE TV, der im vierten Jahr seines Bestehens erneut auf Sendung wird. Gleiches gilt auch für das DAVE Radio.
Clubkultur – Was braucht sie? Was kann sie?
All die Programmfülle verlangt aber auch ein wenig nach Innehalten und Nachfragen. Zum Beispiel danach, was Clubkultur in Dresden braucht. Pierre Tannert hierzu: »Komplizierte Frage. Ruhe. Damit meine ich jetzt weder Ruhe in den Läden, noch im Programm, sondern Ruhe in der Gesellschaft. Wir sind nahtlos von drei Jahren Corona, zum Krieg in der Ukraine und der daraus resultierenden Energiekrise und der damit einhergehenden Inflation gewechselt. Damit läuft gerade Jahr vier in Unsicherheit und in ständiger Unruhe. Das spiegelt sich selbstverständlich auch in der Clubkultur wieder. Die meisten gehen weniger weg, aber dafür zum Teil wesentlich exzessiver. Wir sind gespannt, wie sich das auf das Festival dieses Jahr auswirkt.«
Und was kann denn Clubkultur – vielleicht gerade in solch unsicheren Zeiten – leisten? »Sie kann hoffentlich vereinen und noch einen Ort der Auszeit bieten. Und sie wird hoffentlich die aktuelle Zeit überstehen.«
Und genau das kann man dem DAVE Festival ebenfalls wünschen. Und an dieser Stelle sei deutlich betont, dass dieses Festival nicht nur zehn Tage beschwingtes musikalisches Entertainment bedeutet, sondern vor allem der Clubkultur in Dresden ein kollektives Gesicht gibt. Eines, das Vielseitigkeit; Toleranz und Spaß zu schätzen weiß.
weitere Infos zum DAVE Festival:
- 10. DAVE Festival für Clubkultur, 6. bis 15. Oktober
- Tickets gibt es unter: www.dave-festival.de/tickets
- www.dave-festival.de
- Instagram: www.instagram.com/davefestival
- DAVE – das Akronym steht für Dresden Audio Visual Experience – zu deutsch etwa hören, sehen, Erfahrung
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