Wenn Tag und Nacht gleich lang sind und die Sonne senkrecht über dem Äquator steht, dann haben wir den kalendarischen oder astronomischen Frühlingsanfang. In diesem Jahr ist das genau am 20. März um 22.25 Uhr mitteleuropäischer Zeit.
Seit jeher hat der Frühling die Dichter angeregt, die Zeit des Werdens und Wachsens „in Worte zu fassen“. Ob Walter von der Vogelweide (um 1170-1230), Nikolaus Lenau (1802-1850) oder Joseph von Eichendorff (1788-1857), alle haben sie den Frühling „besungen“.

Heinrich Seidel (1842-1906) auf einem Foto des Berliner fotografischen Ateliers Löscher & Petsch um 1890. Quelle: gemeinfrei
Das Gedicht „Frühling“ verfasste der 1842 in Perlin (Mecklenburg) als Sohn eines Pfarrers geborene deutsche Ingenieur und Schriftsteller Heinrich Seidel.
Frühling
Was rauschet, was rieselt, was rinnet so schnell?
Was blitzt in der Sonne? Was schimmert so hell?
Und als ich so fragte, da murmelt der Bach:
„Der Frühling, der Frühling, der Frühling ist wach!“
Was knospet, was keimet, was duftet so lind?
Was grünet so fröhlich? Was flüstert im Wind?
Und als ich so fragte, da rauscht es im Hain:
„Der Frühling, der Frühling, der Frühling zieht ein!“
Was klingelt, was klaget, was flötet so klar?
Was jauchzet, was jubelt so wunderbar?
Und als ich so fragte, die Nachtigall schlug:
„Der Frühling, der Frühling!“ da wusst′ ich genug!
Nach dem Studium am Polytechnikum in Hannover und an der Gewerbeakademie in Berlin war Heinrich Seidel Ingenieur in einer Maschinenfabrik in Berlin. Seit 1880 lebte er dann als freier Schriftsteller. Seine literarischen Vorbilder waren u.a. Gottfried Keller (1819-1890), Theodor Storm (1817-1888) und Theodor Fontane (1819-1898), zu denen er auch brieflichen Kontakt pflegte. Gestorben ist Heinrich Seidel 1906 in Groß-Lichterfelde (als Lichterfelde heute ein Berliner Ortsteil). Dort befindet sich auch sein Grab.
Ebenfalls im März, und das seit nunmehr 53 Jahren, werden die Uhren am letzten Sonntag des Monats von Winter- auf Sommerzeit umgestellt. Da bei uns die mitteleuropäische Zeit gilt, fällt er in diesem Jahr auf Sonntag, den 26. März. Das bedeutet: Um zwei Uhr morgens sind die Zeiger der Uhren um eine Stunde vorzustellen.
Die 1980 sowohl von der BRD als auch von der DDR eingeführte Zeitumstellung geschah unter anderem aus Gründen der Anpassung an die Nachbarländer sowie für eine bessere Nutzung des Tageslichts zur Einsparung von Energie.

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