Die Wahlbeteiligung ist im zweiten Wahlgang der OB-Wahl im Stadtbezirk Pieschen noch einmal deutlich gesunken. Gingen am 12. Juni zum Auftakt noch 43,8 Prozent der rund 42.000 Wahlberechtigten in die Wahllokale, waren es gestern nur noch 37,9 Prozent. Während das Stadtbezirks-Ergebnis im ersten Wahlgang noch dem stadtweiten Trend folgte – Dirk Hilbert vor Eva Jähnigen, Albrecht Pallas, Maximilian Krah und André Schollbach, drehte die Grünen-Kandidatin Eva Jähnigen im zweiten Wahlgang den Spieß um. Mit 44,3 Prozent konnte sie ihren Stimmenanteil mehr als verdoppeln und lag hier deutlich vor Hilbert, der auf 39,1 Prozent kam. Im gesamten Stadtgebiet hatte Hilbert allerdings die Nase klar vorn.
Besonders deutlich war das Abstimmungsergebnis wieder im Stadtteil Pieschen-Süd. Rein rechnerisch war es hier gelungen, die Stimmen von Linken, SPD und Piraten auf die gemeinsame Grünen-Kandidatin zu vereinen. Ein Projekt, das gestern stadtweit klar gescheitert war. Über die Ursachen dafür müssen sich nun die Parteispitzen Gedanken machen.
Wahlbeteiligung: (in Klammern 1. Wahlgang)
37,9 % (43,8 %) – Stadtbezirk Pieschen
39,2 % (43,7 %) – Pieschen-Süd
34,7 % (41,5 %) – Mickten
33,9 % (39,4 %) – Kaditz
44,3 % (51,0 %) – Trachau
36,7 % (42,7 %) – Pieschen-Nord/Trachenberge
Betrachtet man die Ergebnisse in den fünf Stadtteilen des Stadtbezirkes, so konnte Jähnigen überall ihre Stimmanteile verdoppeln. Im Stadtteil Pieschen-Nord / Trachenberge verwies sie Hilbert – wie in Pieschen-Süd – auf Platz zwei. Dort hatte er im ersten Wahlgang noch vorn gelegen. In den anderen drei Stadtteilen Mickten, Kaditz und Trachau reichten die erheblichen Stimmengewinne jedoch nicht aus, um Hilbert von Platz eins zu verdrängen. Wie auch stadtweit war es dem Kandidaten der Unabhängigen Bürger für Dresden gelungen, noch einmal zuzulegen.
Die anderen drei Bewerber auf dem Stimmzettel für den zweiten Wahlgang, Maximilian Krah (AfD), Jan Pöhnisch (Die Partei) und Marcus Fuchs (Dresden verdient Größe #197) spielten beim Wahlausgang keine Rolle. Krah verlor in allen fünf Stadtteilen an Stimmen im Vergleich zum ersten Wahlgang und kam insgesamt auf 11,5 statt 13,4 Prozent vor vier Wochen. Selbst in Übigau-Süd, wo er am 12. Juni sein bestes Ergebnis im Stadtbezirk Pieschen erzielte und mit 28,4 Prozent der Stimmen vorn lag, musste er sich gestern mit Platz drei begnügen. Hilbert kam hier auf 44,1 Prozent, Jähnigen auf 25,4 und Krah auf 25,1 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung in Übigau-Süd war von 30 auf 22,4 Prozent gesunken.
Die Stadtverwaltung hat eine umfangreiche Auswertung der Wahlergebnisse in der gesamten Stadt bereit gestellt.
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