Familie König beim Einkauf im Savoir Vivre mit den neuen Pfandgläsern - Foto: Uwe Sochor

Pieschen Plastik-Frei: Händler für einheitliches Pfandsystem gesucht

Laut „World Wide Fund For Nature“ (WWF) fluten jede Minute etwa 15000 Kilogramm Plastikmüll unsere Ozeane. Die Vermüllung der Meere wird zunehmend zum Problem. Denn auch wenn man gar nicht dort wohnt, kommt der Abfall in Form von Mikroplastik über die Nahrungskette zu uns zurück.

Plastikreduzierung beim Einkauf in Pieschen

Doch wie vermeidet man Plastik im Alltag? Ganz ohne das praktische Verpackungsmaterial auszukommen ist nahezu unmöglich. Trotzdem kann vermutlich jeder seinen Plastikverbrauch reduzieren – auch hier in Pieschen. Besitzer des Frankreichladens, Uwe Sochor und Privatdozent Dr. Tobias König möchten mit gutem Vorbild vorangehen. Deshalb gibt es schon seit einiger Zeit ein Pfandsystem im „Savoir Vivre“. Die Weckgläser mit Wasserdichtem Deckel sind nicht nur praktisch, sondern auch noch schön anzusehen. Auch Tobias König findet, „dass eine Plastikreduzierung elementar ist, um Müll allgemein zu reduzieren und die Qualität der Nahrungsmittel zu sichern.“ Deshalb bringt er zum Einkaufen im Frankreichladen sein eigenes Verpackungsmaterial, wie zum Beispiel einen Jutebeutel und Schraubgläser mit.

Pfandsystem mit Weckgläsern

Uwe Sochor sieht sich als Unternehmer in einem Konflikt. Er möchte zwar Plastikmüll vermeiden, hat aber durch seine Lieferanten und Abläufe kaum Möglichkeiten, das auch umzusetzten. Dennoch versucht er durch das neue Glaspfandsystem einen Schritt in die plastikfreie Richtung zu gehen. Gleichzeitig sensibilisiert er auch seine Kunden für mehr Umweltschutz. „Die Inspiration dazu stammt eigentlich aus Pieschen selbst, denn ich wurde durch den Unverpacktladen ‚Quäntchen‘ auf der Oschatzer Straße animiert, Plastik zu vermeiden“, erzählt Uwe Sochor. Bei Erhalt der Gläser zahlen Kundinnen und Kunden eine Pfandgebühr, die zum Einkaufspreis addiert wird. Das Glas kann nach Gebrauch bei allen Händlern bzw. Einkaufsmöglichkeiten zurück gegeben werden, die an dem Pfandsystem teilnehmen.

Anzeige

He/Ro in Tante Ju am 9. Januar


Die neuen Pfandgläser im Savoir Vivre - Foto: Maren Kaster

Die neuen Pfandgläser im Savoir Vivre – Foto: Maren Kaster

Mitstreiter gesucht

Händler Michael Radeke von „Natur Pur“ auf der Platananstraße 17b hat sich dem Pfandsystem mit den Weckgläsern bereits angeschlossen. „Wir möchten dazu aufrufen, uns bei dieser Zweckgemeinschaft zur Plastikmüllvermeidung zu unterstützen“, animiert Uwe Sochor. Ab sofort werden in Pieschen also weitere Händler gesucht, die sich für diese Idee begeistern können.

Die Kommentarfunktion wird 7 Tage nach Erscheinen des Beitrages geschlossen.

Das könnte Sie auch interessieren …

Abschied von Peter Rother: Ein Verlust für die Kultur in Dresden

Die Radio-Initiative Dresden hat den Tod ihres langjährigen Mitglieds Peter Rother bekannt gegeben. Der Lyriker, Autor und Moderator >>>

Nacht der einsamen Weihnachtsmänner

Wenn am Heiligen Abend die Geschenke verteilt, die Lieder gesungen und die Gedichte aufgesagt worden sind, dann haben auch die Weihnachtsmänner >>>

Pieschner Kinotipps ab 19. Dezember

Mit freundlicher Unterstützung des Dresdner Kinokalenders präsentieren wir die Kinotipps der Woche für den Stadtbezirk Pieschen. >>>

Neue Ministerinnen und Minister vorgestellt

Nachdem am Mittwoch der Sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) im zweiten Wahlgang wiedergewählt wurde, hat er am Donnerstagmorgen >>>

Dresdner Carolabrücke für Zuhause

Wem gehört die Dresdner Carolabrücke? Eigentlich ja allen Dresdnern, wenn die Brücke noch stehen würde. Ein Teil ist von allein eingestürzt, >>>