Thema: OB-Wahl 2022

OB-Wahl: Hilbert, Jähnigen und Krah wollen den zweiten Wahlgang gewinnen

Die Wahl zum Oberbürgermeister in Dresden wird sich am 10. Juli im zweiten Wahlgang zwischen Dirk Hilbert, Eva Jähnigen und Maximilian Krah entscheiden. Darüber hinaus wollen auch Einzelbewerber Marcus Fuchs und Jan Pöhnisch (Die Partei) noch einmal antreten.

Die Dresdner AfD hat heute mitgeteilt, dass sie auch in der zweiten Runde auf ihren Kandidaten Maximilian Krah setzt. „Der einzige Unterschied zwischen Hilbert und Jähnigen besteht doch nur in der Geschwindigkeit des kulturellen und wirtschaftlichen Niedergangs unserer wunderschönen und geschichtsträchtigen Stadt“, erklärte Krah und fügt hinzu. „Wir bieten für den 2. Wahlgang am 10. Juli in Dresden weiterhin eine Alternative an – Ausreden, man hätte keine Wahl gehabt, zählen damit nicht mehr.“ Krah will vor allem Nichtwähler mobilisieren und um die 6.856 Stimmen werben, die im ersten Wahlgang an den Einzelbewerber Marcus Fuchs gegangen waren. Das wird allerdings nicht so einfach, das Fuchs, siehe oben, ebenfalls wieder antritt. Krah hatte im ersten Wahlgang 14,2 Prozent der Stimmen geholt und sich enttäuscht über das Ergebnis gezeigt.

Erster Wahlgang – Amtliches Endergebnis:

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66.165 Stimmen – 32,5 % – Dirk Hilbert (Unabhängige Bürger für Dresden e.V.)
38.473 Stimmen – 18,9 % – Eva Jähnigen (Bündnis 90/Die Grünen)
31.068 Stimmen – 15,2 % – Albrecht Pallas (SPD)
28.971 Stimmen – 14,2 % – Maximilian Krah (AfD)
20.898 Stimmen – 10,3 % – André Schollbach (Die Linke)
6.856 Stimmen – 3,4 % – Marcus Fuchs (Einzelbewerber)
5.975 Stimmen – 2,9 % – Martin Schulte-Wissermann (Piratenpartei)
2.695 Stimmen – 1,3 % – Sascha Wolff (Einzelbewerber)
2.684 Stimmen – 1,3 % – Jan Pöhnisch (Die Partei)

detaillierte Ergebnisse der OB-Wahl auf der Wahlplattform der Stadt Dresden

Der Unterstützerkreis für Eva Jähnigen, Kandidatin von Bündnis 90/Die Grünen, hat sich für den zweiten Wahlgang deutlich erweitert. Linke, SPD und nun auch die Piraten rufen ihre Wählerinnen und Wähler dazu auf, am 10. Juli für einen Wechsel an der Rathausspitze zu sorgen. Piraten-Kandidat Martin Schulte-Wissermann begründete heute seinen Rückzug mit vielen programmatischen Übereinstimmungen zwischen Grünen und Piraten. „Wer mir eine Stimme gegeben hat, will Veränderung. Es gibt nun nur noch eine Kandidatin, mit der diese Veränderung möglich ist“, erklärte er und hofft, dass viele seiner rund 6.000 Wählerinnen und Wähler diese Ansicht teilen. Hilbert habe sich in den letzten Jahren einen Namen als „Verhinderungs-OB“ gemacht. „So hat er persönlich zum Beispiel temporäre Radwege (Pop-Up-Bikelanes) verhindert, die Anschaffung von Luftfiltern an Schulen verzögert oder das Sachsenbad gegen den Willen des Bürgerforums verkauft. Das Gravierendste ist jedoch, dass er die Dekarbonisierung der SachsenEnergie verhindert und damit die Zukunftsfähigkeit Dresdens – auch wirtschaftlich – gefährdet“, begründete Schulte-Wissermann den Vorwurf.

Hilbert hatte bereits am Tag nach der Wahl betont, dass er zuversichtlich in den zweiten Wahlgang geht. „Mein Ziel ist es, auch in Zukunft ein Oberbürgermeister für alle Dresdnerinnen und Dresdner zu sein – und nicht ausschließlich Politik für ein bestimmtes Klientel zu machen“, sagte er. Sein Wahlbündnis „Unabhängige Bürger für Dresden“ war auch von der Dresdner CDU unterstützt worden. Diese hatte auf einen eigenen Bewerber verzichtet.

Im zweiten Wahlgang reicht die einfache Mehrheit der Stimmen. Mit Dirk Hilbert, Eva Jähnigen, Maximilian Krah, Marcus Fuchs und Jan Pöhnisch treten fünf Bewerber noch einmal an. Rein rechnerisch kommen die Unterstützer von Eva Jähnigen auf rund 96.000 Stimmen, etwa 30.000 mehr, als Hilbert im ersten Wahlgang. Wie viele davon letztlich noch in das Hilbert-Lager umschwenken, wird die Auszählung am 10. Juli zeigen. AfD-Bewerber Krah hat, realistisch gesehen, kaum Chancen, in diesen Zweikampf einzugreifen.

Stadt sucht noch 800 Wahlhelferinnen und Wahlhelfer

Damit die Wahl am 10. Juli ordnungsgemäß durchgeführt werden kann, werden noch etwa 800 Wahlhelferinnen und Wahlhelfer benötigt, erklärte heute eine Rathaussprecherin. „Mitmachen kann jeder, der am Wahltag mindestens 18 Jahre alt und deutscher Staatsangehöriger oder Staatsangehöriger eines anderen EU-Staates ist. Außerdem dürfen diese ehrenamtlich Tätigen nicht vom Wahlrecht ausgeschlossen sein und sollten ihren Hauptwohnsitz seit mindestens drei Monaten in Dresden haben“, erläutert sie die Voraussetzungen. Je nach Funktion werde für den Einsatz ein Erfrischungsgeld von 35 bis 65 Euro gezahlt.

Die Anmeldung ist über das Onlineformular auf www.dresden.de/wahlhelfer, telefonisch unter 0351-488118 oder per E-Mail an wahlhelfer@dresden.de möglich.

2 Meinungen zu “OB-Wahl: Hilbert, Jähnigen und Krah wollen den zweiten Wahlgang gewinnen

  1. Kati Bischoffberger sagt:

    Aus Pieschener Sicht: Das Sachsenbad wurde verkauft aufgrund der Stimmen von Dirk Hilbert, der CDU, der AFD und der FDP. Wirklich schade.

  2. Kati Bischoffberger sagt:

    … Recht hat er, unser Piratenstadtrat Dr. Martin Schulte-Wissermann! …