Merkwürdigkeiten und Anekdotisches sucht Lars Kohl, wenn er mit seiner Kamera unterwegs ist. Und dazu hatte er in den zwei Coronajahren viele Gelegenheiten, wenn er auf ausgedehnten Spaziergängen mit dem Kinderwagen durch Pieschen unterwegs war. Dann schweifte der durch die Malerei geschulte Blick umher und machte viele Entdeckungen, die es lohnte, festgehalten zu werden.
„Erst habe ich das nur für mich fotografiert. Später entstand dann die Idee, die Fotos auch anderen zu zeigen“, erzählt er, während er im Kunstforum RadioLenck seine Fotos in Szene setzt. Für die große Wand gegenüber der Tür hat er verschiedene Vorlagen für die Anordnung der großen und manchmal auch sehr kleinen Bilder mitgebracht. Mit Wasserwaage, Hammer und Nägeln wird das nun umgesetzt.
Einige Motive wecken sofort Erinnerungen – die charakteristische Palme vom „Klax“, das Galerie-Schaufenster in der Torgauer Straße oder die Vogelperspektive auf einen Tisch vor dem Eiswagen in Altpieschen. Bei anderen Aufnahmen müsste der Künstler helfen. „Der Wiedererkennungswert ist wichtig“, meint er und nimmt einem dann ein bisschen die Hoffnung auf Aufklärung. „Ich brauche aber auch das Rätsel. Das dokumentarische steht nicht um Vordergrund. Das gute Bild ist wichtig“. Als Künstler sei er dem Bild verpflichtet. Und in der Gesamtheit würden die Bilder, die er in seiner Ausstellung zeigt, den Eindruck ergeben, den er von Pieschen hat.
Lars Kohl hat seine Auswahl sehr gezielt getroffen. Der Komplex „Orte“ ist dabei noch am klarsten definiert. In die Fotos, mit denen er den Zeitgeist des Stadtteils beschreiben will, muss man sich hineindenken oder auch einfach nur schmunzeln. Und dann gibt es noch diverse Einzelaufnahmen, die er als „Fundstücke“ zeigt.
Eine besondere Bearbeitung hat der Sonnenuntergang an der Elbe erfahren. Dabei ist ihm jeglicher Kitsch abhandengekommen. Die Originalaufnahme im Postkartenformat hat Lars Kohl längere Zeit in der hinteren Hosentasche mit sich getragen – und dann das etwas abgenutzte Foto wieder eingescannt. Fertig.
Für den Freitagabend hat er den Philosophen René Kaufmann, der sein Verlagsbüro gegenüber der Galerie am Konkordienplatz hat, zum Künstlergespräch eingeladen. In den vorbereitenden Gesprächen ist der Name für die Ausstellung der Fotos geboren: „Die Praxis für Achtsamkeit. Pieschen.“ Was sich hinter den Fotos und dem Namen der Ausstellung verbirgt, kann man mit dem Künstler und dem Laudator von 17 bis 22 Uhr diskutieren.
WAS: Eröffnung der Foto-Ausstellung „Die Praxis für Achtsamkeit. Pieschen“
WANN: Freitag, 11. November, 17 bis 22 Uhr, Gedanken zur Ausstellung von René Kaufmann gegen 19 Uhr
WO: Kunstforum RadioLenck, Konkordienplatz, Pieschen
Die Ausstellung ist vom 11. November 2022 bis 6. Januar 2023 zu sehen.
Öffnungszeiten: Mi. & Do. 15 bis 20 Uhr und nach Vereinbarung + 49 172 6417766
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